Mit ihrer Familie war die schwangere Lieblingsschwester von Prinz Philip auf dem Weg zu einer Hochzeitsfeier, doch noch bevor Prinzessin Cecilia dort ankommen konnte, passierte ein schreckliches Unglück...
Es ist der 16. November 1937: Prinzessin Cecilia, die zu dem Zeitpunkt bereits im achten Monat schwanger ist, und ihr Mann Georg Donatus von Hessen-Darmstadt freuen sich auf ihre Reise nach London. Denn dort soll in wenigen Tagen nicht nur die Hochzeit seines Bruders Prinz Ludwig gefeiert werden, sondern auch dessen 29. Geburtstag. Die Trauung hätte eigentlich schon vor Wochen stattfinden sollen, doch dann starb der Vater des Bräutigams nach langer und schwerer Krankheit.
Prinzessin Johanna bleibt im Schloss zurück
Die Linienmaschine, eine dreimotorige Junkers Ju 52/3m, startet um 13:45 Uhr in Frankfurt am Main Richtung London. Elf Menschen befinden sich an diesem Herbsttag an Board. Auch die beiden Söhne Prinz Ludwig, sechs Jahre, und Prinz Alexander, vier Jahre alt, sowie Georg Donatus' 66-jährige Mutter Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich fliegen mit.
Weitere Passagiere sind die Kinderbetreuerin Lina Hahn (39), der bekannte Segelflugingenieur Arthur Martens (40) und der Familienfreund Joachim Riedesel zu Eisenbach (27). Dazu kommt die dreiköpfige Besatzung. Nur die einjährige Tochter Johanna ist auf Schloss Wolfsgarten, im hessischen Langen, mit ihrer Kinderpflegerin zurückgeblieben.
Der Pilot fällt eine leichtsinnige Entscheidung
Bis sie Belgien erreichen, verläuft die Reise ohne Schwierigkeiten. In Brüssel möchte Flugkapitän Antoine Lambotte (37) wie geplant zwischenlanden, doch der starke Nebel macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Noch herrscht aber kein Grund zur Unruhe.
Das Flugzeug der Linie Sabena wird stattdessen einfach in das 80 Kilometer entfernte Steene umgeleitet. Aber auch dort sind die Sichtverhältnisse sehr schlecht. Der 37-Jährige entscheidet sich trotz des erhöhten Risikos für den Landeanflug – eine leichtsinnige Entscheidung mit verheerenden Folgen...
Prinzessin Cecilia hatte Wehen im Flugzeug
Denn schon kurze Zeit später prallt die Maschine gegen den Schornstein einer Ziegelei.
Bei dem Zusammenstoß verliert das Flugzeug seinen Motor und den rechten Flügel. Sofort fängt die Maschine Feuer und stürzt zu Boden. Die Lieblingsschwester von Prinz Philip und ihre Familie haben keine Chance. Alle Passagiere an Bord sterben bei der furchtbaren Flugzeugkatastrophe von Ostende.
Untersuchungen ergeben später, dass die hochschwangere Cecilia von Griechenland und Dänemark während des Absturzes Wehen erlitten haben muss. Grund für die Annahme sind die Überreste eines männlichen Säuglings, die an anderer Stelle in den Trümmern gefunden wurden.
Prinz Philip widerfährt ein schlimmer Schicksalsschlag
Der erst 16-jährige Prinz Philip von Edinburgh besuchte zu dem Zeitpunkt eine Privatschule in Schottland.
Es war sein Schulleiter, der ihm die traurigen Nachrichten überbrachte. Wie er mit diesem schlimmen Schicksalsschlag umgegangen ist, ist nicht bekannt.
Öffentlich hat der spätere Ehemann von Queen Elizabeth II. nie über die größte Tragödie seines Lebens gesprochen. In „The Crown" wird der Tod von Prinz Philips Lieblingsschwester jedoch thematisiert. Allerdings war er, anders als in der Netflix-Serie dargestellt, nicht der Grund, warum seine Schwester ins Flugzeug stieg. Die Reise war schon lange geplant.
Prinzessin Johanna überlebte ihre Eltern nur kurz
Die kleine Tochter von Prinzessin Cecilia und Georg Donatus wurde von ihrem Onkel Ludwig und dessen Frau Margaret adoptiert. Sie starb nur zwei Jahre später im Jahr 1939 an den Folgen von Meningitis.
Die Familie wurde in einem Gemeinschaftsgrab im Park Rosenhöhe in Darmstadt beerdigt, Johanna liegt jedoch etwas abseits.
AH/add/news.de