Trump verliert die Geduld: "Kein gutes Zeichen" - US-Präsident will nicht in Putins Falle tappen

Die USA wollen einen Waffenstillstand in der Ukraine durchsetzen. Russland sträubt sich noch. Das soll Donald Trump missfallen. Laut US-Außenminister Marco Rubio verliert Donald Trump langsam die Geduld mit Wladimir Putin.

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Donald Trump soll die Geduld mit Wladimir Putin verlieren. (Foto) Suche
Donald Trump soll die Geduld mit Wladimir Putin verlieren. Bild: picture alliance/dpa/AP | Uncredited
  • Donald Trump verliert laut Marco Rubio die Geduld mit Wladimir Putin
  • US-Präsident wird nicht in Putins Verhandlungsfalle tappen
  • Top-Berater raten Trump von weiterem Telefonat mit dem Kremlchef ab

Die Bemühungen von Donald Trumps Regierung, eine Waffenruhe in der Ukraine zu ermöglichen, waren bislang noch nicht erfolgreich. Russland hat den Bedingungen für den kurzfristigen Frieden bislang noch nicht zugestimmt. Deshalb soll der US-Präsident nach Angaben aus Nato-Kreisen langsam die Geduld verlieren und erstmal nicht vorhaben, mit Wladimir Putin zu sprechen.

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Donald Trump verliert wegen Putins Hinhaltetaktik die Geduld

Außenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die aktuelle Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehr lange akzeptieren werde. "Wenn es eine Verzögerungstaktik ist, ist der Präsident nicht daran interessiert. Wenn es sich um eine Verzögerungstaktik handelt, wird Präsident Trump nicht in die Falle endloser Verhandlungen über Verhandlungen tappen", sagte Rubio. Es gehe dabei eher um "Wochen als um Monate", ergänzte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen des Treffens. Russland würde die Position der USA in Bezug auf ein Ende des Ukraine-Kriegs kennen.Binnen Wochen würden die USA Klarheit darüber bekommen, ob Putin ernsthaft an den Ukraine-Verhandlungen interessiert sei, sagte Rubio vor seiner Abreise aus Brüssel.

Rubio stellte sich den Fragen von Journalisten. Ein Reporter behauptete, dass Russland vorhaben soll, "eine weitere Militäraktion zu starten". Daraufhin antwortete der Außenminister. "Nun, dann wissen wir, dass sie nicht an Frieden interessiert sind." Er bezeichnete es als "kein gutes Zeichen", dass Russland offenbar wieder Energieanlagen ins Visier nehmen soll. Damit würden sie den Waffenstillstand verletzen.Einen Ausschnitt teilte der frühere Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschenko auf dem sozialen Netzwerk X, früher Twitter.

Hintergrund: Trump versucht im Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Wochen eine Lösung zu vermitteln. Er hat mehrfach zu verstehen gegeben, dass dies im Eigeninteresse der USA liege und für sein Land wirtschaftlich von Vorteil wäre. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt. Als Minimalkonsens wurde vereinbart, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen - was in der Praxis aber nicht klappt, wie sich beide Kriegsparteien vorwerfen.

Top-Berater raten Trump von Telefonat mit Putin ab

Zuletzt hatte Trump zweimal versucht, mit Wladimir Putin über eine Waffenruhe zu sprechen. Bislang erfolglos. Obwohl Trump am 30. März noch davon sprach, erneut mit dem Kremlchef telefonieren zu wollen, sind aber noch keine weiteren Gespräche geplant. Top-Berater halten es auch für "keinegute Idee", Putin anzurufen, bevor ein Waffenstillstand feststeht. Das berichtete NBC News unter Berufung auf zwei US-Beamte.

Kein Kurswechsel: Wie reagieren die USA auf Russland?

Unklar blieb demnach allerdings, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch zusätzliche Waffenhilfen für die Ukraine. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte zur Frage eines möglichen Ultimatums an Russland, er wolle sich nicht in die Gespräche zwischen den USA und Russland einmischen.

Aus seiner Sicht hätten Trump und seine Regierung bislang sehr entschlossen, aber zugleich auch auf sehr überlegte Weise agiert. Nun liege der Ball im Feld Russlands und man müsse abwarten, was als Nächstes geschehe.

Alliierte zeigen Verständnis für Trumps gerissenen Geduldsfaden

Mehrere europäische Alliierte äußerten am Freitag bei dem Außenministertreffen Verständnis dafür, dass Trump nun wohl die Geduld verliert. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Außenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin: "Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen". Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha hatte die Partner zuvor bei einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats über die aktuelle Lage informiert.

Rutte sagte nach den Beratungen, Alliierte hätten der Ukraine weitere Unterstützung im Kampf gegen Russland und beim Aufbau noch schlagkräftigerer Streitkräfte zugesagt. Konkrete Angaben machte er allerdings nicht. Bereits am Mittwoch hatte Rutte gesagt, Alliierte hätten in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits Sicherheitsunterstützung im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro versprochen.

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/news.de/dpa

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