Angst vor Putin-Angriff: Experte skizziert drei mögliche Phasen bei einem 3. Weltkrieg

Die Sorge vor einer direkten Konfrontation zwischen Russland und der Nato bleibt groß. Selbst wenn in einem möglichen 3. Weltkrieg keine Atomwaffen zum Einsatz kommen, müssten Länder wie Großbritannien mit einem Schreckensszenario rechnen. Das prophezeit der Historiker Anthony Glees.

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Würde Wladimir Putin einen Angriff auf die Nato und damit den 3. Weltkrieg riskieren? Bild: picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko
  • Putin-Angriff auf Nato weiter möglich
  • Sicherheitsexperte prophezeit drei Phasen für einen 3. Weltkrieg
  • USA könnten Europa im Kampf gegen Russland hängen lassen

Die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg werden in Europa mit großer Skepsis betrachtet. Die Sorge vor zu großen Zugeständnissen an Kremlchef Wladimir Putin ist groß. Weitere russische Invasionen in der Zukunft werden für möglich gehalten. Deshalb wollen die europäischen Staaten gemeinsam ihre Aufrüstung vorantreiben. Ob und in welcher Form Russland auch die Nato angreifen würde, bleibt zwar unklar. Doch der britische Zeithistoriker Anthony Glees hat bereits eine Theorie dazu, wie dies in etwa ablaufen könnte.

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Seine Überlegungen teilte er dem "Mirror" mit. Der Sicherheitsexperte sagt, dass wir jetzt "um unsere Weise zu leben kämpfen" würden und uns "so schnell wie möglich" bewaffnen müssten. Denn Glees hält einen Dritten Weltkrieg für möglich, der nicht mit Nuklearwaffen ausgefochten wird und nach ähnlichen Mustern wie der Ukraine-Krieg ablaufen könnte. Dem Historiker zufolge wären in diesem Fall folgende drei Phasen denkbar:

  • Phase 1 - Drohungen und Subversion: Wladimir Putin könnte versuchen, Druck auf Nato-Länder auszuüben. Und zwar mithilfe seiner Geheimdienste. Länder wie beispielsweise das Vereinigte Königreich sollen so gespalten werden. Laut Glees versuche der Kremlchef bereits heute "unser demokratisches System zu untergraben und denjenigen, die ihn unterstützen würden, politischen Einfluss zu verschaffen".
  • Phase 2 - Putin greift die Nato an: Zu dieser Phase würde Putin laut Glees übergehen, wenn seine Versuche, die Nato zu spalten, scheitern. Der Experte geht im Falle eines russischen Angriffs von einem "Zermürbungskrieg" aus. "Langsam würden die russischen Streitkräfte bis zu den Pyrenäen vorrücken." Auch die Zivilbevölkerung würde leiden. Frische Lebensmittel und Benzin würden schnell zur Neige gehen. Zudem prophezeit Glees einen "massiven russischen Cyberangriff" auf die kritische nationale Infrastruktur in Großbritannien. Bürger könnten kein Geld mehr von ihren Bankkonten abheben. Putin könnte zudem den Gashahn abdrehen und für Stromausfälle sorgen. Ausgangssperren hält Glees ebenso für möglich wie die Einberufung aller Männer und alleinstehenden Frauen, die zwischen 18 und 40 Jahre alt sind, in die britische Armee.
  • Phase 3 - Pro-Putin-Regierung wird installiert: Laut Anthony Glees könnte bereits innerhalb eines Monats nach einem konventionellen Krieg ein mit dem Kreml sympathisierender einheimischer Politiker an die Macht kommen. "Innerhalb eines Jahres würde das Vereinigte Königreich eine russische Kolonie werden und wie Russland geführt werden, mit einer Geheimpolizei und Zwangsarbeitslagern für jeden, der auch nur die geringste Opposition zum russischen Regime zeigt", skizziert der Sicherheitsexperte ein Schreckensszenario. In Schulen würde zudem die russische Sprache gelehrt werden und die Königsfamilie nach Kanada auswandern, während sich Widerstand in geheimen Stützpunkten in Schottland und Wales regt.

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Unter Experten gab es in den vergangenen Monaten unterschiedliche Meinungen dazu, ob Wladimir Putin wirklich einen Nato-Staat angreifen würde. Moskau müsste in diesem Fall schließlich mit dem Widerstand aller Nato-Bündnispartner rechnen. Allerdings kamen in zuletzt größere Zweifel auf, ob die USA unter Präsident Donald Trump immer noch ein verlässlicher Partner sind. Die Vereinigten Staaten stellten vorübergehend schon die Militärhilfen für die Ukraine im Kampf gegen Putin an. Trump betonte zudem bereits, dass sich Europa in Zukunft selbst um seine Sicherheit kümmern müsse.

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