
- China startet großangelegte Militärübung "Meerengen-Donner-2025A" vor Taiwan
- Volksrepublik überprüft "Operationsfähigkeiten"
- China fordert "Wiedervereinigung" mit Taiwan
Nachdem kürzlich Japan, Südkorea und die USA eine Militärübung im Ostchinesischen Meer abgehalten haben und den Zorn Nordkoreas auf sich gezogen haben, legt China nun nach. Die Volksrepublik hat ein großangelegtes Manöver vor der Insel Taiwan begonnen. Dabei handele es sich um eine ernsthafte Warnung und Abschreckung der "separatistischen Kräfte einer 'Unabhängigkeit Taiwans'", sagte der Sprecher des Ost-Kommandos, Shi Yi, laut Mitteilung der Volksbefreiungsarmee.Die gemeinsame Übung von Armee, Marine, Luftwaffe und Raketeneinheit bestehe darin, sich der Inselrepublik Taiwan aus verschiedenen Richtungen zu nähern und die "Operationsfähigkeiten" der Truppen zu prüfen, hieß es weiter.
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"Meerengen-Donner-2025A": China setzt große Militärübung rund um Taiwan fort
Wie die chinesische Volksbefreiungsarmee mitteilte, übten die Einheiten im zentralen und südlichen Teil der Meerenge zwischen China und Taiwan (Taiwanstraße). Anlass sei unter anderem, präzise Angriffe auf wichtige Ziele und gemeinsame Blockaden zu trainieren, erklärte der Oberst des Ost-Kommandos Shi Yi laut Mitteilung. Bei der Übung trainierten nach Angaben Pekings auch Bodentruppen das Schießen über weite Distanzen auf simulierte Ziele im Ostchinesischen Meer.
Anders als am Vortag gab die Armee der Übung einen Namen und betitelte den Einsatz in Anlehnung an die Taiwanstraße "Meerengen-Donner-2025A". Die Namensgebung dürfte signalisieren, dass in diesem Jahr eine weitere Übung folgt. Im vergangenen Jahr trainierte die Volksbefreiungsarmee im Mai unter dem Titel "Gemeinsames Schwert-2024A" um Taiwan und lancierte später im Oktober die Übung "Gemeinsames Schwert-2024B".
Internationale Kritik
Kritik kam außerdem aus Brüssel. Die Übungen erhöhten die Spannungen in der Taiwanstraße, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Dienstes der EU. Auch die USA kritisierten Chinas Übung. Sie sind Taiwans wichtigster Verbündeter und haben sich verpflichtet, die Verteidigung des Landes zu unterstützen. Tammy Bruce, Sprecherin des US-Außenministeriums, erklärte, dass Chinas aggressive militärische Aktivitäten und Rhetorik gegenüber Taiwan einmal mehr nur dazu dienen, die Spannungen zu verschärfen und die Sicherheit in der Region und den Wohlstand der Welt zu gefährden. Angesichts dessen blieben die USA ihrem Partner Taiwan weiter verpflichtet.
Säbelrasseln in Fernost: China startet großangelegtes Militärmanöver
Am Dienstag habe man 21 Schiffe der Volksbefreiungsarmee um Taiwan entdeckt, erklärte Taiwans Verteidigungsministerium. Bereits seit dem 29. März habe das Militär Bewegungen des chinesischen Flugzeugträgers "Shandong" und des dazugehörigen Verbunds beobachtet. Am Montag seien die Schiffe in die sogenannte militärische Reaktionszone Taiwans eingedrungen - jenes Gebiet zwischen der Mitte der Meerenge zwischen China und Taiwan (Taiwanstraße) sowie der östlichen Grenze von Taiwans Luftverteidigungszone.
Die Volksrepublik China weite ihre militärischen Aktivitäten in der Taiwanstraße und im indopazifischen Raum aus und verschärfe damit ihre militärischen Drohungen, teilte das Ministerium mit. Dadurch würden auch die internationale Ordnung und die regionale Stabilität herausgefordert, hieß es weiter.
Chinas Volksbefreiungsarmee übt fast täglich mit Kriegsschiffen und Militärflugzeugen bei Taiwan. Peking zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl sie seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.
China fordert "Wiedervereinigung" mit Taiwan
In Taipeh regiert seit 2016 die Demokratische Fortschrittspartei, die Peking als Separatisten betrachtet, weil eine Unabhängigkeit Taiwans Teil ihres Programms ist. Präsident Lai Ching-te sagte jedoch bereits, eine formale Unabhängigkeit nicht erklären zu wollen, da der Inselstaat schon ein unabhängiges Land sei. Ein solcher Schritt würde vor allem den stärksten Unterstützer Taiwans, die USA, in Bedrängnis bringen. Washington verpflichtete sich, Taiwans Verteidigung zu unterstützen. Offiziell erkennen die USA die Republik China - Taiwans offizieller Name - nicht als unabhängig an. Chinas Büro für Taiwan-Angelegenheiten warf Lai ein weiteres Mal vor, an einer "separatistischen Position" festzuhalten. Eine Unabhängigkeit Taiwans bedeute Krieg, sagte Sprecherin Zhu Fenglian nach Beginn der Militärübung. Chinas Wille, die "Taiwan-Frage" zu lösen und die "Wiedervereinigung" zu vollenden, sei "stark wie ein Fels".
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bua/gom/news.de/dpa
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