
- Russlands Wirtschaft immer stärker unter Druck
- Süßigkeiten-Initiative zeigt Wirtschafts-Dilemma
- Kreml fürchtet Shutdown und Rezension im Falle eines Friedens mit der Ukraine
Auch wenn russische Propaganda etwas ganz anderes behauptet: Führende Ökonomen sind seit langem sicher, dass Russlands Wirtschaft vor dem Ruin steht. Britische Medien berichten nun von einer nahezu verzweifelten Initiative Putins, um wieder Geld in die Kassen zu spülen.
Lesen Sie auch:
- Putin mit Panik-Reaktion? Ausverkauf in Russland hat begonnen
- Experten warnten davor - Russische Kriegsmaschinerie bekommt Aufwind
- Angriff hinterlässt Feuerhölle: Ukraine sorgt für Chaos in Moskau
Demnach solle der russische Machthaber die Preise für Süßigkeiten in Russland um 50 Prozent erhöht haben, berichtet unter anderem der britische "Express". Zwar sei die von Putin angeordnete Süßigkeiten-Initiative laut russischen Aussagen eine "Initiative zur Bekämpfung von gefälschten Süßigkeiten", in Wahrheit stecke dahinter jedoch ein ganz anderes Problem - erheblicher Geldmangel. Denn Russlands Zuckerkrise weise nichts anderes auf, als ein großes Dilemma, in dem Russland seit den Sanktionen des Westens und der immer weiter zehrenden Kriegskosten steckt - eine strauchelnde Wirtschaft.
Grundnahrungsmittel in Russland bald unbezahlbar
Die Preiserhöhung für Süßes reiht sich nahtlos in weitere Preiserhöhungen von Grundnahrungsmitteln in Russland ein. So seien allein im letzten Jahr die Preise für Milch und Äpfel um rund 20 Prozent gestiegen, für Gurken um 22 Prozent, für Rote Bete um 32 Prozent und für Butter und Kohl um über 35 Prozent. Den Gipfel bildet die Kartoffel, die seit letzten Jahr rund 90 Prozent teuer in Russland sein soll.
Wertminderungsverluste, kein Nettogewinn - Wladimir Putin zum Handeln gezwungen
Angesichts der steigenden Kriegskosten greift Wladimir Putin neben den Erhöhungen der Preise für Grundnahrungsmittel auch noch zu einem vermeintlich letzten Weg - dem Verkauf von Staatseigentum. Dieser soll in einem umfassenden Programm an Privat-Investoren verkauft werden. Das Problem nur: Niemand bekundet Interesse an staatlichem Eigentum.
Selbst russische Ölkonzerne melden Verluste
Doch die Krise in Russland wächst stetig. Im Jahr 2024 meldete Lukoil, eines der größten privat geführten Mineralöl- und Gasunternehmen Russlands, einen Rückgang des Nettogewinns um 26,5 Prozent. Grund dafür seien Wertminderungsverluste und aufgeschobene Steuern. Während das Unternehmen noch im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von10,1 Milliarden US-Dollar verzeichnete, waren es 2023 noch13,7 Milliarden US-Dollar, berichtet der "Express".
Aussicht auf Frieden in der Ukraine würde russischer Wirtschaft den Gnadenstoß bringen
Wäre angesichts dieser Tatsachen ein baldiger Frieden in der Ukraine nicht besonders attraktiv? Nein. Denn: Laut Expert:innen habe man die Produktion in russischen Firmen den Kriegsanforderungen angepasst. Im Falle eines Friedens mit der Ukraine drohe man, ohne Aufträge dazustehen. Zudem werden die Kriegsausgaben im Falle eines Friedens nicht sofort eingestellt. Ganz im Gegenteil:
Alexandra Prokopenko, eine ehemalige Beamtin der russischen Zentralbank, erklärte gegenüber der Presse: "Putin muss seine Arsenale auffüllen, was bedeutet, dass die Militärausgaben noch einige Jahre nach dem Krieg hoch bleiben werden." Ein Friedensabkommen mit der Ukraine wäre zwar ein weiterer Schock für die Wirtschaft, dennoch wäre dieser aber beherrschbar, so Prokopenko.
Der Kreml befürchte indes, dass ein Frieden mit der Ukraine im schlimmsten Falle zu einem Shutdown oder einer starken Rezession führen würde. Angesichts der verheerenden Lage der russischen Wirtschaft erscheint beides jedoch offenkundig alternativlos.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
ife/sfx/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.