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Rassismus bei "Let's Dance" 2017: So mies werden Motsi, Faisal und Heinrich angefeindet

Der Tanzsport sollte eigentlich international sein und Menschen aller Nationen harmonisch vereinen - doch bei "Let's Dance" 2017 weht in der Jubiläumsstaffel ein anderer Wind. Nicht nur Jurorin Motsi Mabuse, auch die Kandidaten Faisal Kawusi und Heinrich Popow bekamen am eigenen Leib zu spüren, dass Rassismus auch vor "Let's Dance" nicht haltmacht.

Sowohl "Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse (Mitte) als auch die Kandidaten Faisal Kawusi (links) und Heinrich Popow (rechts) wurden Opfer von rassistischen Anfeindungen und Beleidigungen. (Foto) Suche
Sowohl "Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse (Mitte) als auch die Kandidaten Faisal Kawusi (links) und Heinrich Popow (rechts) wurden Opfer von rassistischen Anfeindungen und Beleidigungen. Bild: Montage news.de / Rolf Vennenbernd / Uli Deck / Henning Kaiser / picture alliance / dpa

Rassismus ist in Deutschland immer noch traurige Realität - auch vor beliebten Sendungen wie "Let's Dance" bei RTL macht der Fremdenhass nicht halt. Während die Tanzpaare auch über Nationalitätengrenzen hinweg auf der Tanzfläche harmonieren, können es einige Ewiggestrige nicht lassen, sowohl die "Let's Dance"-Teilnehmer mit internationalen Wurzeln als auch die Jurymitglieder auf widerliche Weise anzufeinden.

"Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse mit Baseballschläger bedroht

Jurorin Motsi Mabuse, selbst Tänzerin und Tanztrainerin aus Südafrika, musste auf bittere Weise erfahren, dass ihre dunkle Hautfarbe in ihrer Wahlheimat Deutschland Hass hervorruft. Die 36-Jährige, die inzwischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, sprach in der Talkshow von Sandra Maischberger über Rassismus in Deutschland und schilderte, wie sie nicht nur im Internet bepöbelt wurde, sondern sogar mit Baseballschlägern bedroht wurde.

Paralympics-Star Heinrich Popow wird auf Facebook angefeindet

Obwohl "Let's Dance"-Kandidat Heinrich Popow verletzungsbedingt seine Teilnahme an der RT-Tanzshow aufgeben musste, galt der 33-jährige Leichtathlet als Publikumsliebling und kämpfte sich trotz seiner Beinprothese mit Tanzpartnerin Kathrin Menzinger tapfer durch die Tänze. Der in Kasachstan geborene Sportler, dem im Alter von neun Jahren das linke Bein bis zum Oberschenkel amputiert wurde, musste trotzdem bösartige Kommentare auf Facebook über sich ergehen lassen.

Faisal Kawusi und Heinrich Popow: Dicke Freundschaft durch "Let's Dance"

Eine besonders innige Freundschaft ist in der Jubiläumsstaffel von "Let's Dance" zwischen Heinrich Popow und seinem Mitstreiter, Comedian Faisal Kawusi, entstanden. Die beiden Tanznovizen unterstützten sich in der RTL-Show nach Leibeskräften und sind, selbst nach dem Ausscheiden bei "Let's Dance" privat unzertrennlich geworden. Leider nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Tänzer - denn auch Faisal Kawusi, der afghanische Wurzeln hat, bekam widerliche Hasskommentare. Allerdings konterte der Comedian gewohnt schlagfertig auf den Fremdenhass und nutzte sein Instagram-Profil, um seine Hater der Lächerlichkeit preiszugeben.

Faisal Kawusi bekommt Hassbrief - und reagiert genial auf die rassistischen Anfeindungen

Faisal Kawusi postete nämlich einen Brief, der von einem hasserfüllten, namentlich nicht genannten Absender stammte. In dem Schreiben quillt der Fremdenhass aus jeder Zeile, der Comedian wird unter anderem als "fettes, stinkendes, afghanisches Dreckschwein" bezeichnet. Doch Faisal Kawusi anstatt sich auf das Niveau des anonymen Rassisten herabzulassen, ließ es sich nicht nehmen, auf seine Art Kontra zu geben und die zahlreichen Rechtschreibfehler in schönster Lehrer-Manier mit Rotstift zu markieren.

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