Bei "maybrit illner" im ZDF: Ex-Vertrauter von Donald Trump mit alarmierender Nato-Warnung

Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und Donald Trumps Rumpel-Kurs gegen die Nato waren am Donnerstag Thema bei "maybrit illner". Trumps Ex-Vertrauter John Bolton hatte dabei eine alarmierende Warnung parat.

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Zu seinem früheren Arbeitgeber Donald Trump hat John Bolton (re.) heute nur noch mahnende Worte übrig. (Foto) Suche
Zu seinem früheren Arbeitgeber Donald Trump hat John Bolton (re.) heute nur noch mahnende Worte übrig. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
  • Donald Trump und Wladimir Putin Thema bei "maybrit illner"
  • Ex-Vertrauter von Donald Trump zu Gast im ZDF-Talk
  • John Bolton warnt vor Nato-Gefahr durch naiven und egozentrischen US-Präsidenten

Seine vollmundige Ankündigung, den Ukraine-Krieg binnen kürzester Zeit zu beenden, hat Donald Trump in den ersten zwei Monaten seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident bislang nicht in die Tat umsetzen können. Stattdessen wird die Welt Zeuge eines Drahtseilaktes, dessen Folgen für die kriegsgebeutelte Ukraine und deren europäische Nachbarländer nicht absehbar sind.

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Die aktuellen Entwicklungen rund um die von Donald Trump initiierten Friedensverhandlungen mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj beschäftigten auch Maybrit Illner in ihrer ZDF-Talkrunde vom 20. März 2025. Die "maybrit illner"-Gastgeberin hatte sich neben Ex-SPD-Politiker Sigmar Gabriel, CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, der ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf und der Politikwissenschaftlerin Claudia Major auch einen Gast eingeladen, der Donald Trump wie kaum ein anderer kennt. Im ZDF-Studio zu Gast war John Bolton, der dem wiedergewählten US-Präsidenten einst als Sicherheitsberater zur Seite stand und zum derzeitigen Nato-Kurs Donald Trumps eine düstere Warnung aussprach.

Zur Person John Bolton: Das ist der Ex-Vertraute von Donald Trump

John Bolton war von April 2018 bis September 2019 als Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump im Amt. (Foto) Suche
John Bolton war von April 2018 bis September 2019 als Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump im Amt. Bild: picture alliance/dpa/Ukrinform | -
  • John Robert Bolton war seit April 2018 Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump.
  • Zuvor war der als Hardliner geltende Bolton US-Botschafter bei den Vereinten Nationen unter Ex-Präsident George W. Bush.
  • Der langjährige Diplomat gab im September 2019 seinen Rückzug aus dem Weißen Haus im Streit mit Donald Trump bekannt.

Ex-Vertrauter von Donald Trump zu Gast bei "maybrit illner" im ZDF

Der frühere Vertraute von Donald Trump hatte warnende Worte bezüglich des US-Präsidenten bei "maybrit illner" parat. Nicht nur seinen Kuschelkurs mit Russlands Präsident Wladimir Putin kann Trump nicht mehr verhehlen, auch seine Krawall-Ansagen der Nato gegenüber lassen die Sorge wachsen, dass sich die USA unter US-Präsident Trump aus dem Verteidigungsbündnis zurückziehen könnten. John Bolton sieht nun vor allem CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz in der Pflicht, Deutschland und Europa für das schlimmste Szenario zu wappnen. Donald Trump dürfe es den mahnenden Worten John Boltons zufolge nicht leicht gemacht werden, der Nato den Rücken zu kehren. Bekundungen aus Europa, man müsse sich militärisch von den USA emanzipieren, seien für Donald Trump "eine Entschuldigung, sich aus der Nato zurückzuziehen", wie Trumps Ex-Berater warnte.

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Eindringliche Nato-Warnung an Friedrich Merz: "Die Lage ist sehr ernst"

Weiter sagte Bolton: "Die Europäer wollen unabhängig sein? Gut, dann macht das. Und das nächste Mal, wenn ihr von einem autoritären, militaristischen Feind angegriffen werdet, sagt [den USA] einfach, wie es ausgegangen ist." Die Situation zwischen Donald Trump und der Nato sei der Einschätzung des langjährigen Diplomaten zufolge "sehr ernst". John Boltons Bedenken zum Fortbestehen der Nato mit den USA als Bündnispartner teilte auch "maybrit illner"-Gast Norbert Röttgen, der sagte: "Wir sollten es von uns aus nicht infrage stellen, aber wir müsssen uns auf alles Mögliche vorbereiten."

Donald Trump naiv, egoistisch und manipulierbar: Diesen Fehler darf Wladimir Putin trotzdem nicht machen

John Bolton sprach bei "maybrit illner" zudem darüber, was das Verhältnis zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ausmache. Dabei griff der früher US-Botschafter seine bereits gegenüber "t-online.de" geäußerte Feststellung auf, der Kreml-Chef sehe Donald Trump als schwachen Charakter, der sich leicht manipulieren lasse und für Putin somit die unkomplizierteste Anlaufstelle sei, um seine Ziele im Ukraine-Krieg durchzudrücken. Bolton, der Donald Trump wie kein zweiter kennt, nannte den US-Präsidenten im ZDF-Talk naiv und egozentrisch, denn Trump sei felsenfest davon überzeugt, in Wladimir Putin einen persönlichen und vertrauenswürdigen Freund gefunden zu haben, ohne das manipulative Spiel des Russland-Machthabers zu durchschauen. Zugleich sei dem Kreml-Chef klar, dass er alles tun müsse, um Donald Trump vor Blamagen auf dem diplomatischen Parkett zu bewahren und Wolodymyr Selenskyj als den Präsidenten der kriegsgebeutelten Ukraine zum Sündenbock für den Angriffskrieg zu machen.

Die "maybrit illner"-Sendung vom 20. März 2025 mit dem Titel "Putin spielt mit Trump - und wer rettet jetzt die Ukraine?" finden Sie als Video on demand zum kostenlosen Abruf in der ZDF Mediathek.

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