Donald Trump: "Eine absolute Schande!" Trump-Gesandter schockiert mit Atomwaffen-Aussage

Donald Trumps Sondergesandter Richard Grenell hat sich zu einer Vereinbarung aus dem Jahr 1994 geäußert, in deren Folge die Ukraine alle auf ihrem Gebiet stationierten Atomwaffen aufgab. Die Aussagen sorgen nicht nur in Kiew für Empörung.

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Der US-Sondergesandte Richard Grenell (l.), hier neben Donald Trump, empört nicht nur ukrainische Politiker mit Aussagen zu Atomwaffen. (Foto) Suche
Der US-Sondergesandte Richard Grenell (l.), hier neben Donald Trump, empört nicht nur ukrainische Politiker mit Aussagen zu Atomwaffen. Bild: picture alliance/dpa/Pool | Uncredited
  • Trumps Sondergesandter Richard Grenell schreibt auf X über den Verzicht der Ukraine auf eigene Atomwaffen
  • Laut US-Politiker haben Waffen immer Russland gehört
  • Empörung nach Aussagen von Donald Trumps Kollegen in der Ukraine
  • Ex-US-Botschafter übt ebenfalls scharfe Kritik

Mit seinem Verhalten gegenüber Wolodymyr Selenskyj (47) zog Donald Trump (78) zuletzt den Zorn von vielen Ukrainern auf sich. Der US-Präsident machte seinen Amtskollegen aus Kiew für den anhaltenden Krieg gegen Russland verantwortlich und strich vorübergehend die amerikanische Militärhilfe. Dabei waren es Wladimir Putins Truppen, die im Februar 2022 ihre Invasion starteten. Mittlerweile haben sich die Wogen zwar wieder geglättet und die beiden Länder haben erneut Gespräche über einen möglichen Waffenstillstand aufgenommen. Doch nun sorgt Trumps Sondergesandter für Sondermissionen, Richard Grenell (58), in der Ukraine erneut für Unmut. Hintergrund sind seine Aussagen über früher auf ukrainischem Gebiet stationierte Atomwaffen.

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Das muss man dazu wissen: Richard Grenell äußerte sich am Dienstag auf X (vormals Twitter) zu einer Vereinbarung aus dem Jahr 1994, die als Budapester Memorandum bekannt ist. Die Ukraine verfügte damals über das drittgrößte Atomwaffenarsenal der Welt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab sie alle ihre Waffen an Russland ab. Im Gegenzug wurden der Ukraine Sicherheitsgarantien versprochen. Die Vereinbarung unterzeichnende Staaten wie die USA, Großbritannien und auch Russland bekräftigten im Budapester Memorandum unter anderem, die Souveränität und bestehende Grenzen der Ukraine zu wahren. Moskau verstieß dem Westen zufolge mit der Annexion der Halbinsel Krim im Jahr 2014 sowie seiner Invasion 2022 gegen das Abkommen.

Trump-Gesandter sorgt mit Aussagen zum Budapester Memorandum in Ukraine für Empörung

Richard Grenell schrieb dazu: "Lassen Sie uns über das Budapester Memorandum im Klaren sein:
Die Atombomben gehörten Russland und waren übrig geblieben. Die Ukraine gab die Atomwaffen an Russland zurück. Sie gehörten nicht der Ukraine. Das ist eine unangenehme Tatsache." Der ukrainische Politiker Oleksandr Merezhko (54), der im Parlament seines Landes den Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten leitet, zeigte sich nach diesen Aussagen empört. Er sei "schockiert" über die "völlig falsche" Aussage des US-Sondergesandten, sagte Merezhko gegenüber dem amerikanischen Nachrichtenportal "Newsweek". Er fügte hinzu, dass die Äußerungen "eine absolute Schande" seien. Die Ukraine sei als Nachfolgestaat der UdSSR der rechtmäßige Besitzer dieser Atomwaffen. Sie würden die einzig brauchbare Abschreckung gegen die russischen Angriffe seien. Allerdings habe sich die Ukraine laut Merezhko in den 90ern in einer "sehr verwundbaren" Position befunden und lief Gefahr, diplomatisch von Moskau und Washington isoliert zu werden.

Ex-US-Botschafter von Bill Clinton teilt Kritik an Kollegen von Donald Trump

Unterstützung bekommt Oleksandr Merezhko unter anderem von Steven Pifer (71), dem ehemaligen US-Botschafter in der Ukraine unter dem demokratischen Ex-Präsidenten Bill Clinton (78). Dieser war bei den Verhandlungen zum Budapester Memorandum beteiligt. Der Amerikaner bezeichnet die in den 90er-Jahren in der Ukraine gelagerten Atomwaffen als "ex-sowjetisch, nicht russisch". Die gelagerten Sprengköpfe haben sich "in alleiniger ukrainischer Obhut" befunden. Er verwies zudem darauf, dass die meisten Interkontinentalraketen und Bomberflugzeug innerhalb des Landes "eliminiert" worden seien. "Die #Ukraine hat sich dafür entschieden, nukleare Sprengköpfe zur Beseitigung an #Russland zu schicken, weil Russland sich verpflichtet hat, die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren und keine Gewalt gegen die Ukraine anzuwenden", so Pifer weiter. Bill Clinton räumte in einem Interview mit dem irischen RTE im Jahr 2023 ein, dass er sich mitverantwortlich für die russische Invasion fühle. Denn er überzeugte damals die Ukraine mit dazu, ihre Atomwaffen aufzugeben.

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