
- Druck auf Parteivorsitzende Saskia Esken in der SPD
- Aus eigenem Wahlkreis wird sie zum Rücktritt aufgefordert
- Kritik nach Reise während laufender Koalitionsverhandlungen
Die SPD wird aller Voraussicht nach an der kommenden Bundesregierung beteiligt sein. Die Koalitionsverhandlungen mit der Union laufen. Doch der Frust über das historisch schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl am 23. Februar ist groß. Mit nur 16,4 Prozent der Stimmen fuhren die Sozialdemokraten ein historisch schlechtes Ergebnis ein. Personelle Konsequenzen gibt es bislang keine. Dabei soll besonders Druck auf Parteichefin Saskia Esken (63) immer größer werden.
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Saskia Esken zum Rücktritt als SPD-Chefin aufgefordert
Laut Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) wird hinter den Kulissen bereits über die Ablösung von Saskia Esken als SPD-Vorsitzende nachgedacht. Es gebe aber noch ein informelles Stillhalteabkommen aufgrund der laufenden Koalitionsverhandlungen. Sogar in ihrem eigenen Wahlkreis Calw/Freudenstadt wird der Widerstand gegen Esken deutlich.Gerhard Gaiser, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion in Freudenstadt, sagte gegenüber der SZ: "Saskia Esken klebt wie Pattex am Parteivorsitz. Dabei ist sie weder an der Parteibasis noch in der Bevölkerung beliebt.Sie sollte daher noch vor dem Sonderparteitag im Juni erklären, dass sie den Bundesvorsitz zur Verfügung stellt." Die Kritik an der SPD-Vorsitzenden war in den vergangenen Tagen noch einmal lauter geworden, weil sie Berichten zufolge während der laufenden Koalitionsverhandlungen auf die Kanaren gereist sein soll. Dabei hegt Esken wohl Ambitionen für ein Ministeramt in der neuen Regierung. "Hoffentlich wird sie nicht dahin 'wegbefördert", sagte ein Abgeordneter gegenüber der SZ.
SPD weiter im Umfrage-Tief: Druck auf Saskia Esken wächst
Saskia Esken hat ihr Amt bereits seit fünf Jahren inne, führt die SPD momentan in einer Doppelsitze mit Lars Klingbeil (47). Auch über die Zukunft dieses Modells soll in Parteikreisen aktuell diskutiert werden. Ob Esken und Klingbeil beim um ein halbes Jahr vorgezogenen Parteitag im Juni erneut für den Vorsitz kandidieren werden, ist bislang unklar. Aus dem Umfrage-Tief kommt die SPD nach dem Desaster bei der Bundestagswahl nicht heraus. Im aktuellen Sonntagstrend des Meiungsforschungsinstituts Insa für die "Bild" verliert sie erneut einen Prozentpunkt und steht nur noch bei 15 Prozent.
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gom/news.de
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