
- Britischer Historiker kritisiert Abmachung zwischen Trump und Putin nach Telefonat
- Kremlchef würde sich über den US-Präsidenten "kaputtlachen"
- Putin bekomme, das was er will
- Trump würde seine Ziele nicht erreichen und Russland stärken
Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Donald Trump treibt seine Bemühungen für eine friedliche Lösung des Ukraine-Kriegs voran. Der US-Präsident telefonierte dazu erneut sowohl mit Kremlchef Wladimir Putin als auch seinem Kiewer Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Beide Kriegsparteien zeigten sich bereit für einen vorübergehenden Stopp von Angriffen auf Energieanlagen, setzten ihre Attacken jedoch in den vergangenen Nächten fort. Auch die Kämpfe an der Front toben weiter. Die Ukraine ringt derweil um Sicherheitsgarantien. Laut Trump wollen die USA alle vier Atomkraftwerke in dem von Russland angegriffenen Land übernehmen, Selenskyj widersprach und erwähnte in diesem Zusammenhang lediglich vom AKW Saporischschja. Währenddessen bleiben Experten skeptisch, ob Putin wirklich ernsthaft an einem dauerhaften Frieden interessiert ist. Der britische Historiker Anthony Glees kritisiert das Ergebnis aus dem bereits am Dienstag erfolgten Telefonat zwischen dem Kremlchef und dem US-Präsidenten scharf.
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Wladimir Putin soll sich über Donald Trump kaputtlachen laut Experten
Putin "lacht sich den Hintern ab" nach dem Gespräch, sagte der Experte gegenüber dem "Mirror". Denn er habe Trump zu einem "Blankoscheck"-Deal überreden können. Schließlich setzte Trump keinen vollständigen Waffenstillstand durch, während der russische Präsident all das bekam, was er wollte. Anthony Glees sagte dazu am Mittwoch: "Das 90-minütige 'Gespräch' mit Trump war Spiel, Satz und Sieg für den bösen Putin. Kein Wunder, dass er gestern Abend im russischen Fernsehen gegrinst hat. Der Poker spielende Putin lacht sich über den Golfer Trump kaputt." Der Historiker fügte hinzu: "Ich würde sagen, dass das gestrige Telefongesprächs-Fiasko nicht nur Trump schwächt (der bereits wegen des Gaza-Streifens als totaler Versager dasteht), sondern auch Starmer und die europäische Koalition der Willigen, die das Vereinigte Königreich anführt, in Zugzwang bringt."
Donald Trump könnte Souveränität der Ukraine aufs Spiel setzen
Trump sei sich laut Glees womöglich gar nicht bewusst, was er dem Kreml schenkt. So sei er unter anderem dazu bereit, die Souveränität der Ukraine aufs Spiel zu setzen oder die angestrebte Nato-Mitgliedschaft des Landes zu verhindern. Glees warnt außerdem davor, dass Putin in Zukunft die gesamte Ukraine einnehmen könnte, "sobald er hofft, dass alle ihn vergessen haben". Zudem würde er versuchen, an Russland grenzende Nato-Länder "zu unterwandern und zu destabilisieren". Anthony Glees zieht ein vernichtendes Fazit: "Trump hat Putin wieder auf die Weltbühne gebracht, nicht mehr als der Paria, der er zu sein verdient, sondern als Trumps Ebenbürtiger." Dem US-Präsidenten gehe es vor allem um Geld, weshalb er sich auch über zukünftige Wirtschaftsgeschäfte mit Russland freuen würde. "Der Kreml wird sich darüber kaputt gelacht haben", so der britische Professor. Putin habe die "Zeit auf seiner Seite" und könnte Trumps Ego ausnutzen.
Wie es weitergeht: Am Donnerstag beraten europäische Staaten erneut über die weitere Unterstützung für die Ukraine. In Brüssel kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem Gipfel zusammen. Währenddessen beraten in London Militärvertreter aus europäischen und mit ihnen verbündeten Ländern über einen möglichen Truppeneinsatz in der Ukraine zur Absicherung eines Friedensabkommens. Ob Russland und die Ukraine in den nächsten Tagen wirklich ihre Angriffe auf Energieanlagen stoppen werden, bleibt abzuwarten.
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gom/bua/news.de/dpa
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