Susi Kentikian ist mit bis 300 Schlägen pro Minute die schnellste Boxerin der Welt. Spätestens seit "Let's Dance" ist sie aber nicht nur Sportfans ein Begriff. Doch kaum einer weiß, wie schwer ihr Start in Deutschland wirklich war.
300 Schläge pro Minute. Susianna "Susi" Kentikian kann so schnell zuschlagen, dass es für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar ist, in unter 200 Millisekunden. Das traut man der 1,55 Meter großen Sportlerin im ersten Moment gar nicht zu, aber jeder Gegner, der sie unterschätzte, musste das mit einer bitteren Niederlage bezahlen.
Seit einiger Zeit ist die 32-Jährige aber nicht nur im Ring, sondern auch regelmäßig im deutschen TV zu sehen. 2019 war sie Kandidatin bei "The Masked Singer". 2017 machte sie bei "Let's Dance" mit und schaffte es mit Profitänzer Robert Beitsch immerhin bis Runde sechs. "Ich liebe dich! Ich hab mich in dich verliebt!", schwärmte Jurorin Motsi Mabuse nach Kentikians Cha Cha Cha und bestätigt, dass es vor allem die Energie sei, die die kleinste Boxerin Deutschland ausstrahle.
Susi Kentikian: Flucht aus Armenien mit ihrer Familie
Diese Energie kommt aber nicht von ungefähr. Denn die geborene Armenierin hatte keinen leichten Start in Deutschland. Nachdem sie mit fünf Jahren zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder aus Armenien vor dem Krieg geflohen war, versuchte die Familie ihr Glück in Deutschland, Russland und Moldawien. Später kehrten sie zurück nach Deutschland und versuchten in Hamburg Fuß zu fassen. "Wir wohnten damals auf dem Asylschiff Bibby Altona. Wir hatten wirklich ganz wenig Geld. Einmal, als ich neun war, lief ein betrunkener Mann auf der Straße. Er hatte einen Batzen Geldscheine dabei, 500-Mark-Scheine. Wirklich! Er schwankte, und einer der Scheine fiel aus seiner Tasche. Ich habe ihn aufgehoben, bin zu ihm gelaufen und habe es ihm zurückgegeben. Ich weiß noch, dass mein Vater von hinten schrie: Susi! Neeein! Geh nicht dahin! Aber zu spät. Der Mann hat sich nicht mal bedankt. Das war schlimm für meinen Vater", erzählt sie einmal im Interview mit "zeit.de".
Susi Kentikian kam durch ihren Bruder zum Boxen
Heute steht die erfolgreich Boxerin zu dieser entbehrungsreichen Zeit in ihrem Leben. So sei sie schließlich auch zum Boxen gekommen. Schon mit zwölf Jahren entdeckte sie ihre Begeisterung für den Sport, heißt es bei "rtl.de". Ihr Bruder hatte sie damals mit zum Training genommen, aber wohl nicht damit gerechnet, dass seine kleine Schwester einmal Profi-Boxerin werden würde. Angefangen hat alles im Hamburger Boxstall "Universum". Berühmt wurde sie vor allem durch ihre hohe K.o.-Quote schon zu Beginn ihrer Karriere. Nicht umsonst nennt man sie auch heute noch "Killerqueen".
Susi Kentikian privat: Gibt es einen Mann an ihrer Seite?
Auch wenn die mehrfache Weltmeisterin im Fliegengewicht gern im Rampenlicht steht, hält sie ihr Privatleben doch lieber geheim. 2015 verriet sie jedoch "abendblatt.de", dass spätestens mit 30 Schluss sein soll mit Boxen. Dann wolle sie eine Familie gründen. Damals hatte sie den passenden Partner noch nicht gefunden. Wer weiß, vielleicht hat sich das ja schon geändert?
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