Es war ein Abschied, wie ihn sich Prinz Henrik gewünscht hatte: Der im Alter von 83 verstorbene Ehemann von Königin Margrethe von Dänemark wurde mit einer kleinen Trauerzeremonie in der Palastkirche der Christiansborg in Kopenhagen von seiner Familie verabschiedet.
Der dänische Prinz Henrik wollte kein Staatsbegräbnis. Zur Trauerfeier des Ehemannes von Königin Margrethe von Dänemark, der im Alter von 83 Jahren starb, dürfen nur ganz wenige Gäste kommen. Die Anwesenden erlebten eine gerührte Königsfamilie - und hörten ehrliche Worte zum Abschied des gebürtigen Franzosen.
Prinz Henrik in Kopenhagen mit Trauerfeier bestattet
Am Ende konnte Margrethe II. ihre Tränen doch nicht mehr zurückhalten. Nach dem Tod ihres Mannes Prinz Henrik hatte die dänische Königin in den vergangenen Tagen öffentlich immer ein Lächeln auf den Lippen. Auch am Dienstag lächelte sie, während der wohl wichtigste Mensch in ihrem Leben in Kopenhagen beigesetzt wurde. Doch zugleich liefen der Monarchin in den letzten Minuten unter dem schwarzen Schleier die Tränen über die Wangen. "Du, der Millionen Sterne erstrahlen ließ", so lauteten die Liedzeilen, die bei der Trauerfeier für den verstorbenen Prinzgemahl gesungen wurden.
Die dänischen Royals erweisen dem Ehemann von Königin Margrethe die letzte Ehre
Neben der Witwe Königin Margrethe von Dänemark und den beiden gemeinsamen Söhnen, Kronprinz Frederik (49) und Prinz Joachim (48) samt deren Familien, waren auch die Geschwister des Verstorbenen vor Ort sowie die Schwester der Königin, Anne-Marie (71), mit deren Gemahl, dem früheren König Konstantin II. von Griechenland (77).
Emotionaler Abschied von Prinz Henrik in Kopenhagen
Die anwesenden Mitglieder der dänischen Königsfamilie zeigten sich bei der Beisetzung in der Schlosskirche Christiansborg gerührt aber gefasst, immer wieder hielten sie sich an den Händen. So bewegt habe man die Königin noch nie gesehen, kommentieren dänische Medien. In der Schlosskirche von Christiansborg nahm die Königsfamilie in einer emotionalen, kleinen und außergewöhnlich ehrlichen Zeremonie Abschied von Prinz Henrik.Prinz Henrik war am vergangenen Dienstag im Alter von 83 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.
Das war der letzte Wunsch von Prinz Henrik von Dänemark
Der Prinz hatte kein Staatsbegräbnis gewollt, daher waren zu der Zeremonie in Kopenhagen nur 60 Gäste geladen - neben der Königsfamilie, seiner französischen Familie und Angestellten vom Hof nur ganz wenige Offizielle.Alle anderen konnten ihre Anteilnahme nur mit Blumen zeigen: Mehrere hundert farbenfrohe Kränze lagen im Kirchenschiff.
Mit diesen Worten verabschieden sich die Dänen von ihrem Prinz Henrik
Bischof Erik Norman Svendsen, der persönliche Seelsorger der Königsfamilie, erinnerte in einer außergewöhnlichen Rede an das Leben des Prinzen. Henrik sei immer er selbst gewesen und habe keine Rücksicht auf Gepflogenheiten genommen, sagte er. "Bunt, unberechenbar, unerschrocken, französisch!"
Mit seiner Rolle in der dänischen Monarchie sei der Prinz nicht immer glücklich gewesen, sagte der Geistliche. "Er fühlte sich manchmal übergangen und übersehen und gab dem Titel Prinzgemahl die Schuld." Für ihn sei das eine Frage der Ebenbürtigkeit und Gerechtigkeit gewesen.
Der Leichnam von Prinz Henrik wird eingeäschert und privat bestattet
Prinz Henrik wird nun eingeäschert. Er wollte, anders als in der dänischen Königsfamilie üblich, nicht im Dom von Roskilde begraben werden, wo Königin Margrethe später einmal liegen wird - Prinz Henrik hatte bis zum Schluss damit gehadert, dass er nie den Titel König bekam. Stattdessen wird ein Teil seiner Asche über dem Meer verstreut, ein weiterer Teil soll in einer Urne in den privaten Garten von Schloss Fredensborg. Dort hatte der Prinz die letzten Stunden vor seinem Tod verbracht.
Seiner Familie sei Prinz Henrik trotz seiner Frustration immer ein liebevoller Ehemann, Vater und "Grand Papa" gewesen, berichtete Svendsen. Nach außen hin sei die Königin natürlich Nummer eins gewesen, "aber zuhause im Schloss war Prinz Henrik erster Mann, der die Erziehung der Kinder genauso bestimmte wie das Abendessen. Mit Französisch als bestimmendem Akzent".
Bittere Tränen! Royals aus Dänemark weinen um Prinz Henrik
Bei Enkeln, Söhnen und Schwiegertöchtern flossen nach diesen Worten die Tränen. Vor allem in seiner Rolle als Opa - als "Grand Papa", wie die Enkel ihn nannten - war Henrik in den letzten Jahren aufgegangen. Damit gewann er auch immer mehr Sympathien bei den Dänen, die dem geborenen Franzosen zunächst sehr skeptisch begegnet waren. Vor seiner Beisetzung erwiesen sie ihm am Wochenende zu Tausenden die letzte Ehre am geschlossenen Sarg.
Dieser wurde, umhüllt von der dänischen Flagge mit dem Wappen des Prinzen, am Ende der Trauerfeier von acht rot Uniformierten aus der Kirche getragen. In diesem Moment wurden alle Flaggen im Land, die eine Woche auf halbmast wehten, wieder voll gesetzt. Die Kirchenglocken läuteten, es erklangen Salutschüsse. Und Margrethe II. lächelte wieder.
Mühlen zur Beisetzung von Prinz Henrik in Trauerstellung
Zur Beisetzung des dänischen Prinzen Henrik stehen die Mühlen im Land am Dienstag in Trauerstellung. Rund 100 historische Mühlen würden so angehalten, dass die Flügel ein aufrechtes Kreuz bildeten, sagte der Vorsitzende der dänischen Müller-Vereinigung der Nachrichtenagentur Ritzau. Prinz Henrik war seit 1988 Schirmherr des Vereins.
Auch die Dybbøl Mühle, ein dänisches Nationalsymbol nahe Sønderborg, werde während der Beisetzung am Vormittag in Trauerstellung stehen - allerdings als Holländermühle ein wenig anders als die anderen historischen Mühlen.
Prinz Henrik, der Mann der dänischen Königin Margrethe II., war am vergangenen Dienstag im Alter von 83 Jahren gestorben. Vor und nach seiner Beisetzung werden auch die Kirchenglocken im Land läuten, jeweils eine halbe Stunde lang.
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