Während die ganze Welt aktuell über den Skandal um Prinz Andrew spricht, gab es im britischen Königshaus schon einmal einen Royal, der die Windsors in Erklärungsnot brachte. Prinz Eddy sollte eigentlich König werden, doch dann kam alles anders.
Prinz Eddy war einst der Skandal-Prinz im britischen Königshaus. Umso erstaunlicher, dass er heute fast in Vergessenheit geraten ist. Neue Beachtung fand der Königssohn jedoch, weil er in der dritten Staffel von "The Crown" namentlich erwähnt wurde. In der Serie diente er als negatives Beispiel für Mitglieder der Königsfamilie. Doch wer war Prinz Eddy und womit sorgte er für Skandale?
Prinz Albert Victor war nicht der ideale Kandidat für den Thron
Geboren wurde er am 8. Januar 1864 als Prinz Albert Victor Christian Edward, Herzog von Clarence und Avondale in Frogmore House. Der älteste Sohn des späteren König Edward VII. und seiner Prinzessin Alexandra von Dänemark hatte einen schweren Start ins Leben. Der kleine Eddy, wie er genannt wurde, erblickte zwei Monate zu früh das Licht der Welt. Sein Geburtsgewicht betrog gerade einmal um die 1500 Gramm.
Schon früh zeigte Eddy Auffälligkeiten. Der Thronfolger war ein wenig zurückgeblieben und kränkelte häufig. Nicht die besten Voraussetzungen für einen künftigen König. Auch in der Schule glänzte er nicht mit guten Leistungen. Das änderte sich auch nicht, als er nach seiner Laufbahn als Seekadett zum Trinity College wechselte. Statt seine Nase in die Bücher zu stecken, spielte er lieber Polo. Manche Biografen bezweifeln sogar, ob er überhaupt lesen konnte. Auch ein starker Hang zum Alkohol wird dem Royal nachgesagt. Er galt als "Taugenichts".
Prinz Eddy besuchte Bordelle und liebte Männer
Für reichlich Getuschel sorgte der Thronfolger jedoch durch seine regelmäßigen Bordellbesuche. Dabei soll er sich nicht nur mit Frauen vergnügt haben, sondern auch dem männlichen Geschlecht durchaus zugetan gewesen sein.
1889 war Prinz Eddy im sogenannten "Cleveland-Street-Skandal" verwickelt. Durch eine Polizeirazzia wurde er in einem Londoner Männerbordell als Freier erkannt. Eine schreckliche Schande für das Königshaus. Schließlich war Geschlechtsverkehr zwischen Männern nicht nur verpönt, sondern sogar verboten. Die "New York Times" verspottete ihn als "dummen, perversen Jungen", der "niemals den britischen Thron besteigen sollte". In seinem Heimatland wurde der Skandal jedoch vertuscht. Englische Zeitungen berichteten keine Silbe über seine Besuche im Männerbordell.
Zwei Jahre später wurde der Royal von zwei Prostituierten erpresst. Sie drohten ihm, den verfänglichen Inhalt von privaten Briefen zu veröffentlichten. Prinz Eddy zahlte schließlich 200 Pfund Schweigegeld und kam wieder mit einem blauen Auge davon.
Britische Thronfolger wurde nur 28 Jahre alt
Doch am Hof sorgte man sich. Auf Drängen der Königsfamilie sollte Eddy schließlich heiraten. Als Braut wurde Prinzessin Maria von Teck ausgewählt. Doch zur Hochzeit kam es nie. Nur einen Monat nach der Verlobung starb der Prinz. Seine ohnehin schon schwierige Gesundheit hatte sich im Laufe der Jahre durch seinen Alkoholkonsum verschlechtert. Er litt unter Gichtanfällen, möglicherweise auch an Geschlechtskrankheiten wie Syphilis. Im kalten Winter fing sich der Königssohn schließlich auch noch eine Grippe und Lungenentzündung ein. Am 12. Januar 1891 starb Prinz Eddy schließlich mit gerade einmal 28 Jahren.
Der Biograf Philip Magnus beschrieb seinen Tod später als "barmherzigen Akt der Vorsehung", durch den das Königreich vor einem "ungeeigneten Thronfolger" bewahrt wurde.
Schließlich trat George V. an seine Stelle. Er heiratete auch die Verlobte seines verstorbenen Bruders, die später als Queen Mary in die Geschichte einging. Die Großeltern von Queen Elizabeth II. gelten bis heute als bedeutende Vertreter der britischen Krone. Prinz Eddy dagegen scheinen die Windsors lieber vergessen zu wollen ...
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