Ist das der letzte Sommer in Frieden? Expert:innen fürchten einen Großangriff Russlands auf Nato-Staaten schon im Herbst. Hinweis darauf soll das sogenannte "Sapad"-Manöver in Belarus sein. Die Hintergründe.

- Russland-Expertin warnt vor militärischen Manöver Russlands in Belarus
- Darum ist die Kriegsgefahr aktuell so real wie nie
- Militärexperte spricht von "letztem Sommer in Frieden"
Wie real ist die Kriegsgefahr in Europa? Geht es nach Meinung gleich mehrerer Expert:innen ziemlich real. Mehr noch: Einige gehen davon aus, dass ein Großangriff Russlands auf einen der Nato-Staaten schon im Herbst erfolgen könnte. Anlass dafür sei das geplante "Sapad"-Manöver in Belarus. Das steckt dahinter.
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Russland-Expertin bei Caren Miosga: "Echte Kriegsgefahr" schon im Herbst
Am vergangenen Sonntag war in der Talk-Runde bei Caren Miosga auch Russland-Expertin Sabine Adler zu Gast. Ihre eindringliche Warnung an diesem Abend hallt bis heute nach. Sie sprach an diesem Abend von "echter Kriegsgefahr" in Europa schon im Herbst - und das aus einem ganz besonderem Grund.
"Sapad"-Manöver in Belarus als Initialzündung für Krieg in Europa?
Die ehemalige Moskau-Korrespondentin für den Deutschlandfunk wies auf das geplante Militärmanöver Russlands in Belarus hin. Das sogenannte "Sapad-Manöver", was auf Deutsch "Westen" heißt, bezeichnet eine alle zwei Jahre durchgeführte militärische Großübung, die Russland gemeinsam mit Weißrussland durchführt.
Vorbereitung auf militärische Großoperationen
Wie unter anderem der "Focus" berichtet, sei dieses Manöver deswegen so gefährlich, weil es schon einmal als Initialzündung für einen Kriegsbeginn stand. Kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine im Jahr 2021 hatte es zuvor ähnliche Militärübungen gegeben, bei denen Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen worden. "Am Ende standen 130.000 russische Soldaten an der ukrainischen Grenze", berichtet Sabine Adler am Sonntagabend bei Caren Miosga. Und sie warnt - und zwar eindringlich davor, dass kommende "Sapad"-Manöver zu unterschätzen. Es stelle eine direkte Bedrohung dar, da diese militärischen Übungen häufig nicht nur Symbolcharakter haben, sondern auch gezielt als Vorbereitung für militärische Großoperationen genutzt werden. Sie ist sich sicher: Sollte das Manöver in diesem Herbst wieder stattfinden, könnten dann auch andere europäische Länder bedroht werden.
Und mit dieser Meinung steht sie nicht allein. Auch Militärexperte Professor Sönke Neitzel sprach in einer Talkrunde bei Phoenix von einer wachsenden Bedrohungslage.
Der letzte Sommer in Frieden? Militärexperte mit düsterer Russland-Prognose
Wie stark diese bereits sei, dafür steht folgende Aussage. So sprach Professor Neitzel bei Phoenix davon, dass uns der "vielleicht letzte Sommer" bevorstünde, "den wir noch im Frieden erleben" werden. Auch er befürchte - genau wie seine Kolleg:innen aus Litauen - Putin könne das "Sapad"-Manöver und die damit verbundenen Vorbereitungen für einen weiteren Angriff nutzen.
Es stünde nicht weniger als die Sicherheit Europas auf dem Spiel. Ein ganz besonderes Augenmerk solle laut Expert:innen wie Sabine Adler auf den sogenannten Suwalki-Korridor gelegt werden. Damit ist ein schmaler Grenzstreifen zwischen Litauen und Polen gemeint, der das russische Kaliningrad mit Belarus verbindet. "Und das ist genau der Punkt, um den es mal gehen könnte in Europas Sicherheit", sagt Russland-Korrespondentin Sabine Adler.
Adler und Neitzel sind nicht die beiden einzigen Expert:innen, die einen Angriff Russlands auf weitere Staaten befürchten. Bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche Warnungen - auch von ausländischer Seite. Fest steht, die Gefahrenlage wird immer bedrohlicher. Und die Möglichkeit eines weiteren Angriff-Kriegs immer realer.
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