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Sir Sean Connery ist tot: Filmwelt in tiefer Trauer! "James Bond"-Legende (90) gestorben

James Bond machte Sean Connery zum Weltstar. Später feierte der unbequeme Schotte große Filmerfolge, bekam einen Oscar und wurde als "Sexiest Man Alive" geehrt. Jetzt ist Sir Sean Connery im Alter von 90 Jahren gestorben.

Sir Sean Connery ist britischen Medienberichten zufolge im Alter von 90 Jahren gestorben. (Foto) Suche
Sir Sean Connery ist britischen Medienberichten zufolge im Alter von 90 Jahren gestorben. Bild: epa Gombert / epa / picture alliance / dpa

Die Welt trauert um eine Filmlegende der alten Schule: Sir Sean Connery, der als Geheimagent James Bond auf der Kinoleinwand Filmgeschichte schrieb, ist tot. Sean Connery starb der britischen BBC zufolge im Alter von 90 Jahren. Die Familie des gebürtigen Schotten bestätigte den Tod des Hollywood-Stars, der seinen Lebensabend auf den Bahamas verbrachte. Die Todesursache des weltbekannten Schauspielers wurde nicht veröffentlicht.

Trauer um Sir Sean Connery: Als "James Bond" wurde er weltberühmt und zum Sexsymbol

Die Rolle seines Lebens war für Sir Sean Connery Segen und Fluch zugleich. Als Geheimagent James Bond gelangte er in den 60er Jahren zu Weltruhm und wurde zum Sexsymbol. Die Filme machten ihn reich. Doch nach seinem Abschied von der Rolle brauchte Connery viele Jahre, um sich auch jenseits von 007 als erfolgreicher Schauspieler zu etablieren. Sein Bond-Image konnte er nie ganz loswerden.

Dabei war Bond-Erfinder Ian Fleming anfangs überhaupt nicht angetan von dem ungeschliffenen jungen Mann, den die Filmemacher für die Titelrolle in "James Bond jagt Dr. No" auserkoren hatten. Der ehemalige Bodybuilder Thomas Sean Connery, der am 25. August 1930 in Edinburgh als Sohn einer Putzfrau und eines Arbeiters geboren wurde, war dem elitären Fleming nicht mondän genug. Doch der Autor änderte seine Meinung und gab Bond in den Romanen sogar schottische Wurzeln.

Sean Connery verdiente sein Geld als Nacktmodell, bevor der Hollywood-Durchbruch kam

Bevor Connery zur Schauspielerei kam, hatte er als Milchmann und Lkw-Fahrer gearbeitet. Er posierte am Edinburgh College of Art als Aktmodell für Kunststudenten und - da kann nicht mal sein durchtrainierter Bond-Nachfolger Daniel Craig mithalten - er wurde 1953 Dritter bei der Wahl zum Mr. Universum. Eine mögliche Karriere als Fußballer lehnte der junge Connery ab, weil er langfristig mehr Potenzial in der Schauspielerei sah.

Nach Engagements im Theater und Fernsehen kamen zunehmend Filmrollen dazu. Aber erst Bond brachte Connerys Karriere richtig in Schwung. "Es war enorm. Damals hätte ich das nie gedacht", sagte er 2003 in einer BBC-Talkshow. "Niemand hat geahnt, was das für ein Erfolg werden würde." Spätestens der dritte Film "Goldfinger" (1964) löste eine globale Bond-Manie aus, die Connery jedoch nervte. Nach seinem fünften Agenteneinsatz "Man lebt nur zweimal" (1967) hatte er genug.

"James Bond" ließ Sean Connery sein Leben lang nicht los

Als sein Nachfolger George Lazenby schon nach einem Film die Lust auf Bond verlor, ließ sich Connery überraschend zu einem Comeback in "Diamantenfieber" (1971) überreden. "Ich hab gedacht: Mensch, für nur 14 Wochen Arbeit wäre das doch eine gute Idee", erklärte Connery später. Mit dem Geld gründete er eine Stiftung, um schottische Jugendliche während der Ausbildung finanziell zu unterstützen.

"Nie wieder Bond", soll er danach gesagt haben - und spielte ihn doch wieder. "Sag niemals nie" lautete der augenzwinkernde Titel. Das Remake des 1965er Bond-Streifens "Feuerball" zählt nicht zur offiziellen Bond-Reihe und lief 1983 in Konkurrenz zu "Octopussy" mit Roger Moore. Connery, der sich stets schlecht bezahlt fühlte, sah darin eine Gelegenheit, den Bond-Machern eins auszuwischen.

Diese Rollen spielte Sean Connery neben seiner Karriere als Geheimagent James Bond

Jenseits von 007 überzeugte der Schauspieler als aufmüpfiger Soldat im Antikriegsdrama "Ein Haufen toller Hunde", neben seinem Freund Michael Caine als Abenteurer in "Der Mann, der König sein wollte" oder als verzweifelter Polizist, der im Psychothriller "Sein Leben in meiner Gewalt" an einem Fall von Kindesmissbrauch zerbricht. Kritiker lobten diese Filme, Kassenschlager wurden sie aber nicht.

Connerys Versuch, sich vom Bond-Image zu lösen, führte mitunter auch zu kuriosen Rollen. In dem trashigen Science-Fiction-Flop "Zardoz" von 1974 trug er nur ein Suspensorium und schwarze Stiefel, dazu Biker-Bart und Pferdeschwanz. Weniger Bond-Flair geht kaum.

Erst Mitte der 80er Jahre etablierte sich Connery wirklich in Hollywood. Er war der coole Schwertkämpfer Ramirez im Fantasyhit "Highlander", begeisterte als Mönch im Mittelalter-Krimi "Der Name der Rose" und amüsierte das Publikum als kauziger Vater von Indiana Jones. Sein Image als Sexsymbol behielt er dabei. 1989 erklärte das "People"-Magazin den damals 59-Jährigen zum "Sexiest Man Alive" - und kürte ihn 1999 sogar zum "Sexiest Man Of The Century".

Sean Connery: Mit Oscar geehrt, von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen

Seine schauspielerische Leistung als hartnäckiger Polizist in "Die Unbestechlichen" brachte ihm einen Oscar als Bester Nebendarsteller ein. Seine Dankesrede leitete der Schotte 1988 mit den Worten ein: "Guten Abend meine Damen und Herren, Freunde und ein paar Feinde." Der unbequeme Connery war berüchtigt dafür, Studios zu verklagen. "Ich mag Fairness, es geht nicht nur ums Geld", erklärte er 1990 in der Talkshow von Moderator Terry Wogan, "es geht auch ums Prinzip."

Sean Connery hinterlässt Ehefrau Micheline Roquebrune und Sohn Jason Connery

Im Jahr 2000 schlug ihn Königin Elizabeth II. in seiner Heimatstadt Edinburgh zum Ritter. Und das, obwohl sich Sir Sean immer wieder für die schottische Unabhängigkeit ausgesprochen hatte. Privat war der begeisterte Golfer Connery seit 1975 in zweiter Ehe mit der Malerin Micheline Roquebrune verheiratet, die im Sommer 2020 ihren 91. Geburtstag feierte. Die beiden lebten auf den Bahamas. Sein einziger Sohn Jason Connery stammt aus der ersten Ehe mit der Schauspielerin Diane Cilento. Seinen letzten Filmauftritt hatte der Schauspieler 2003 in dem Film "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen". Danach zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

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/news.de/dpa

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