Erstellt von Dana Kaule - Uhr

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: So lebt er mit seiner Familie nach der bitteren Diagnose

Wolfgang Bosbach ist seit 1972 Mitglied der CDU, möchte sich 2017 aber aus der Politik zurückziehen um seiner Gesundheit willen. Seit Jahren leidet er unter einer unheilbaren Krebserkrankung. Wie er und seine Familie damit leben, erfahren Sie hier.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach möchte sich 2017 aus der Politik zurückziehen. (Foto) Suche
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach möchte sich 2017 aus der Politik zurückziehen. Bild: dpa

Auch nach dem Wahlsieg der CDU in Nordrhein-Westfalen am 14. Mai 2017 strebt CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach kein Regierungsamt in Düsseldorf an. Es bleibe dabei, dass er kein neues Mandat und auch kein öffentliches Amt mehr wolle, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach will sich aus der Politik zurückziehen

Die Leitung der von Wahlsieger Armin Laschet geplanten Regierungskommission zur inneren Sicherheit will er jedoch wie geplant übernehmen. "Aber das ist nicht mit politischen Weihen verbunden", sagte Bosbach. Einem künftigen Innenminister werde er daher auch nicht in die Quere kommen. "Da gibt es überhaupt keine Probleme."

Bosbach hatte im vergangenen Jahr erklärt, sich im Herbst 2017 aus der Politik zurückzuziehen und nicht mehr für den Bundestag zu kandieren. Der voraussichtlich künftige Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) holte ihn im NRW-Wahlkampf dann aber ins Boot und kündigte an, im Fall eines CDU-Wahlsieges eine Kommission unter Leitung Bosbachs einzuberufen. Sie soll in der Düsseldorfer Staatskanzlei angesiedelt werden und die NRW-Sicherheitsarchitektur auf den Prüfstand stellen.

Unheilbar krank! Wolfgang Bosbach und seine Krebs-Erkrankung

Dass Bosbach beruflich einen Schritt zurücktritt, kommt nicht von ungefähr. Der sympathische Politiker aus Bergisch-Gladbach hat im März die unerfreuliche Diagnose erhalten, dass er einen Tumor in der Lunge hat. 2010 machte er seine Prostatakrebserkrankung erstmals öffentlich und 2012 erklärte er, dass der Krebs nicht heilbar sei und bereits Metastasen gebildet habe. Die Entscheidung gegen ein Regierungsamt fiel vor diesem Hintergrund nicht schwer. "In Zukunft muss die Gesundheit einen höheren Stellenwert bekommen als die Politik", sagte er im Interview mit dem Kölner "Express".

"Außerdem", fügt er hinzu, "22 Jahre kraftraubende parlamentarische Arbeit bleiben nicht in den Kleidern hängen. Die vielen Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet machen mir zwar nach wie vor Freude, aber der damit verbundene Reiseaufwand erzeugt mittlerweile großen Stress. Man ist ständig in der Sorge Termine nicht einhalten zu können oder Hunderte Besucher warten lassen zu müssen."

Wolfgang Bosbach will seine Frau Sabine und die Kinder nicht belasten

Die OP, die sich Wolfgang Bosbach im Zuge der Diagnose unterziehen musste, habe er gut überstanden. Regelmäßig zum Arzt müsse er dennoch, um sich untersuchen zu lassen. Auf die leichte Schulter nimmt er die Krebserkrankung nicht, blickt aber zuversichtlich in die Zukunft. Seine Familie möchte er damit dennoch nicht belasten.

Seit 1987 ist mit seiner Frau Sabine verheiratet, deren Mädchenname zufälligerweise ebenfalls Bosbach ist. Kennengelernt haben sie sich beim Karneval. Gemeinsam haben sie drei Töchter: Caroline (*1989), Natalie (*1992) und Viktoria (*1995). Das Thema Krebs ist seit 2012 tabu. "Und jetzt nicht den Papa mit traurigen Augen anschauen, armer Papa, das will ich nicht, da kriege ich die Krise", soll Bosbach laut "Bild" zu seiner Frau und den Töchtern gesagt haben. Das einzige was seine Frau störe, sei, dass er in der Öffentlichkeit über Inkontinenz und Errektionsstörungen reden könne, aber nicht mit ihr. Sie habe aber akzeptiert, dass ihr Mann so sein Leben lebt und es nicht mehr ändern will. "Ich würde an meinem Leben bei so einer Diagnose auch nichts ändern", sagt sie.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Google+ und Twitter? Hier finden Sie brandheiße News, tolle Gewinnspiele und den direkten Draht zur Redaktion.

kad/sam/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.