
- Donald Trump will ein Abwehrsystem für die USA: den "Iron Dome of America"
- Geplantes Schutzschild hat seine Schwachstellen
- Abwehrprojekt könnte Milliarden kosten
- Demokrat kritisiert US-Präsident
Trotz Budget-Kürzungen im Haushalt, will Donald Trump bei einem Punkt nicht sparen: Einem Schutzschild gegen Angriffe - einer Art "Iron Dome". Bereits vor seiner zweiten Amtszeit spielte er mit der Idee und wollte die gescheiterten Pläne von Ex-US-Präsident Ronald Reagan wieder aufleben lassen. Experten sehen in dem Vorhaben Probleme.
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Donald Trump plant Mega-Abwehrprojekt: US-Präsident will "Iron Dome"
US-Präsident Donald Trump will eine Raketenabwehr für die USA nach dem Vorbild des israelischen Iron Dome entwickeln lassen. Ziel des "Iron Dome for America" solle es sein, ein Raketenabwehrsystem "der nächsten Generation" zu errichten, um das Vorhaben "Frieden durch Stärke" zu fördern, hieß es in einer vom Weißen Haus veröffentlichten Verfügung. Der Republikaner unterzeichnete sie nach Angaben eines Mitarbeiters während eines Flugs im Januar von Florida nach Washington.
Das israelische System ist auf die Abwehr in einem begrenzten Gebiet ausgerichtet. Der "Iron Dome for America" soll weiter reichen. Laut der Verfügung soll das System neben Kurzstreckenraketen auch moderne Hyperschall- und Langstreckenraketen abwehren können - sowohl aus der Luft als auch aus dem Weltraum. Er würde damit deutlich über die bestehenden US-Abwehrsysteme hinausgehen, die vor allem auf Bedrohungen wie aus Nordkorea ausgerichtet sind. Bislang soll es sich noch um eine Idee handeln. "Im Moment ist Golden Dome wirklich nur eine Idee", berichtet CNN und beruft sich auf Aussagen einer mit dem Projekt vertrauten Personen aus dem Pentagon.
Zu teuer und fehlerhaft: "Iron Dome of America" hat Fallstricke
Doch das Vorhaben hat einige technische Hürden. "Wie wollen Sie das in den Vereinigten Staaten machen? Man kann es nicht nur an den Grenzen und an der Küste machen, denn interkontinentale ballistische Raketen können über Kansas wieder in die Atmosphäre eintreten", sagte die Quelle. Hinzu kommen auch die unklaren Kosten. Experten rechnen mit Billionen für den "Iron Dome of America". Es gibt weitere Fallstricke. Wenn in sieben bis zehn Jahren so ein System bereitsteht, dann könne es aber nurBundesgebäude und Großstädte schützen. "Je näher man an 100 Prozent herankommen will, desto teurer wird es", erklärt Mark Montgomery, leitender Direktor des Center on Cyber and Technology Innovation bei der Foundation for Defense of Democracies und Konteradmiral im Ruhestand CNN. Um die Raketen zu starten oder zu erkennen, braucht es mehrere Satelliten in der Umlaufbahn. Um alleine "eine schnelle Salve von zehn Feststoffraketen wie die [nordkoreanische] Hwasong-18 abzufangen", seien "etwa 16.000 Abfangjäger" notwendig, heißt es in einer Studie American Physical Society (APS). Trump plant also ein teures Langzeitprojekt, dass auch noch anfällig für Fehler ist.
Demokrat rügt Donald Trump für Abwehrpläne
Der frühere demokratische Kongressabgeordnete John Tierney rechnet mit einem Reinfall. Der Geschäftsführer des Center for Arms Control & Non-Proliferation rügt Trump deshalb: "Es ist ein Witz. Im Grunde ist es ein Betrug", sagte Tierney. Trump sei bereit, "Milliarden und Abermilliarden von Dollar für etwas auszugeben, das nicht funktionieren wird".
Durchkreuzt der Kongress Trumps "Iron Dome"?
Der Kongress könnte Trumps Pläne noch verhindern. So ein umfangreiches und kostspieliges Projekt kann nicht allein durch eine präsidiale Verfügung umgesetzt werden. Zwar können US-Präsidenten politische Prioritäten über sogenannte Executive Orders ohne Zustimmung des Kongresses anstoßen, doch diese Dekrete sind kein Ersatz für gesetzgeberische Prozesse. Größere Vorhaben - insbesondere mit hohen finanziellen Anforderungen - erfordern die Zustimmung des Kongresses.
Derzeit soll aber bereits an dem Schutzschild gearbeitet werden, erklärte ein Pentagonmitarbeiter. Verteidigungsminister Pete Hegseth wurde zuletzt angewiesen, innerhalb von 60 Tagen einen Umsetzungsplan für das Projekt zu erarbeiten. Es werde derzeit auch untersucht, ob andere Programme eingespart werden können, wie es aus einem Statement des US-Verteidigungsministeriums.
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bos/ife/news.de/dpa
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