Die Trauer sitzt tief: Mit Linkin-Park-Frontmann Chester Bennington ist ein weiteres Idol der Rockwelt gestorben. Doch was trieb den Sänger mit nur 41 Jahren in den Freitod? Verschiedenen Theorien zufolge quälten den Musiker Kindheitstraumata, Depressionen und die Trauer um seinen Freund Chris Cornell, der im Mai 2017 starb.
Und wieder trauert die Musikwelt um einen großen Rocker: Zwei Monate nach dem Tod von Soundgarden-Sänger Chris Cornell stirbt Linkin-Park-Frontman Chester Bennington.
Chester Bennington ist tot: So trauert die Musikwelt um den Linkin-Park-Rocker
Nach dem überraschenden Tod von Linkin-Park-Sänger Chester Bennington ist die Musikwelt geschockt. "Wirklich das eindrucksvollste Talent, das ich jemals live gesehen habe. Stimmenbestie", schrieb R&B-Sängerin Rihanna auf Instagram. "Er und Linkin Park waren die freundlichsten Leute, die du hoffen konntest zu treffen", twitterte Rockmusiker Ryan Adams. Die Band Imagine Dragons trauerte: "Keine Worte. So untröstlich."
Der Frontmann der amerikanischen Rock-Band Linkin Park war am Donnerstagmorgen tot in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden. Er wurde nur 41 Jahre alt und hinterlässt seine Frau und sechs Kinder. Möglicherweise habe Bennington Suizid begangen, sagte Gerichtssprecher Brian Elias der Deutschen Presse-Agentur. Der Vorfall werde aber noch untersucht.
Suizid! Zog Chester Bennington die Trauer um Chris Cornell in die Depression?
In Musikkreisen wird gemunkelt, dass der Suizid von Chester Benningtons Musikerkollege Chris Cornell im Mai 2017die Depressionen des Linkin-Park-Frontmanns verschlimmert haben könnte. Dabei heißt es, Chester Bennington habe in den Wochen vor seinem viel zu frühen Tod keine Anzeichen gezeigt, wieder tiefer in die Depression abgerutscht zu sein. Erst kürzlich stand Chester Bennington der "Bild" in einem offenen Interview Rede und Antwort über seine Depressionen und beschrieb die düsterste Phase in seinem Leben so: "Ich hatte einfach die Schnauze voll von der Welt. Ich wollte nichts mehr machen, wollte niemanden sehen. Ich war sogar soweit zu sagen, dass ich kein Mensch mehr sein wollte."
Soundgarden-Sänger Chris Cornell, ein guter Freund, hatte sich Mitte Mai das Leben genommen. "Ich kann mir keine Welt ohne dich vorstellen", schrieb Bennington damals über den Verlust seines Freundes. Cornell wäre am Donnerstag 53 Jahre alt geworden.
With all of my love @chriscornell. pic.twitter.com/NFz0dnxfp8
— Chester Bennington (@ChesterBe) 18. Mai 2017
Chester Bennington wurde als Kind missbraucht: So kämpfte der Sänger gegen seine Dämonen
Der Musiker hatte in der Vergangenheit offen über seine Depressionen und Suchtprobleme gesprochen. In Interviews gab er auch an, als Junge von einem älteren Bekannten sexuell missbraucht worden zu sein. "Depressionen scheren sich nicht um Alter, Rasse, Geschlecht oder Status. Sie diskriminieren nicht. Lasst die, die euch am Herzen liegen, wissen, dass du für sie da bist", twitterte die kanadische Rockband Nickelback.
US-Medien berichten, dass Fans Stunden nach der Todesmeldung Blumen vor dem Haus des Sängers abgelegt haben. Auch Bandkollegen seien vorgefahren. Die Musiker waren den Angaben zufolge am Donnerstag für ein Foto-Shooting in Hollywood verabredet. Sie wollten Ende des Monats auf Tournee gehen und hatten noch am Morgen ein Musikvideo zu ihrem Song "Talking To Myself" veröffentlicht.
Chester Bennington mit Linkin Park zuletzt beim "Southside Festival"
Linkin Park wurde Ende der 1990er Jahre durch eine Mischung aus Nu-Metal, Rock, Rap-Klängen und elektronischen Sounds bekannt und gehört zu den erfolgreichsten Rock-Bands der Welt. Ihr Debütalbum "Hybrid Theory" verkaufte sich mehr als elf Millionen Mal. Zu ihren bekanntesten Hits gehören "Numb" und "In the End". In Deutschland traten die Kalifornier zuletzt Ende Juni beim "Southside Festival" in Baden-Württemberg auf.
"Chester war einer der nettesten Männer, die ich in meiner Show hatte", schrieb Star-Moderator Jimmy Kimmel auf Twitter. "Man wird ihn schrecklich vermissen." In einer Mitteilung würdigte die Recording Academy, die alljährlich die Grammy-Trophäen verleiht, die Verdienste des zweifachen Grammy-Preisträgers. Er sei ein "Held des Hard Rock" mit einer enormen Stimmbreite und einer starken Bühnenpräsenz gewesen.
Mike Shinoda bestätigt Tod von "Linkin Park"-Kollegen Chester Bennington
Ein Anruf aus dem Haus des Rockers in Palos Verdes Estates sei am Donnerstagmorgen (Ortszeit) bei der Polizei eingegangen, hieß es. "Schockiert und untröstlich", beschrieb Band-Kollege Mike Shinoda in einem Tweet seine Gefühle nach der Todesnachricht.
Shocked and heartbroken, but it's true. An official statement will come out as soon as we have one.
— Mike Shinoda (@mikeshinoda) 20. Juli 2017
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loc/sam/news.de/dpa
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