
- Donald Trumps Grönland-Plan erinnert an Annexion der Krim
- Dozent sieht Parallelen zu Wladimir Putin
- Trumps Vorhaben hat Züge von Moskaus Propaganda
Donald Trump meint es offenbar ernst mit Grönland. Immer wieder erhebt er Anspruch. Zuletzt betonte er, dass er die zu Dänemark gehörende Insel kontrollieren will. Mit seinen Plänen erinnert er einen früheren dänischen Diplomaten an eine russische Tat, die den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland verschärfte: die Annexion der Krim.
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Ex-Militärattaché: Donald Trumps Grönland-Plan erinnert an Krim-Annexion
Zu diesem Vergleich kommtClaus Mathiesen, Dozent an der dänischen Verteidigungsakademie und ehemaliger Militärattaché in der Ukraine. Dazu schreibt er auf X, früher Twitter: "Was jetzt in Grönland passiert, erinnert an die Zeit vor der Annexion der Krim. Amerikanische Politiker werden in Scharen kommen und dafür werben, dass Grönland amerikanisch wird. Sie versprechen, dass alles viel besser sein wird."
Det der sker nu på Grønland minder om tiden før annekteringen af Krim.
— Claus Mathiesen (@clausmat1) March 24, 2025
Amerikanske politikere vil komme i lind strøm og agitere for, at Grønland skal være amerikansk. Love, at alt bliver meget bedre.
Det var dengang de russiske politikeres adfærd i en grad, så de blev PNG’et.
Grönland oder Krim: Pläne zeigen Parallelen zu Putins-Propaganda im Ukraine-Krieg auf
Gleichzeitig zeige sich für dadurch auch, wie die russische Propaganda funktioniert. "Ersetzen Sie 'Grönland' durch 'Krim' oder 'Donbas' und Sie erhalten Moskaus Propaganda, die die russischen Invasionen in der Ukraine seit 2014 vorbereitet", erklärt Andreas Umland, Analyst am Stockholmer Zentrum für Osteuropastudien, auf X. Russland ist aber nur ein Beispiel. Denn in der Weltgeschichte wurde stark mit aggressiven Narrativen gespielt, um zum Beispiel Besetzungen oder Annexionen zu rechtfertigen, meint Umland.
Replace "Greenland" with "Crimea" or "Donbas" - and you get Moscow’s propaganda preparing the Russian invasions of Ukraine since 2014.
— Andreas Umland (@UmlandAndreas) March 6, 2025
Reminds also of the aggressors' narratives for justifying many other military interventions, occupations, and annexations in world history. https://t.co/NFgG2f7fX4
In Trumps Forderungen zeigen sich Parallelen zu Russlands Bestreben, die Krim vor 2014 für sich zu beanspruchen. In einer Pressekonferenz vom 7. Januar nannte er "nationale Sicherheitszwecke" als Grund für seine Grönland-Pläne. Wladimir Putin äußerte sich ähnlich über die Krim. Bevor Russland die Halbinsel im Schwarzen Meer annektierte, hob der Kremlchef ihre strategische und militärische Bedeutung hervor. Das Gebiet sei historisch mit Russland verbunden, sagte er. Einen Tag vor der Annexion pries er in einer Rede der Föderalversammlung (18. März 2024) die Hafenstadt Sewastopol als einen Ort mit "einer herausragenden Geschichte" an. Russland hielt ein international nicht anerkanntes Referendum ab, bevor die Krim an Russland angegliedert wurde. Westliche Länder sehen das als völkerrechtswidrige Handlung und erhoben Sanktionen gegen Russland.
Grönland-Besuch von Vances Frau ärgert scheidenden Ministerpräsidenten
Trumps Vorhaben stieß bei Grönländern auf Widerstand. Die neue Regierung erteilte ihm eine deutliche Abfuhr. Ruhe kommt aber nicht auf. Eine US-Delegation, der sich J.D. Vances Frau Usha Vance mit ihrem Sohn anschließt, will die Insel in dieser Woche besuchen. Das teilte das Weiße Haus mit. Der scheidende Ministerpräsident Mute Egede bezeichnete den Besuch der Delegation als "Provokation", berichtet die "Tagesschau" und bezieht sich auf die grönländische Zeitung "Sermitsiaq".
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