Jochen Busse ist vielen Zuschauer:innen als Beamter aus der RTL-Comedy-Show "Das Amt" noch gut in Erinnerung. Was macht der Schauspieler eigentlich heute nach seinem TV-Aus? Das erfahren Sie hier.
Der Kabarettist und Schauspieler Jochen Busse weiß um die Wirkung seines Äußeren: "Ich war immer das Arschloch im Fernsehen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Man müsse wissen, wie man wirke: "Wenn jemand adipös ist, kann er keinen Schlanken spielen. Und wenn einer aussieht wie ich, ist es leichter, er spielt einen Miesen", sagte Busse. Er verwies auf den Erfolg, den man damit haben kann: "Es gibt einen Schauspieler in Amerika, er heißt Jack Nicholson, der hat damit eine große Karriere gemacht. Ich habe damit eine kleine Karriere gemacht. Da bin ich sehr mit zufrieden."
Jochen Busse machte Karriere mit "7 Tage, 7 Köpfe" und "Das Amt"
Busse dürfte vielen Menschen aus "7 Tage, 7 Köpfe" oder "Das Amt" (beides RTL) bekannt sein. Eigentlich hat er aber noch viel mehr in seiner Kabarett- und Schauspiel-Karriere gemacht. Oft war er dabei auf irgendeine Weise der Bösewicht. RTL trat damals einen kleinen Comedy-Boom los. Einer der einprägsamsten Köpfe: Jochen Busse. 2017 feierte er sein TV-Comeback mit der Sitcom: "Nicht tot zu kriegen". Darin spielt er abermals einen fiesen alten Mann.
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Man kann das als kleine Überraschung ansehen, weil er seit rund zehn Jahren keine große Rolle mehr im Fernsehen gespielt hatte. Man erinnert sich vor allem noch daran, wie er bei "7 Tage, 7 Köpfe" mit seiner "bekannt liebenswürdigen Art" Witze von Rudi Carrell und Mike Krüger anbahnte. Und wie er bei "Das Amt" den fleischgewordenen Beamten-Witz verkörperte. Es waren andere Zeiten, es waren die 90er.
Biografie und Lebenslauf: Jochen Busse will das Leben als Komödie verstehen
Busse wurde in Iserlohn im Sauerland geboren. Seine Heimat Iserlohn hatte Busse noch vor dem Abitur gegen München eingetauscht, um sein Ziel, Schauspieler zu werden, zu verwirklichen, wie er in seinem Buch "Wo wir gerade von belegten Brötchen reden: Die Komödie meines Lebens" (Ullstein, 304 Seiten, 19,99 Euro) erzählt. Ohne finanzielle Unterstützung von zuhause - sein Vater war mit einem Metall verarbeitenden Betrieb pleite gegangen - schlug er sich dort mit Gelegenheitsjobs durch und sammelte Bühnenerfahrung, als Statist an den Kammerspielen oder bei den "Knallfröschen". Später spielte er dann im Münchner "Rationaltheater" und im Düsseldorfer "Kom(m)ödchen", von 1976 bis 1991 gehörte Busse zum Ensemble und Autorenteam der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Bis heute steht er auf der Bühne.
Sex-Filme? Jochen Busse über seine Anfänge
Auch über seine filmischen Anfänge schreibt Busse in seinem Buch: "Die waren gepflastert von kleinen Rollen in belanglosen sogenannten 'Sexfilmen'." Diese Filme wie "Die Jungfrauen von Bumshausen" oder "Hausfrauenreports" hätten ihm "weder genutzt, noch haben sie mir geschadet", so Busse. "Sie waren ja auch gänzlich harmlos und äußerst mäßig." Busses Leinwand-Präsenz endete Anfang der 90er. Bis dahin war er auch mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger in "Die Supernasen" zu sehen und in "Hochwürden erbt das Paradies" oder "Kehraus".
Jochen Busse privat getrennt von Ehefrau Constanze Volkne
Aber nicht nur über seine Karriere, auch über die wichtigsten Frauen in seinem Leben berichtet Busse in seinem Buch: "Dass ich inzwischen zum vierten Mal verheiratet bin, also drei immer teurer werdende Scheidungen hinter mir habe, war nicht von mir beabsichtigt. Es ist halt passiert. Ich habe bei jeder meiner Partnerinnen wirklich geglaubt, sie sei die richtige Frau fürs ganze Leben."
Auch mit seiner vierten Ehefrau Constanze Volkne, die er 2007 heiratete, klappte es nicht. Die beiden gingen getrennte Wege. "Mir ist schon wieder jemand von der Fahne gegangen, ich werde Ende dieses Jahres eine Scheidung eingereicht haben", sagte Busse in der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9". Von dem Versuch, eine langweilig gewordene Ehe mit einem Seitensprung zu retten, hält Busse nichts, wie er einmal der Deutschen Presse-Agentur sagte: "Irgendwie fragt sich dann doch jeder 'Was hat der oder die andere, was ich nicht habe?'. Und das schwelt immer weiter. Zuviel Freiheit in der Ehe ist dann doch beleidigend", so Busse. "Eine Ehe läuft, wie sie läuft. Und man kann alles für sie tun, solange sie funktioniert - doch man kann nichts für sie tun, wenn die Luft raus ist." Nach der Trennung will er aber nicht alleine bleiben. "Den Rest meines Lebens will ich nicht alleine verbringen. Ich nehme an, dass ich sehr alt werde", sagte er "RP-Online"
Das macht Jochen Busse heute
Seine TV-Karriere hat Jochen Busse an den Nagel gehängt. Seine Liebe zum Schauspiel lässt ihn aber nicht ruhig zurück, sondern er steht weiter auf der Bühne. In den letzten Jahren hat er Kaberett gemacht und Theater gespielt, wie auf seiner Webseite zu lesen ist.
Jochen Busse an schmerzfreier Migräne ohne Kopfschmerzen erkrankt
Doch seine Erkrankung ließ ihn darüber nachdenken aufzuhören. Er ist an schmerzfreier Migräne ohne Kopfschmerzen erkrankt. Dadurch hatte er in dem Theaterstück "Weiße Turnschuhe" einen Aussetzer.
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