Maria Furtwängler ist eine Größe im deutschen Schauspiel-Geschäft und spielte in unterschiedlichsten Filmen, Serien und Theaterproduktionen. Wie die Schauspielerin und "Tatort"-Kommissarin privat tickt und wie es um ihre Ehe mit Hubert Burda steht, erfahren Sie hier.
Maria Furtwängler wird den meisten TV-Zuschauern als "Tatort"-Kommissarin Charlotte Lindholm bekannt sein. Sie ist aber auch die Frau, die einst die lautesten Blondinenwitze erzählte, sich von ihrem Harmoniebedürfnis verabschiedet hat und aktiv etwas für eine bessere Welt macht. Hier erfahren Sie alles über die Frau, die es über den "Tatort" bis zu Madame Tussauds geschafft hat und wie es um ihre Ehe mit Hubert Burda steht.
Maria Furtwängler privat: Werdegang und Ausbildung
Maria Furtwängler ist eine Lebenskünstlerin und Idealistin. Als Tochter der Schauspielerin Kathrin Ackermann lernte sie schon in frühen Jahren den Glanz der Film- und Fernsehwelt kennen. Ihr Elternhaus war geprägt von den konservativem Rollenverständnis der 1960er Jahre einerseits und der beruflich unabhängigen und erfolgreichen Schauspielermutter andererseits. Man könnte sagen, dass Maria Furtwängler die Schauspielerei bereits mit der Muttermilch aufgesogen hat.
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Maria Furtwängler startete als "Tatort"-Kommissarin Charlotte Lindholm durch
Mit zarten acht Jahren absolvierte die 1966 geborene Maria Furtwängler ihren ersten Auftritt 1974 in "Zum Abschied Chrysanthemen". Regie wurde im Film von ihrem Onkel Florian Furtwängler geführt. Von da an wurde sie immer wieder für Rollen in Filmen und Serien gecastet. Zu den bekanntesten Rollen zählen Ursula Heye im ZDF-Mehrteiler "Schicksalsjahre" und auch ihre wohl bekannteste Rolle als Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm. Besonders bei der Ausformung der Rolle als stark geforderte berufstätige Mutter sieht sich Furtwängler immer wieder in der Kritik.
Maria Furtwängler ist überzeugte Feministin
Ein besonderes Anliegen der Schauspielerin ist der Feminismus. Da sie überzeugt davon ist, dass Inhalte aus TV und Film das Bewusstsein und Handeln beeinflussten, möchte sie eine aktive Rolle gestalten und starke, emanzipierte Frauenbilder schaffen. In einem Interview mit ZEIT ONLINE beschrieb sie ihr Engagement mit den Worten "Ich denke, dass jeder oder jede in dem Bereich aktiv werden sollte, wo er oder sie am glaubwürdigsten ist. Bei mir ist es das Fernsehen und die Repräsentation von Frauen darin. Man muss sein Schlachtfeld wählen und kann nicht alles richtig machen. Da kommt dann die nächste Generation und macht es in ihrer Welt auf ihre Weise."
Dass Maria Furtwängler viele Talente hat, zeigt auch ihr abgeschlossenes Medizin-Studium, welches Disziplin und Ehrgeiz voraussetzt und mit der Zulassung zur Ärztin endete.
Maria Furtwängler privat: Sie hat sich von Ehemann Hubert Burda getrennt
Ende 1991 heiratete Maria Furtwängler den Verleger Hubert Burda (der laut "Forbes-Magazine" zu den 1.000 reichsten Menschen der Welt gehört). Gemeinsam haben sie zwei Kinder - Jakob und Elisabeth. Mitte August 2022 gab eine Sprecherin der Schauspielerin bekannt, dass sie und Burda sich getrennt haben: "Maria Furtwängler und Hubert Burda gehen bereits seit geraumer Zeit getrennte Wege. Sie sind einander, auch angesichts der beiden gemeinsamen Kinder, freundschaftlich und familiär verbunden und werden dies auch in Zukunft so handhaben." Ob eine Scheidung geplant oder sogar erfolgt ist, klärte sie nicht auf.
Abseits der Kamera engagiert sich Maria Furtwängler mit Leidenschaft für soziale Zwecke. Ein zentrales Anliegen von ihr ist der Kampf gegen Diskriminierung und Verachtung von Mädchen und Frauen weltweit. So hat sie mit ihrer Tochter die MaLisa-Stiftung gegründet, die in Ostasien gegen Menschenhandel kämpft und Frauen ein lebenswertes Leben ermöglichen möchte. Ihre Tochter inspiriert Maria Furtwängler ständig zu neuen Denkansätzen, was den idealen Einfluss von Queerfeminismus und Women of Colour in die Stiftung erklärt. Maria Furtwängler beteiligt sich überdies aktiv an fördernden und unterstützenden Veranstaltungen wie dem "Panikpreis" mit Udo Lindenberg 2019.
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Maria Furtwängler als Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm
Ihre bekannteste Rolle spielt Maria Furtwängler seit 2002. Als Charlotte Lindholm arbeitete sie für LKA Niedersachsen, bevor sie strafversetzt wurde und seit 2019 in Göttingen Dienst tut. Lustigerweise wird die Mutter von Charlotte Lindholm durch die leibliche Mutter von Maria Furtwängler, Kathrin Ackermann, verkörpert. Bei den Dreharbeiten war ihr zunächst die Ausformung der Rolle als erfolgreiche Frau besonders wichtig. Die Darstellung als schlechte Mutter schien damit einherzugehen. Diese Einstellung änderte sich aber schnell, als Maria besonders bei dieser Rolle die Wichtigkeit des medialen Vorbildes erkannte und aktiver Einfluss auf den Rollencharakter nahm. Das Team und die Produktion harmonieren wunderbar, wie dieses Bild zeigt.
Maria Furtwängler als Wachsfigur bei Madame Tussauds in Berlin verewigt
Nun bekommt die Kommissarin eine Figur im Wachskabinett von Madame Tussauds. Ob dies alleine die Ehrung und der Erfolges von Charlotte Lindholm ist oder aber auch eine Ehrung der Frauenrechtlerin Maria Furtwängler bleibt offen.
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Maria Furtwängler macht sich für Frauen im Fernsehen stark
Wie sieht die Rolle der Frau im Fernsehen aus? Mit dieser Frage befasst sich die Schauspielerin Maria Furtwängler schon seit Längerem. Im Juni 2019 stellte Maria Furtwängler in Berlin gemeinsam mit der Rostocker Medienwissenschaftlerin Elizabeth Prommer ein Buch zum Thema vor. Der Titel lautet "Ausgeblendet - Hält das Fernsehen die Fortschritte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit auf?" Bei dem Pressetermin war auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, dabei. Frauen seien im Fernsehen stark unterrepräsentiert, heißt es.
Maria Furtwängler: "Wir sind alle sexistisch"
Die Schauspielerin Maria Furtwängler wünscht sich, dass Frauen ab Mitte 30 nicht aus dem Fernsehen verschwinden. "Das ist eine Form von Diskriminierung", sagte Furtwängler (52, "Tatort"). Sie finde es außerdem untragbar, "dass nach wie vor Männer uns die Welt erklären". Frauen kämen hingegen dann vor, wenn jemand eine schnelle Info brauche - etwa bei den Navigationssystemen und Sprachassistenten mit weiblichen Namen wie Siri oder Alexa.
Furtwängler war zu Gast bei der Vorstellung des Buchs "Ausgeblendet - Hält das Fernsehen die Fortschritte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit auf?". Sie unterstrich, wie verbreitet Vorurteile seien: "Wir sind alle sexistisch, wir sind alle homophob, und wir sind alle rassistisch." Auch sie selbst ist demnach nicht frei von Sexismus. So habe sie etwa einmal im Flugzeug die weibliche Stimme der Pilotin gehört und gedacht: "Scheiße, wie komme ich hier raus?" Ihre Schlussfolgerung: "Wir müssen uns alle immerzu überprüfen."
Das Buch zu einer Studie der Universität Rostock macht auf die Diskriminierung von Frauen in Film und Fernsehen aufmerksam - etwa auf die geringe Sichtbarkeit von älteren Frauen und den Mangel an Expertinnen im Fernsehen.
luj/hos/news.de/dpa
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