Die gebürtige Schweizerin Ursina Lardi hat es in Deutschland zu einer respektablen Schauspielerin gebracht. Nun ist sie in der ARD-Romanze "Sag mir nichts" zu sehen. Wie die Wahl-Berlinerin privat so tickt und wie ihre Karriere bislang verlaufen ist, lesen Sie hier.
Am Mittwochabend zeigt das Erste um 20.15 Uhr eine leichte Romanze im Stile des französischen Erzählkinos: In "Sag mir nichts" spielen Ronald Zehrfeld und die Berliner Theaterschauspielerin Ursina Lardi ein Liebespaar, das sein frisches Glück jedoch nicht öffentlich leben darf - denn Reporter Martin (Zehrfeld) ist eigentlich - unglücklich - verheiratet. Stark ist vor allem Lardi in ihrer Darbietung als Frau, die diesen Mann vermutlich niemals ganz für sich haben wird. Doch wer ist Ursina Lardi eigentlich?
Ursina Lardi: Von der Schweiz nach Deutschland, von der Grundschule zum Theater
Ursina Lardi wurde 1970 im schweizerischen Samedan geboren. Zunächst zog es sie in Richtung der Pädagogik: Von 1986 bis 1992 durchlief sie in der Schweiz die Ausbildung zur Grundschullehrerin, doch im Anschluss zog es sie aufgrund des Rates eines Theaterintendanten im schweizerischen Chur, der sie in einer Laienschauspielgruppe gesehen hatte, nach Deutschland, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen - und um endlich Hochdeutsch zu lernen, wie sie einmal "kultiversum.de" verriet.
Bis 1996 studierte sie an der renommierten Berliner Schauspielschule Ernst Busch, wo sie auch ihren heutigen Schauspielkollegen Lars Eidinger kennenlernte. Im Anschluss folgten Aufenthalte an verschiedenen Theatern der Bundesrepublik: Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg und schließlich - 2010 - als freischaffende Schauspielerin wieder Berlin. Seit 2012 ist Ursina Lardi festes Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne.
Filme mit Ursina Lardi: "Mein langsames Leben", "Das weiße Band", "Festung", "Traumland"
Seit mittlerweile 15 Jahren ist Ursina Lardi auch immer wieder im deutschen Fernsehen (zum Beispiel dem "Tatort") oder im Kino zu sehen. Dabei spielt die gebürtige Schweizerin vornehmlich Rollen in anspruchsvollen Produktionen. Ihr Filmdebüt feierte sie 2001 mit der Hauptrolle in "Mein langsames Leben" von Angela Schanelec. Zu ihren bekanntesten Rollen zählen die der Baronesse Marie Luise in Michael Hanekes preisgekröntem Weltkriegs-Drama "Das weiße Band" aus dem Jahr 2009 und die in dem TV-Drama "Festung" von 2011, in welchem Lardi eine misshandelte Ehefrau spielt. 2014 erhielt sie den Schweizer Filmpreis als Beste Darstellerin für ihre Rolle in "Traumland" (2013), dem bewegenden Psychogramm einer schwangeren Frau, die von ihrem Mann betrogen wird.
Ursina Lardi privat - Mit Mann und Sohn in Berlin
Trotz zahlreicher Erfolge im Filmgeschäft hält es Lardi am Theater: Das Theater sei das "Zentrum" ihrer Arbeit, sagte sie 2011 "kultiversum.de". So schön wie beim Theater könne es beim Film gar nicht sein. Trotz der Existenzängste, die man als Schauspielerin immer mal wieder habe und von der auch kein Schauspieler gänzlich frei sei: Diese Angst halte einen wach. Heute spricht Lardi, die in der Schweiz dreisprachig aufwuchs, sechs Sprachen. Sie fordere eben alles von sich selbst, aber auch von denen, die ihr begegnen, sagte sie einmal der "taz".
Eine taffe Frau - und darüber hinaus noch Mutter eines Sohnes. Mit dem und ihrem Mann lebe sie in Berlin, verriet sie einmal der "Welt". Mehr Privates ist kaum zu erfahren über Ursina Lardi. "Ich hab einen ganz normalen Alltag. Mit Kind und Hausaufgaben und Kochen. Abends komme ich über die Straße und spiele. Ich brauche weder Zeit, mich einzukitschen, noch Zeit, nachher wieder runterzukommen. Ich komme und mach das einfach", sagte Lardi der "taz". Eine Pragmatikerin durch und durch.
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