"Der immer berlinernde Schauspieler" Ernst-Georg Schwill ist tot. Kurz vor Ostern schloss der Darsteller mit 81 Jahren für immer die Augen. Er begann seine Karriere in der DDR und machte sich später als "Tatort"-Star einen Namen.
Die deutsche Schauspielwelt ist um einen unverwechselbaren Charakterdarsteller ärmer: Der Schauspieler Ernst-Georg Schwill ist am Donnerstag vor Ostern im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben.
Ernst-Georg Schwill ist tot: Berliner Schauspieler mit 81 Jahren an Herzinfarkt gestorben
Die Nachricht zum Tod von Ernst-Georg Schwill teilte die Eulenspiegel-Verlagsgruppe unter anderem auf Facebook mit. "Der kleine und immer berlinernde Schauspieler war sehr beliebt. Angehörige, Verlagsmitarbeiter, Leser und Fernsehzuschauer behalten ihn in guter Erinnerung", heißt es in dem Post. Laut dem Verlag "Das Neue Berlin" sei der Schauspieler gegen 9 Uhr im Krankenhaus Friedrichshain an einem Herzinfarkt verstorben.
Ernst-Georg Schwill begann seine Schauspielkarriere in der DDR
Ur-Berliner Schwill wurde als 14-Jähriger für den Krimi "Alarm im Zirkus" (1954) der Deutschen Film AG (DEFA) mit Sitz in der DDR entdeckt. Statt wie geplant als Autoschlosser zu arbeiten, konzentrierte er sich fortan auf seine Schauspielkarriere. 1960 schloss er sein Schauspielstudium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg ab. Es folgten Rollen in "Berlin - Ecke Schönhauser" (1957), "Sie nannten mich Amigo" (1959) oder "Fünf Patronenhülsen" (1960). Nach einem Theaterengagement war Ernst-Georg Schwill in den 70er- und 80er-Jahren wieder in kleineren Rollen im TV zu sehen, darunter "Die Stunde der Töchter" (1981).
Ernst-Georg Schwill gestorben: Dank "Tatort" und "Polizeiruf 110" unvergessen
Nach der Wende wurde er durch die Fernsehreihe "Polizeiruf 110" bekannt, in der er bis 1997 mitwirkte, und im Berliner "Tatort", wo er von 1999 bis 2013 den unverzichtbaren Assistenten Lutz Weber mit herzlicher "Berliner Schnauze" verkörperte. Auch in der Romanverfilmung "Der Turm" nach dem Buch von Uwe Tellkamp spielte Schwill mit.
Ernst-Georg Schwill hatte schwierigen Neustart nach deutscher Wiedervereinigung
"Ernste", wie ihn Freunde nannten, legte 2008 seine Autobiografie "Is doch keene Frage nich: Erinnerungen eines Schauspielers" (Verlag Das Neue Berlin) vor. Darin beschrieb er auch seinen schwierigen Neustart nach dem Ende der DDR. Auch kleine Rollen müssten gespielt werden, und zwar mit vollem Einsatz, bekannte Schwill. "Sie geben den Filmen die Würze."
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