
- Trumps Regierung schickt Mann fälschlicherweise nach El Salvador
- US-Regierung entschuldigt sich für Abschiebefehler
- J.D.Vance stichelt weiter
- US-Vizepräsident für Aussage kritisiert
Trumps Regierung verfolgt eine harte Abschiebepolitik gegen angeblich kriminelle Einwanderer. Zuletzt wurden mutmaßliche Bandenmitglieder in einHochsicherheitsgefängnis in El Salvador abgeschoben. Darunter war auch ein in Maryland lebender Mann. Doch er wurde fälschlicherweise in das mittelamerikanische Land gebracht. Das gab die US-Administration zu. Derweil verteidigt aber US-Vizepräsident J.D. Vance die Abschiebung und fängt sich damit viel Ärger ein.
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Donald Trumps Regierung unterläuft Abschiebefehler
Wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht, über das "The Atlantic" berichtet, geben Vertreter von Donald Trumps Regierung zu,Abrego Garcia aus dem US-Bundesstaatmit einem geschützten Aufenthaltsstatus aus dem US-Bundesstaat Maryland versehentlich nach El Salvador abgeschoben zu haben. Es handle sich dabei um einen "Verwaltungsfehler". Wäre das noch nicht schlimm genug, sagte die Regierung, dass der Mann nicht zurückgeholt werden kann. Die Verteidigung fordert die US-Regierung auf, Garcia zurückzuholen.
Wie aus den Gerichtsdokumenten hervorgeht, kam Abrego Garcia 2011 mit 16 Jahren in die USA, weil er in seinem Heimatland El Salvador von Banden bedroht wurde. Ein Richter sah die Gefahr für Garcia und der Mann erhielt 2019 einen geschützten Aufenthaltsstatus. Er lebte mit seiner Familie in Maryland. Nun wurde ihnen der Familienvater entrissen.
J.D. Vance stichelt nach Trump-Dilemma
Viele Menschen forderten Reaktionen von der US-Regierung. So auch der Podcaster Jon Favreau auf der Social-Media-Plattform X, der eine Stellungnahme forderte. Daraufhin antwortete J.D. Vance. Er schrieb: "Mein Kommentar ist, dass er laut dem Gerichtsdokument, das Sie offenbar nicht gelesen haben, ein verurteiltes MS-13-Bandenmitglied war, das kein Recht hatte, hier zu sein." Er fügte hinzu: "Ich möchte noch anmerken, dass es ekelhaft ist, sich über die Abschiebung von Bandenmitgliedern aufzuregen, während man die Bürger, die sie schikanieren, ignoriert."
My comment is that according to the court document you apparently didn’t read he was a convicted MS-13 gang member with no legal right to be here.
— JD Vance (@JDVance) April 1, 2025
My further comment is that it’s gross to get fired up about gang members getting deported while ignoring citizens they victimize. https://t.co/cPnloeyXYk
Trump-Vice verdreht die Zahlen und Fakten
Anders als Vance es in seinem Beitrag schreibt, ist Garcia gar kein Bandenmitglied. Doch er bleibt in einem weiteren Kommentar bei seiner Aussage und wirft Kyle Cheney, Reporter bei "Politico", vor, "unfähig oder unwillig" zu sein, "sich die Fakten anzusehen". Außerdem sagte er, dass "2019 ein Einwanderungsrichter (unter der Biden-Administration) feststellte, dass der abgeschobene Mann tatsächlich ein Mitglied der MS-13-Gang war". Das stimmt wieder nicht. Joe Biden war 2019 noch gar nicht US-Präsident. Zu dieser Zeit regierte noch Donald Trump.
Diese falsche Annahme beruht auf das Jahr 2019. Ein Polizeiinformant behauptete, dass Garcia zu der von Trump als Terrororganisation eingestuften Gruppe gehört, nachdem die Polizei ihn und andere Personen auf einem Parkplatz kontrolliert hatten. Er kam kurzzeitig in Haft, gewann aber vor Gericht und kam frei. Anders als Vance schreibt, ist er nicht verurteilt. Bis heute hat er keine Vorstrafen.
J.D. Vance heftig kritisiert
Für seinen Kommentar muss Vance viel Kritik einstecken:
- " J.D. Vance muss an seinem Leseverständnis arbeiten, denn das Gerichtsdokument besagt, dass er nie als Bandenmitglied verurteilt wurde und die Trump-Administration selbst gibt zu, dass er nur aufgrund eines Verwaltungsfehlers abgeschoben wurde. Das ist Grausamkeit und Inkompetenz, die zu einer moralischen Katastrophe führen", schrieb der Politik-Analyst Judd Legum auf BlueSky.
- "Vance ist eine so seltsame Art von Lügner, weil es gerade sein Appell an die Fakten und sein Wunsch, sie zu beherrschen, ist, der ihn in die Irre führt und es ihm ermöglicht, erwischt zu werden", meint der ehemalige Kulturreporter der New York Times, Dave Itzkoff auf Blue Sky.
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bos/news.de
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