Mark Waschke gehört zu den beliebtesten "Tatort"-Schauspielern Deutschlands, selbst wenn seine Rolle nicht unbedingt sympathisch ist. Der Schauspieler war außerdem bereits in großen Kinoformaten zu sehen. So lebt er privat!
Krimi-Fans kennen Schauspieler Mark Waschke ("Habermann") vor allem aus dem Berlin-"Tatort", wo er Kriminalhauptkommissar Robert Karow verkörpert. Dass Waschke ein grandioser Schauspieler ist, beweist er mit dieser Rolle auf ein Neues.
Mark Waschke als Robert Karow im "Tatort" kein Sympathie-Träger
Als "Kotzbrocken", "Arschloch" und noch vieles mehr wurde der Kommissar von "Tatort"-Fans und Kritikern bezeichnet - und damit haben sie durchaus Recht. Die Figur des ehemaligen Drogendezernat-Ermittlers Robert Karow ist bei weitem kein Sympathieträger. Sein Macho-Gehabe und sein zwielichtiges Auftreten sind da keine Hilfe.
Klar, dass dies bei Karow und seiner Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) für Streit sorgt. Im Interview mit "HÖRZU" erklärt der Schauspieler: "Unsere Ermittler tragen viele Konflikte aus. Darin steckt das große Potenzial der Konstellation. Beide Ermittler sind sehr zerrissene, kämpferische Figuren, die heftig aufeinanderprallen."
Mark Waschke und Meret Becker im "Tatort": "War scheiße, ich kann den nicht leiden"
Im echten Leben ist das zum Glück anders, wie Waschke und Becker im Gespräch mit der "Berliner Morgenpost" bestätigen. "Es ist doch so langweilig, wenn man sagt: War super. Wir haben deshalb ein bisschen rumgealbert, war scheiße, ich kann den nicht leiden", erklärte Meret Becker. "Aber die Ironie hat wohl keiner verstanden. Jetzt kommen alle und fragen, war es wirklich so schlimm", fügt Waschke an.
Biografie von Mark Waschke - So wuchs der Schauspieler auf
Mark Waschkes Vergangenheit ist im Gegensatz zu der seines Krimi-Ichs Karow kein Geheimnis: Am 10. März 1972 in Wattenscheid geboren, ging der Schauspieler 1991 selbst in die Hauptstadt. Dort studierte er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin - neben anderen heutigen Größen wie Nina Hoss, Fritzi Haberlandt, Lars Eidinger und Devid Striesow. "Genau genommen bin ich aus Verzweiflung Schauspieler geworden", sagte er gegenüber "tagesspiegel.de". Denn nachdem seine Eltern mit ihm ins Saarland gezogen waren, hatte er verzweifelt nach Menschen gesucht, die Hochdeutsch sprachen.
Mark Waschke in TV, Fernsehen, Kino und bei Netflix
Mark Waschke trat seit 1999, nach seinem Abschluss des Schauspielstudiums, in zahlreichen Theater-, TV- und Kinoproduktionen auf, darunter auch in "Buddenbrooks", "Unsere Mütter, unsere Väter" und "Fenster zum Sommer". Seit 2017 ist der wandelbare Schauspieler außerdem in der Netflix-Serie "Dark" zu sehen.
Kommissar Robert Karow ist übrigens nicht der erste "Tatort"-Auftritt des Darstellers. 2009 war er als Dr. Ralph Winkler im Münsteraner "Tatort: Höllenfahrt" zu sehen, 2010 als Bernd Bürger im Kölner "Tatort: Familienbande", 2012 als Johannes Riether im Stuttgarter "Tatort: Tote Erde" und 2013 als Max Brenner in "Tatort: Willkommen in Hamburg".
Mark Waschke privat: So lebt er mit seiner Frau und Tochter in Berlin
Mark Waschke gehört nicht unbedingt zu den Schauspielern, die mit ihrem Privatleben in die Öffentlichkeit gehen. Der Schauspieler hat nicht einmal einen Facebook-Account und grenzt sich damit deutlich von seinen Kollegen wie Elyas M'Barek oder Matthias Schweighöferab. Solche Zahlen interessieren den Schauspieler jedoch nicht sonderlich. Er schwärmt gegenüber "tagesspiegel.de" lieber von einer Theateraufführung mit 35 Zuschauern: "Das war die beste Vorstellung, die ich je erlebt habe. Alles stimmte. Die Zuschauer waren ergriffen und klatschten rhythmisch Applaus. Sechs Mal kamen wir zurück auf die Bühne."
Dementsprechend ist jedoch auch nicht viel über sein Privatleben bekannt. Er selbst sagt von sich, dass er das einfache Leben des Mittelstandes lebt. Zusammen mit seiner Ehefrau und einer gemeinsamen Tochter wohnt er im Zentrum Berlins und braut seinen eigenen Kräutertee.
Coming-out im "SZ Magazin": Mark Waschke unterzeichnet Manifest mit Schauspielkollegen
Sie outen sich als schwul, lesbisch, bisexuell, queer, nicht-binär und trans: Mit einem gemeinsamen Manifest im Magazin der "Süddeutschen Zeitung" (05.02.2021) wollen 185 Schauspielerinnen und Schauspieler eine öffentliche Debatte anstoßen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Maren Kroymann, Godehard Giese, Jonathan Berlin, Mark Waschke, Karin Hanczewski, Ulrich Matthes, Jaecki Schwarz und Mavie Hörbiger.
"Bisher konnten wir in unserem Beruf mit unserem Privatleben nicht offen umgehen, ohne dabei berufliche Konsequenzen zu fürchten", heißt es in dem Beitrag. Zu oft sei ihnen geraten worden, die eigene sexuelle Orientierung geheim zu halten. "Das ist jetzt vorbei." Diversität sei in Deutschland längst gesellschaftlich gelebte Realität, schreiben die Künstler. Diese Vielfalt soll durch die Film- und Fernsehbranche abgebildet werden. Das Publikum sei bereit dafür.
Im Interview fordern sechs der 185 Unterzeichner ihre Branche und die Gesellschaft auf, Diversität noch stärker sichtbar zu machen. Sie kritisieren die Männer- und Frauenbilder, die im Fernsehen und im Kino vermittelt werden. Lesbische Schauspielerinnen fürchteten, aus "dem Pool der für Männer begehrenswerten Frauen oder Frauenrollen" herauszufallen und nicht mehr besetzt zu werden, sagt Karin Hanczewski.
Den Künstlern geht es darum, als Minderheit sichtbar zu sein. In der Familie oder im Freundeskreis hätten sie ein Coming-out hinter sich, sagt Godehard Giese. "Aber wir sind mit unserer sexuellen Identität in der Öffentlichkeit nicht sichtbar. Es wird immer angenommen, man gehöre zur Norm." Sein Kollege Jonathan Berlin bezeichnet es als "Akt der Selbstliebe", sich zu outen. Als Jugendlichem hätten ihm Vorbilder gefehlt, "um damit freier umgehen zu können".
Karin Hanczewski kritisiert, dass ihr in ihrem Beruf gesagt worden sei, sie solle sich nicht outen. Auch sie spricht von "Befreiung" und fügt an: "Ich hatte immer den utopischen Wunsch, dass es, wenn ich mich mal oute, eine politisch-gesellschaftliche Relevanz hat. Als Einzelperson müsste ich schon wahnsinnig bekannt sein, damit das irgendwas verändert." In der Gruppe könnten sie aber etwas verändern.
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mag/news.de/dpa
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