
- Zwei Chinesen in der Ukraine gefangen genommen - laut Wolodymyr Selenskyj
- Sie sollen an der Seite Russlands gekämpft haben
- Handelten die China-Soldaten im Auftrag ihres Staates? Weitere Eskalation befürchtet
Im Krieg gegen die Ukraine wird Russland auch von seinen Verbündeten unterstützt. Tausende Nordkoreaner wurden bereits in die Grenzregion Kursk geschickt, um dort Kiews Streitkräfte zurückzudrängen. Doch wie stark ist auch China in den Krieg involviert? Aktuelle Berichte lassen die Sorgen vor einer weiteren Eskalation wachsen.
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Ukraine-Krieg aktuell: Zwei Chinesen in der Region Donezk gefangen genommen
Peking streitet bislang ab, Waffen an Wladimir Putin zu liefern oder eigene Soldaten ins Kriegsgebiet zu entsenden. Doch jetzt hat laut dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das ukrainische Militär zwei in der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen genommen. "Dies geschah auf ukrainischem Territorium – in der Region Donezk. In ihrem Besitz wurden Ausweisdokumente, Bankkarten und persönliche Daten gefunden", schrieb der Staatschef am Dienstag, dem 8. April, auf X (vormals Twitter). Dazu veröffentlichte er ein Video, in dem einer der Gefangenen zu sehen sein soll. Er trägt eine Militäruniform. Seine Hände sind gefesselt. Außerdem ahmt er Explosionsgeräusche nach und tut so, als würde er mit einer Waffe schießen.
Our military has captured two Chinese citizens who were fighting as part of the Russian army. This happened on Ukrainian territory—in the Donetsk region. Identification documents, bank cards, and personal data were found in their possession.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) April 8, 2025
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Wolodymyr Selenskyj attackiert Wladimir Putin: Russland wolle den Krieg fortsetzen
Laut Selenskyj gebe es zudem Informationen über weitere Chinesen, die für Russland kämpfen. Sowohl China, die USA und Europa als auch alle Menschen, "die wollen, dass Frieden herrscht", wurden zu einer Reaktion aufgefordert. "Russlands direkte oder indirekte Beteiligung Chinas und anderer Länder an diesem Krieg in Europa ist ein klares Signal dafür, dass Putin alles andere als ein Ende des Krieges beabsichtigt. Er sucht nach Wegen, den Krieg fortzusetzen", so Selenskyj weiter. Die chinesischen Kriegsgefangenen sollen sich beim ukrainischen Geheimdienst SBU befinden. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha bestellte eigenen Angaben zufolge den Geschäftsträger der Botschaft Chinas in Kiew ein.
Weitere Eskalation durch chinesische Soldaten im Ukraine-Krieg befürchtet
Sollten die chinesischen Kämpfer auf Befehle des Staates handeln, würde dies laut dem Militärexperten Michael Clarke eine "ziemlich große rechtliche Grenze" überschreiten. Gegenüber "Sky News" sagte er: "Das würde bedeuten, dass die Chinesen Einzelpersonen in ein umkämpftes Gebiet schicken, um sich an einer Invasion eines fremden Landes zu beteiligen. Die Chinesen würden so tun, als ob das nicht der Wahrheit entspräche. Und die Russen würden sagen, dass Donezk russisches Territorium ist, aber rechtlich gesehen ist es das natürlich nicht. Es ist ukrainisches Territorium, und das schon seit 1991."
Videos sollen Chinesen zeigen, die für Putin kämpfen
Wie "The Sun" berichtet, verdichten sich schon seit einigen Wochen die Hinweise, dass zahlreiche Chinesen im Ukraine-Krieg kämpfen, durch Videos in sozialen Medien. Das Boulevardblatt berichtet in diesem Zusammenhang unter anderem über einen bislang nicht verifizierten Clip aus der Stadt Selydowe nahe Pokrowsk. In diesem sollen ostasiatische Soldaten zu sehen sein, welche die Innenwände eines beschädigten Hauses mit mutmaßlich chinesischen Schriftzeichen beschmieren. Auch ein Mann, der sich Captain Li nennt und auf Douyin (der chinesischen Version von TikTok) bereits 290.000 Follower hat, behauptet in seinen Videos an der Seite Russlands zu kämpfen. Laut "The Sun" soll Captain Li mutmaßlich an der Front gefallen sein. Der französischen Zeitung "Le Monde" zufolge gebe es noch zahlreiche weitere Chinesen, die für Putin in den Krieg gezogen sein sollen. Es könnte sich jedoch auch ausnahmslos um freiwillige Kämpfer handeln, die nicht im Auftrag des Staates agieren.
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gom/bos/news.de/dpa
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