Krywyi Rih: "Putin ist ein Terrorist!" Russen-Militär bombardiert Wohngebiet

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih kamen mindestens 18 Menschen ums Leben, darunter viele Kinder. Während der Kreml von einem Angriff auf militärische Ziele spricht, wirft ihm die Ukraine Terrorismus vor.

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Wladimir Putin bombardiert Wohngebiet in Krywyj Rih. (Foto) Suche
Wladimir Putin bombardiert Wohngebiet in Krywyj Rih. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Vyacheslav Prokofyev
  • Russischer Bombenangriff auf Krywyj Rih
  • Wladimir Putin bombardiert Wohngebiet
  • Kreml spricht von angeblich militärischen Zielen

Ein schwerer Raketenschlag erschüttert die ukrainische Stadt Krywyj Rih. 18 Menschen sterben. Auch Kinder sind unter den Opfern. Kiew wirft dem russischen Militär Kriegsführung gegen Zivilisten vor.

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Bombenterror statt Feuerpause:Wladimir Putin bombardiert Wohngebiet in Krywyj Rih

 

Der Bombenterror von Wladimir Putin auf die Ukraine nimmt kein Ende. Das russische Militär griff nicht nur die Stadt Krywyj Rih an, sondern auch Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson. Und das trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen. Besonders perfide: Inmitten eines dicht besiedelten Wohngebietes in Krywyj Rih bei einem Spielplatz explodierte ein mit Streumunition ausgestatteter Sprengkopf einer Russen-Rakete. Laut Behördenangaben wurden dabei 18 Menschen getötet. Unter den Opfern seien auch neun Kinder, schrieb Gebietsgouverneur Serhij Lyssak auf Telegram. Mehr als 60 Menschen wurden seinen Angaben zufolge verletzt. Ein zweiter Angriff nur wenige Stunden später hatte demnach ein weiteres Todesopfer zur Folge. Autos und Garagen seien in Brand geraten und rund zwei Dutzend mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte derweil Lyssak.

Krywyj Rih liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Der Angriff erfolgte auf eine gewöhnliche Stadt, der Schlag sei gegen eine belebte Straße und Wohnhäuser geführt worden, beklagte Selenskyj auf Telegram. "Es gibt nur einen Grund, warum das weitergeht: Russland will keine Feuerpause, und wir sehen das." Der ukrainische Staatschef forderte, den Druck auf Moskau zu erhöhen: Amerika, Europa und der Rest der Welt hätten genügend Möglichkeiten, um Russland zu zwingen, Terror und Krieg einzustellen.

Russen-Lüge entlarvt: Kreml spricht von "Hochpräzisionsschlag" auf militärische Ziele

Das russische Militär bestätigte später den Schlag gegen Krywyj Rih. Die Putin-Regierung sprach allerdings von "Hochpräzisionsschlag". Getroffen worden sei ein Restaurant, in dem sich ukrainische Kommandeure mit ihren westlichen Instrukteuren getroffen hätten. "Durch den Schlag lagen die Verluste des Gegners bei 85 Soldaten und Offizieren ausländischer Staaten", heißt es in der Pressemitteilung. Zudem seien rund 20 Militärfahrzeuge zerstört worden. Zu zivilen Opfern machte Moskau keine Angaben.

Auf von ukrainischer Seite veröffentlichten Bildern von dem Ort des Angriffs waren keine Hinweise auf militärische Ziele zu sehen. Der ukrainische Generalstab sprach in einer Mitteilung auf Telegram von einer Lüge. "Wir erklären, dass Russland wieder einmal falsche Informationen verbreitet. Die Rakete schlug in einem Wohngebiet und auf einem Spielplatz ein", hieß es. Es habe sich um eine ballistische Rakete vom Typ "Iskander-M" mit Streumunition gehandelt, die ein größeres Gebiet und möglichst viele Menschen treffen sollte.

"Putin ist ein Terrorist!" Ex-Ukraine-Berater erhebt schwere Vorwürfe gegen Kremlchef

Der ehemalige Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, hat auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, nun Aufnahmen veröffentlicht, die das Wohngebiet in Krywyj Rih nach dem russischen Angriff zeigen. "Die täglichen Angriffe Russlands auf friedliche ukrainische Städte sind reiner Terror. Diese Angriffe haben keinerlei militärische Ziele", schreibt Geraschtschenko. "Die Tötung von Kindern auf einem Spielplatz ist ein Kriegsverbrechen und Terrorismus von Seiten Russlands; anders kann man es nicht sehen. Putin ist ein internationaler Verbrecher und ein Terrorist."

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/news.de/dpa

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