Hermetisch abgeriegelt war dagegen stets sein Privatleben. "Freddy Quinn - Ein unwahrscheinliches Leben" nannte der Autor Elmar Kraushaar sein 2011 erschienenes Buch. Eine Spurensuche sei es, erklärte er damals. "Oder die Beschreibung der vielfältigen Versuche, sich einem Leben zu nähern und einem Phänomen, das von vielen Geschichten umstellt ist, Potemkin'schen Dörfern gleich."
Kraushaars Suche beginnt mit gleich drei möglichen Geburtsorten Quinns und endet mit dessen Rückzug aus der Öffentlichkeit. "So viele Widersprüche waren in den verschiedenen Darstellungen aufgetaucht, so viele Zeitläufe, die nicht zueinander passten, so viele Namen und Daten, die immer neu gemischt und neu verteilt wurden."
Privat-Leben bleibt geheim! Freddy Quinn wahrt sein Privatsphäre
"Dieser Mann gehört längst zu den Nationaldenkmälern - ein Rätsel geblieben ist er trotzdem", schrieb der "Tagesspiegel" mal über den Entertainer. "Dabei war der Sänger an der Verbreitung der meisten Halb- und Unwahrheiten, die über ihn kursieren, aktiv beteiligt." Was dran sei etwa an "Wanderzirkussen, Soldatenclubs oder Rekrutierungszentren und Fremdenlegion in Afrika", war und bleibe Stoff für immer neue Legenden, schrieb das "Hamburger Abendblatt" und zitierte Countrysänger Johnny Hill aus einer TV-Dokumentation zum Quinn-Mysterium: "Er kam aus dem Nichts und verschwindet wieder." Seit bald zehn Jahren ist der singende Seemann abgetaucht.
Freddy Quinn und seine Beziehung mit Lilli Blessmann
Die jahrzehntelange Beziehung zu der 2008 gestorbenen Hamburgerin Lilli Blessmann etwa war nur ein Punkt aus Quinns Leben, der Stoff für Gerüchte bot. In den vergangenen Jahren lieferten immer wieder Spekulationen über seinen Wohnsitz (in Hamburg oder Umgebung oder ganz woanders?) und jüngst eine angebliche Verlobung die Schlagzeilen. An den Fakten aber hat sich nichts geändert: Seinen letzten Nummer-eins-Hit hatte Quinn 1966 mit "Hundert Mann und ein Befehl" - zehn Jahre nach seinem ersten mit "Heimweh"; seine letzte von zahlreichen Tourneen gab er 2002. Zu den 60 Millionen verkauften Tonträgern allein bis zur Jahrtausendwende dürften noch einige hinzugekommen sein.
Vorwurf der Steuerhinterziehung! Freddy Quinn vor Gericht
Einen der unangenehmsten Momente erlebte der Showstar im Jahr 2004: Das Hamburger Landgericht verurteilte ihn wegen Steuerhinterziehung von 900.000 Euro zu einer Bewährungsstrafe und 150.000 Euro Geldbuße. Er habe seinen Hauptwohnsitz jahrelang in der Schweiz gehabt, die meiste Zeit aber bei seiner Partnerin Blessmann in Hamburg gelebt. Unter Tränen zeigte er Reue und sagte nach dem Prozess: "Ich hoffe, dass meine Fans mir verzeihen." Der Künstler selbst verriet einmal, dass er seine ganze Laufbahn "minutiös schildern" könne. Unangenehme Dinge vergesse er jedoch - "das ist eine Gnade".
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jat/sam/news.de/dpa
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Freddy Quinn privat: Ein Leben voller GeheimnisseSeite 2
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