
- Donald Trump drohte Wladimir Putin auf Truth Social mit Zöllen
- Ex-Sicherheitsberater im Weißen Haus kritisiert Drohung: "Völlig hohl"
- John Bolton verweist auf bedeutungslose russische Exporte in die USA
John Bolton arbeitete während Donald Trumps erster Amtszeit bis zum September 2019 im Weißen Haus. Der heute 78-Jähriger war als Sicherheitsberater tätig. Mittlerweile hat er sich allerdings mit dem Republikaner überworfen, gilt als einer seiner größten Kritiker. Immer wieder äußert er sich auch zur aktuellen Politik von Trump. In einem Interview mit "The Sun" behauptete er zuletzt, der US-Präsident würde denken, er sei mit Kremlchef Wladimir Putin befreundet. Dabei will Russlands Regierungschef ihn lediglich manipulieren, um seine Interessen im Ukraine-Krieg durchzusetzen. In einem Interview mit dem Sender CNN äußerte sich John Bolton erneut abfällig über Trump.
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Donald Trump für "völlig hohle" Drohung gegen Wladimir Putin attackiert
Hintergrund: Der ehemalige Sicherheitsberater äußerte sich in dem Interview zu einem Post von Trumps am vergangenen Freitag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Der US-Präsident drohte darin Wladimir Putin mit weiteren Sanktionen und Zöllen, sollte Russland nicht dazu bereit sein, gemeinsam mit der Ukraine ein Friedensabkommen auszuhandeln. Trump schrieb: "In Anbetracht der Tatsache, dass Russland die Ukraine derzeit auf dem Schlachtfeld regelrecht 'verprügelt', erwäge ich nachdrücklich groß angelegte Bankensanktionen, Sanktionen und Zölle gegen Russland, bis ein Waffenstillstand und eine endgültige Einigung über den Frieden erreicht ist. An Russland und die Ukraine: Setzen Sie sich sofort an den Verhandlungstisch, bevor es zu spät ist. Ich danke Ihnen!!!"
John Bolton bezeichnete Trumps Drohung im CNN-Interview als "völlig hohl". Der Ex-Berater fügte hinzu: "Er hat das nur getan, um zu versuchen, angesichts der Dinge, die er über Selenskyj und die Ukrainer gesagt hat, ein gewisses Gleichgewicht herzustellen." Trump hatte Selenskyj in den vergangenen Wochen als "Diktator" bezeichnet. Zudem lieferte er sich ein heftiges Wortgefecht mit dem Ukraine-Präsidenten bei dessen Besuch im Weißen Haus. Das US-Staatsoberhaupt behauptete anschließend, Selenskyj sei nicht bereit für Frieden. Dabei forderte der Ukraine lediglich Sicherheitsgarantien für sein Land und verwies darauf, dass sich Putin schon in der Vergangenheit nicht an Abkommen hielt.
Ex-Trump-Berater John Bolton hält Zölle gegen Russland für "effektiv bedeutungslos"
Bolton verwies bei CNN außerdem darauf, dass sich die russischen Exporte in die USA im vergangenen Jahr lediglich auf rund 3 Milliarden Dollar beliefen. "Was im Vergleich zum Gesamtvolumen des US-Handels mit dem Rest der Welt unbedeutend ist." Im Vergleich dazu lagen die US-Importe aus Russland aut Bolton vor der Invasion bei rund 30 Milliarden Dollar, was einen Rückgang von 90 Prozent seit 2021 darstellt. Zölle seien deshalb "effektiv bedeutungslos". Russland habe zudem schon erfolgreich Finanzsanktionen umgegangen. "Ich denke, Putin hat vollkommen verstanden, dass die Drohung völlig hohl war", schloss Bolton.
Wie es weitergeht: In der kommenden Woche wollen sich Vertreter der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien treffen, um über ein mögliches Kriegsende mit Russland zu sprechen. Weiter außen vor bleiben zunächst die Europäer, die zuletzt ein Mitspracherecht bei den Verhandlungen gefordert hatten. Die Nato-Partner der USA befürchten, dass Putin bei einem möglichen Abkommen zu große Zugeständnisse gemacht werden könnten und Russland dadurch nicht vor weiteren Invasionen in der Zukunft abgehalten wird. In der vergangenen Woche gab es bereits einen EU-Gipfel in Brüssel, bei dem sich auf eine weitere Aufrüstung zur Abschreckung gegenüber Putin geeinigt wurde. Zuvor hatte Donald Trump die Militärhilfen für die Ukraine voererst ausgesetzt.
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