Christo verpackte Wahrzeichen auf der ganzen Welt, unter anderem den Reichstag in Berlin. Nun ist der Künstler in New York gestorben. Fans und Wegbegleiter weltweit trauern. Ein letztes großes Projekt soll aber verwirklicht werden.
Im kommenden Jahr wollte er sein nächstes großes Projekt angehen: die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. Doch am Sonntag ist der Künstler Christo im Alter von 84 Jahren in seiner New Yorker Wohnung gestorben, wie es auf seiner Website hieß und sein Büro der Deutschen Presse-Agentur bestätige.
Christo ist tot - Todesursache aktuell unklar
Zur Todesursache gibt es bislang keine Informationen. Auch nach dem Tod des Künstlers Christo hält Frankreich an der geplanten Verpackung des Triumphbogens in Paris fest. Die Aktion im Herbst kommenden Jahres werde wie "ein letztes Geschenk dieses Künstlers an diese Stadt" sein, teilte das Amt von Staatschef Emmanuel Macron am Montag mit.
Macron und zahlreiche weitere Politiker, sowie Künstler, Freunde, Fans und Wegbegleiter weltweit trauerten um Christo, der am Sonntag in New York rund zwei Wochen vor seinem 85. Geburtstag gestorben war. Wann und wo die Beerdigung sein werde und wie sie genau aussehen könne, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur in New York.
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Fans nehmen auf Twitter Abschied von Cristo
Auf dem eigenen Twitter Profil von ihm und seiner 2009 verstorbenen Partnerin Jeanne-Claude, wurde sein Tod publik gemacht. Kurz nach der Bekanntgabe seines Todes zeigten sich viele Twitter-Nutzer bestürzt. So schreibt ein Herr: "Ein Visionär, der in der Lage ist, lebendige Träume zu schaffen. Ich danke Ihnen für die wunderbaren Momente, die Sie ermöglicht haben. #Christo"
A visionary, able to create living dreams. Thank you for the wonderful moments you made possible. #Christo pic.twitter.com/hjRl5zoJ72
— Andrea Gambardella (@SaffronHorizon) May 31, 2020
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Cristo wurde mit der Verhüllung des Reichstages berühmt
"Christo lebte in vollen Zügen", teilten seine Mitarbeiter mit. "Er träumte nicht nur von Dingen, die unmöglich schienen, sondern verwirklichte sie auch." Derim bulgarischen Gabrovo am 13. Juni 1935 als Christo Vladimiroff Javacheff geborene Amerikaner, der ein Atelier im Süden Manhattans besaß, hatte die Verpackung des Pariser Wahrzeichens eigentlich für diesen Herbst geplant, wegen der Corona-Epidemie aber auf September 2021 verschoben. Das Projekt werde trotz Christos Tod weitergeführt, versicherte sein Büro. Zudem soll es ab Juli dieses Jahres eine große Austellung zum Schaffen des Künstlers im Pariser Centre Pompidou geben.
In Deutschland wurden Christo und seine 2009 gestorbene Partnerin Jeanne-Claude vor allem durch die Verhüllung des Reichstages in Berlin bekannt. 1995 verdeckten sie das Gebäude mit 100 000 Quadratmetern Spezialstoff. Die Aktion lockte fünf Millionen Besucher an und gilt bis heute als eines ihrer Meisterwerke. Wer glaubte, dass Christo in seinem silbern verpackten Berliner Reichstag oder seinen leuchtend gelben, schwimmenden Stegen auf einem See in Italien irgendeine tiefere Bedeutung sah, der irrte. «Es ist total irrational und sinnlos», sagte der bulgarisch-amerikanischer Verpackungskünstler 2014 über seine Arbeiten. Doch die Schönheit seiner in abstrakte Objekte verwandelten Gebäude und Landschaften faszinierte Millionen.
Zu anderen berühmten Projekten des Künstlerpaares zählten die safranfarbenen Tore im New Yorker Central Park ("The Gates"), der "Valley Curtain" in Colorado, die schwimmende, mit Nylongewebe bezogenen Stege auf dem Wasser des Iseosees in der Lombardei ("Floating Piers") sowie die verpackte Brücke Pont Neuf in Paris.
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bos/news.de/dpa
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