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Peter Urban ganz privat: Darauf kann das ESC-Urgestein auf keinen Fall verzichten

Ob Klamauk mit Guildo Horn und Stefan Raab, der Triumph von Lena oder die letzten Plätze für Ann Sophie und Jamie-Lee - für das deutsche TV-Publikum war er dabei: ESC-Kommentator Peter Urban. Doch wie lebt das ESC-Urgestein abseits der Kameras? Wir klären auf!

Der Moderator Peter Urban und seine Frau Laura besuchen am 23.01.2016 in Hamburg den Hamburger Presseball. (Foto) Suche
Der Moderator Peter Urban und seine Frau Laura besuchen am 23.01.2016 in Hamburg den Hamburger Presseball. Bild: dpa

Als Peter Urban zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest (ESC) für das deutsche Fernsehen hinter dem Mikrofon sitzt, ist mal wieder Ralph Siegel am Start. Dessen Schützling Bianca Shomburg landet am Ende auf Platz 18. Es ist die Zeit, als noch vom Grand Prix Eurovision de la Chanson die Rede ist. Das Jahr nach dem ersten Finale ohne Deutschland, weil Leons "Blauer Planet" 1996 eine Vorauswahl nicht überstand. Wir verraten Ihnen mehr über den Moderator.

Peter Urban privat: So begann seine ESC-Karriere

"Als ich 1997 nach Dublin flog, war für den Sender nur noch der verantwortliche Redakteur dabei, sonst niemand", erinnert er sich an jene Zeit, bevor die ESC-Auftritte von Guildo Horn (1998) und Stefan Raab (2000) Schlagzeilen und Einschaltquoten lieferten. "Der ESC-Kosmos ist im Laufe der Jahre so viel größer geworden", sagt er. "Heute reist ein Team aus Fernsehleuten, Online- und Radioreportern und Filmteams mit - und das ist bei allen Ländern so." Nahmen 1997 noch 25 Länder teil, sind es in Kiew vor den Halbfinalshows 42.

Auch die Arbeitsweise von Urban, seit mehr als 40 Jahren beim NDR, sah bei seiner Premiere als deutsche Stimme des ESC noch anders aus: "Ich war so locker-naiv, dass ich mir nur Stichpunkte notiert hatte, die ich manchmal gar nicht mal mehr entziffern konnte." Dem Zufall überlässt er in seiner Kommentatorenkabine längst nichts mehr. "Auch wenn es manchmal so spontan klingt, was ich sage: Es ist alles vorher überlegt und aufgeschrieben." Er habe schließlich für jeden Beitrag nur 30 Sekunden Zeit. Nach wie vor lese er vom Papierab, alles andere sei ihm zu riskant.

Peter Urban: Ironie und lustige Sprüche sind seine Markenzeichen

Ironie und Wortwitz sind die Markenzeichen des Moderators, der Anglistik und Geschichte studierte und seine Doktorarbeit der Musik widmete ("Rollende Worte - Die Poesie des Rock").Manchmal reagierten Zuschauer sehr empfindlich auf seine Worte. "Dem deutschen Beitrag gegenüber bin ich immer loyal, während ich mich bei den anderen auch ein bisschen amüsiert oder süffisant äußern kann", erklärt er. "Aber ichmache keine Bemerkungen über Nationalitäten, ich kommentiere die Songs." Die Kommentare des Mannes mit der markanten Stimme sind Kult. "Keiner bringt das Gesehene besser auf den Punkt als er", sagte Moderatorin Barbara Schöneberger, selbst ESC-Expertin,mal über "The Voice of ESC".

Urban wisse, "wie man mit wenigen wohlgesetzten Worten ein Brimborium auf Normalmaß zurechtstutzt", schrieb Medienkritiker Hans Hoff über ihn. "Erst durch Urbans Ironie wird die Show zum Ereignis, ohne ihn wäre sie ein Nichts." Oder wie es der NDR mal über sein Urgestein formulierte: "Reden ist Silber, Peter Urban ist Gold". Ganz selten bereute der Experte einen Kommentar: "wenn ich mal zu böse mit einem Lied umgegangen bin, das viele Leute dann doch sehr gut fanden." Einmal habe er einen Beitrag schon vor dem ersten Ton komplett niedergemacht - "das geht nicht". 

Peter Urban privat: So lebt der Moderator mit seiner Frau Laura und den Kindern

Widmet sich der Moderator mal nicht gerade dem ESC, dann verbringt er die Zeit mit seiner Familie. Urban ist mit der deutlich jüngeren Ehefrau Laura verheiratet und hat zwei Kinder. Aufgrund seiner Hüft-OPs hat der frühere Freizeitsportler heute kaum noch Gelegenheit, sein Hobby auszuleben. Dennoch liebt er es, mit seiner Familie im heimischen Garten herumzutollen. Auf eines kann der im Bramsche geborene Urban ebenfalls nicht verzichten: Auf gute Musik und schöne, dramatische Fußballspiele. Ein Glück, dass es davon reichlich gibt.

/sam/news.de/dpa

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