
- USA und Russland verhandeln über den Ukraine-Krieg
- Russland soll es nicht um Frieden, sondern eine Feuerpause im Schwarzen Meer gehen
- Putin-Vertraute sollen in Riad verhandeln
Das zweite Gespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin brachte nicht den ersehnten Erfolg. Den angesprochenen 30-tägigen Waffenstillstand in der Ukraine ging Russland nicht ein. Bei einem zweiten Gespräch zwischen russischen und US-amerikanischen Vertretern sollen die Verhandlungen wieder aufgenommen und eine Friedenslösung gefunden werden. Können Putins Verhandler eine Friedenslösung finden?
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Friedensgespräche in Riad: USA nutzt Shuttle-Diplomatie
Nach einem Treffen mit Vertretern der Ukraine starten die USA am Montag in Saudi-Arabien ihre neue Gesprächsrunde über eine begrenzte Waffenruhe mit Russland. Als erste Maßnahme ist ein Verzicht auf Angriffe gegen Energieanlagen geplant, wobei die Ukraine auch andere Infrastrukturobjekte schützen will. Diese begrenzte Feuerpause war grundsätzlich schon bei einem Telefonat zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump abgemacht worden, jedoch ohne Details zur Umsetzung. Die Verhandler aus den USA setzen dabei auf eine Pendeltechnik. Das sieht folgendermaßen aus, wie Keith Kelogg gegenüber "ABC" erklärte. Beide Parteien sitzen in verschiedenen Räumen. "Wir fragen eine Seite: 'Was sind eure Bedingungen?' Dann gehen wir zur anderen Seite und fragen sie nach ihren Bedingungen. Tatsächlich handelt es sich um Shuttle-Diplomatie zwischen den Räumen in Riad."
Kein Frieden im Ukraine-Krieg? Das wollen Putins-Gesandte verhandeln
Ob diese Strategie wirklich zu einem Deal führen wird? Die von Russland und den USA gesendeten Signalen könnten wieder zu keinem Ergebnis führen. Denn Russland verfolgt seine eigenen Ziele. Das soll der Kremlchef bereits vor dem ersten Telefonat mit dem US-Präsidenten deutlich gemacht haben. Um Frieden soll es dabei offenbar nicht gehen, sondern allein um das Schwarze Meer. Bei den Verhandlungen soll es konkret um eine Initiative zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer gehen, im Raum steht der US-Vorschlag einer Feuerpause für das Gewässer.
Putin-Vertrauter verhandelt über Ukraine-Frieden
Darüber verhandeln zwei wichtige russische Vertreter, wobei einer zuletzt beim Kremlchef in Ungnade gefallen sein soll. Der Außenpolitiker Georgi Karassin und der Geheimdienstler Sergej Besseda werden die Delegation bei den Gesprächen auf Expertenebene am Montag, 24. März, in Riad anführen, wie der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, der Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Moskau mitteilte.
Der 75 Jahre alte Senator Karassin ist im russischen Föderationsrat, dem Oberhaus des Parlaments, Chef des Auswärtigen Ausschusses. Der 70 Jahre alte Besseda ist als Berater des Inlandsgeheimdienstes FSB tätig, war in Krisenzeiten in Kiew tätig und gilt als Vertrauter Putins. Beim FSB leitete er einst den Fünften Dienst, der für die Spionage und Kontrolle von Ländern der ehemaligen Sowjetunion - insbesondere der Ukraine - zuständig ist, wie Medien berichteten. Zuletzt geriet Besseda in die Schlagzeilen, weil er unter Hausarrest gestellt wurde. Ihm wurde von offizieller Seite Untreue vorgeworfen, berichtete ntv. Inoffiziell soll der Geheimdienstmann aber angeblich wegen verbreiteter Falschinformationen bei Putin in Ungnade gefallen sein.Der Fall wurde untersucht."Putin hätte ihn sehr leicht einfach feuern oder zu einem regionalen Job in Sibirien schicken können", sagt Investigativjournalist Andrei Soldatov gegenüber der britischen "Times". Doch er darf weiterhin für den Inlandsgeheimdienst arbeiten. Er und Karassin seien "erfahrene Verhandler, die sich gut auskennen in der internationalen Problematik", sagte Uschakow vor Journalisten. Es wird sich zeigen, was die Gespräche für die Ukraine bringen werden.
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bos/bua/news.de/dpa
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