Siegfried und Roy waren Wegbereiter für die Show-Metropole Las Vegas. Mit tausenden von Shows lockten sie Millionen von Besuchern in die Wüstenstadt. Der Lohn: viel Geld und ein Stück bayerische Heimat mitten in Nevada.
Die Welt trauert um Roy Horn (1945-2020). Der weltberühmte Magierpartner von Siegfried Fischbacher (80) starb nach Komplikationen mit Covid-19 vergangenen Freitag in Las Vegas. Siegfried und Roy haben ihrer Wahlheimat viel zu verdanken. Im Laufe der Zeit konnte sie ein kleines Show-Imperium aufbauen - das jetzt in Teilen vererbt wird.
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Seinen Durchbruch feierte das Magierduo 1966 während eines Tourstopps vor Fürstin Patricia von Monaco (1929-1982), besser bekannt als Grace Kelly. Ab 1970 waren die beiden mit ihrer Show im MGM Grand Hotel von Las Vegas unter Vertrag, nach und nach kamen immer mehr wilde Tiere dazu, vor allem ihr Markenzeichen: der weiße Königstiger.
Siegfried & Roy in Las Vegas: Viel Arbeit für viel Geld
Weil die beiden in den folgenden Jahren es mit weiteren Engagements im Stardust und MGM Grand zu mehr und mehr Ruhm brachten, 1976 sogar als die besten Magier ausgezeichnet wurden, schafften sie es Ende der 70er Jahre, zu den bestbezahlten Künstlern in ganz Las Vegas aufzusteigen. Von 1981 bis 1988 traten sie im New Frontier unglaubliche 3.538 Mal auf, mehr als drei Millionen Menschen sahen die Show. Als 1990 das Mirage eröffnete, fanden die beiden Magier nicht nur eine neue Heimat - ihre Tiere erhielten auch einen eigenen Zoo auf der Hotelanlage.
Dank ihres steilen Aufstiegs auf den Entertainment-Olymp von Las Vegas konnten die beiden enormen Reichtum anhäufen - allein in den Jahren 13 Jahren seit 1990 spielten sie im Mirage in sagenhaften 5.750 Vorstellungen 1,5 Milliarden US-Dollar ein, mehr als zehn Millionen Gäste sahen die Show. Selbst in die US-Serie "Die Simpsons" schafften sie es 1993 als eigene Charaktere, 1999 erhielten sie auf dem Walk of Fame in Hollywood ihren wohlverdienten Stern. Im gleichen Jahr wurden sie im berühmten Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds in Las Vegas verewigt.
Umzug nach "Little Bavaria" - Siegfried Fischbacher und Roy Horn errichten Las-Vegas-Wiesn
Wegen ihrer deutschen Herkunft eröffneten die beiden auch Jahr für Jahr die Las-Vegas-Wiesn in einem Nachbau des Münchener Hofbräuhauses der Wüstenstadt. Privat errichteten sich Siegfried und Roy, die bis 1998 miteinander liiert waren, den sogenannten Jungle Palace. Auf dem riesigen Anwesen lebten die beiden mit ihren Tieren und empfingen beinahe ausschließlich private Freunde.
Nachdem Roy Horn 2003 während eines Auftritts einen leichten Schlaganfall erlitten hatte und die beiden anschließend ihre Entertainment-Karriere beendeten, zogen sie in ihr neues Heim "Little Bavaria". Das 100-Hektar-Anwesen steht in einem künstlichen Wald, die beiden lebten auch hier mit vielen Tieren.
So vererbt das Magier-Duo sein Vermögen
Was mit ihrem Vermögen nach ihrem Ableben passieren soll, darüber hatten die beiden offenbar schon länger konkrete Vorstellungen. 2009 hatte Horn in einem Interview mit "Bild" bereits angekündigt: "Wenn einer von uns stirbt, erbt der andere alles. Wir haben von Anfang unserer Karriere an immer halbe-halbe gemacht. Auch als mich Siegfried bei unseren allerersten Auftritten mit einem Trinkgeld abspeisen wollte. Da habe ich gesagt: No! Du kriegst mich nur, wenn wir fifty-fifty machen."
Damals äußerten die beiden sich auch zu möglichen Plänen, im Falle des Todes von beiden: "Unser Vermögen soll nach unserem Tod Las Vegas zugutekommen, weil die Stadt uns zu Lebzeiten so viel gegeben hat", sagte Siegfried 2009.
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