Wladimir Putin: Experten sicher: Kreml-Chef demütigt Donald Trump - und greift weiter an

Verteidigungsexperten sehen im geplanten Waffenstillstand in der Schwarzmeer-Region nur einen weiteren Vorteil für Wladimir Putin. Sie sind sich sicher: Mit seinem Verhandlungsgeschick demütigt er Donald Trump - und greift weiter an!

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Das Schwarzmeerabkommen spielt laut Experten lediglich Donald Trump in die Karten.  (Foto) Suche
Das Schwarzmeerabkommen spielt laut Experten lediglich Donald Trump in die Karten.  Bild: dpa/Pool Reuters via AP/Maxim Shemetov
  • Schwarzmeer-Waffenruhe von Russland diktiert
  • Experten sehen Vorteil bei Wladimir Putin
  • Russlands Geheim-Pläne aufgedeckt: Vor dem Frieden kommt noch mehr Krieg
  • Darum spielt die ausgehandelte Waffenruhe Russland in die Karten
  • Ukraine-Krieg: USA rechnet mit vollständiger Waffenruhe an Ostern

Deal-Maker Donald Trump ist mit dem Schwarzmeerabkommen zwischen der Ukraine und Russland seinem Ziel einen entscheidenden Schritt näher gekommen - könnte man meinen. Doch Verteidigungsexperten sind sich sicher: Putins wahre Pläne gehen in eine ganz andere Richtung.

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Donald Trump: Schwarzmeerabkommen der nächste Schritt

Es ist der nächste Schritt in Sachen Frieden, glaubt man US-Präsident Donald Trump. Die Ukraine und Russland haben sich nach einem wahren Verhandlungsmarathon ihrer Unterhändler in der saudischen Hauptstadt Riad zu einem weiteren Waffenstillstand in der Schwarzmeer-Region bekannt. Es ist der zweite Verhandlungsdurchbruch, den Donald Trump im Zuge seiner "Friedensbemühungen" feiert.

Feuer auf beiden Seiten - Russland und Ukraine greifen weiter an

Erst unlängst bekannten sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Russland-Machthaber Wladimir Putin dazu, den Beschuss von Energieanlagen und Infrastruktur einzustellen. Doch wirklich durchgesetzt wurde die Waffenruhe nicht. Die Ukraine antwortete Putins andauernder Waffengewalt mit Drohnen-Angriffe nahe Moskau. Das Schwarzmeer-Abkommen soll der nächste Schritt sein auf dem Weg, die Waffengewalt zwischen Ukraine und Russland zu beenden. Doch Verteidigungsexperten sehen darin genau das Gegenteil - eine Gelegenheit für Russland, noch mehr ukrainisches Land einzunehmen.

Wladimir Putin: Darum diktiert er die Verhandlungen mit der Ukraine und den USA

Denn: Es scheint laut Ansicht verschiedener Experten einzig und allein Wladimir Putin zu sein, der von den Abkommen profitiert. Zum einen sicherte Donald Trump Russland zu, die harten Sanktionen gegenüber Russland lockern zu wollen - ein Schritt, den viele Experten fürchten - zum anderen erfolgt der beidseitige Waffenstillstand in genau den Bereichen, in dem die Ukraine im Kampf gegen Russland bisher am widerstandsfähigsten war.

Der frühere Nato-Chef und britische Oberst Hamish de Bretton-Gordon erklärte gegenüber "The Sun": "Dieser Deal wurde von Russland ausgehandelt, weil es tatsächlich am meisten davon hat." Russland könne seine "Schwarzmeerflotte zurück ins Schwarze Meer" bringen und mit dem Export beginnen. Und noch ein weiterer Vorteil fällt Russland zu: "In diesem Abkommen steht im Kleingedruckten auch, dass keine Angriffe auf die Infrastruktur mehr unternommen werden sollen, etwa auf die Ölindustrie in Russland, die schwer gelitten hat." Die Ukraine hatte in der Vergangenheit immer wieder erfolgreich Öl-Anlagen in Russland in Brand gesetzt.

Man gehe nun davon aus, dass Wladimir Putin weitere Friedensverhandlungen hinauszögere, so lange, bis er zumindest die russische Region Kursk wieder zurückerobert habe.

Verteidigungsexperte sicher: Zu einem vollständigen Waffenstillstand wird es nicht kommen

"Die Ukraine wollte wirklich einen vollständigen Waffenstillstand, aber dazu wird es nicht kommen", erklärt Ex-Nato-ChefHamish de Bretton-Gordon gegenüber der britischen Presse. Ganz im Gegenteil - gestützt durch das Schwarzflottenmeerabkommen werde Putin nun neue Kräfte sammeln, um noch mehr ukrainisches Land zu erobern, bevor es irgendwann zu einem möglichen Kriegsende kommen werde. "Die Russen wollen jetzt mehr ukrainisches Land in den vier Oblasten, in die sie teilweise eingedrungen sind. Sie wollen Kursk vollständig zurückerobern, bevor sie überhaupt anfangen, über einen ernsthaften Waffenstillstand zu sprechen", so der Verteidigungsexperte. 

Gestützt wird seine These durch Aussagen des russischen Außenministers. Dieser habe in den vergangenen Tagen erklärt, dass sie Saporischschja, Luhansk, Donezk und Cherson vollständig einnehmen wollen. 

Selenskyj zögerlich bei Schwarzmeerabkommen - Ist der Waffenstillstand nur eine Farce?

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traut trotz des Schwarzmeerabkommens den russischen Absichten nicht. Zwar begrüße er das Ergebnis der Verhandlungen, dennoch erklärte er, es sei "zu früh", um sagen zu können, ob der Deal funktioniere. 

Warnung an Donald Trump: USA nur ein Spielball für Wladimir Putin?

Auch wenn Donald Trump als "Dealmaker" für seine Verhandlungen bekannt ist, ist es nicht das erste mal, dass der US-Präsident als eher "schwacher" Verhandlungspartner gilt. Der ehemalige Generalmajor Chip Chapman warnte nun davor, dass Russland versuchen werde, die USA so lange auszunutzen, bis es "bekommt, was es will". Gegenüber der britischen "Sun" erklärte er: "Russland sieht in dieser Angelegenheit immer noch eine militärische Lösung. Und es wird versuchen, Trump und seine Berater so lange auszutricksen, bis es ihnen gelingt, etwas daraus zu machen."

Wladimir Putin indes pocht darauf, dass Sanktionen gegen Russland als Teil des Deals weiter gelockert werden, der Westen die Unterstützung der Ukraine einstelle und verlangt Sicherheitsgarantien im Bezug auf eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. 

Das Schwarzmeerabkommen gilt indes als fragiles Konstrukt, dessen beide Seiten infrage stellen. Selenskyj gehe dennoch davon aus, dass das Waffenstillstandsabkommen sofort in Kraft treten werde. Andernfalls fordere er die USA dazu auf, Sanktionen gegen Moskau zu verhängen und der Ukraine weitere Waffen zu liefern.  

Donald Trump: USA rechnet mit vollständigen Waffenstillstand bis Ostern

Laut Insidern soll US-Präsident Donald Trump mit einem vollständigen Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland bis Ostern rechnen. "Beide Seiten sollen bis zum 20. April ein Abkommen unterzeichnen", heißt es unter anderen in der britischen "Sun". Ob es jemals dazu kommt, ist nach Meinung vieler Verteidigungsexperten äußerst fraglich.

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