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Wladimir Putin: Nordkorea-Szenario befürchtet - Experte warnt vor Zusammenbruch 

Wladimir Putins Wirtschaft könnte zusammenbrechen. Das mutmaßt der ukrainische Banker Kyrylo Schewtschenko und sieht Parallelen zu Nordkorea. Selbst weitere Investitionen in die Rüstungsindustrie können Putin nicht helfen. Doch es gibt einen Ausweg.

Ein Banker warnt vor Russlands Wirtschaftszusammenbruch. (Foto) Suche
Ein Banker warnt vor Russlands Wirtschaftszusammenbruch. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Metzel
  • Kyrylo Schewtschenko prognostiziert Zusammenbruch der russischen Wirtschaft
  • Investitionen in die Rüstungsindustrie wirken sich nicht positiv auf die russische Ökonomie aus
  • Wirtschaftliche Lage Russlands ähnelt Nordkorea
  • Ukrainischer Banker sieht Ausweg für Putins wirtschaftliche Lage

Der Krieg in der Ukraine hat Spuren in Russland hinterlassen. Der Westen hat Sanktionen verhängt und das Land somit von den Finanz- und Handelsmärkten abgeschnitten. Das hat Folgen. Die Wirtschaft befindet sich in einer tiefen Krise, die laut dem ehemaligen Leiter der ukrainischen Nationalbank Kyrylo Schewtschenkoin einem Zusammenbruch enden könnte.

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Der Krieg schreckte viele Investoren ab. Sie zogen2022 rund 217 Milliarden US-Dollar ab. Im Jahr darauf waren es noch einmal 60 Milliarden US-Dollar. Derweil investierte Wladimir Putins Regierung verstärkt in die Wirtschaft und im Besonderen in die Rüstungsindustrie. Durch die Finanzierungen stieg das Bruttoinlandsprodukt um 3,6 Prozent im Jahr 2023 und um 4,10 Prozent im Jahr 2024. Das Bruttoinlandsprodukt sei in zwei Kriegsjahren stabil gewachsen, während die Einkommen der Haushalte sanken, erklärte Kyrylo Schewtschenko gegenüber dem britischen "Express". "Dies ist ein klassischer Fall einer stark regulierten Wirtschaft, in der das BIP-Wachstum nicht von Marktfaktoren, sondern von der Umverteilung der Staatsfinanzen bestimmt wird", erklärt er den Anstieg.

Der Kreml wird weiter Geld in die Rüstungsindustrie stecken. In diesem Jahr wird mit Investitionen von 145 Milliarden US-Dollar gerechnet. Damit schafft Putin viele Arbeitsplätze, aber langfristig hätte das keine "positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft", so der frühere Bankleiter. Denn: Russland befinde sich "in einem klassischen Szenario wirtschaftlicher Verzerrung". Es werde versucht, das Wirtschaftswachstum "manuell zu sichern, indem sie bestimmte Sektoren direkt staatlich finanzieren und die Finanzmärkte regulieren". Das sei ein "künstlicher Wohlstand", meint Schewtschenko und bezieht sich dabei auf die österreichische Schule der Nationalökonomie von Friedrich Hayek. Er prognostiziert, dass diese Lage "unweigerlich zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen" werde. Unter dieser Situation leiden neben den Bürger:innen auch Unternehmen. Zuletzt wurde über Massenschließungen von Geschäften berichtet.

Russlands Wirtschaft ähnelt Nordkorea

Die Probleme Russlands würden denen von Nordkorea ähneln. Beide Länder leiden unter Fachkräftemangel, haben begrenzten Zugang zu Technologien, ihnen fehlt die Möglichkeit für Modernisierungen und sie setzen auf staatliche Regulierungen.

Banker sieht einen Ausweg für Putins Wirtschaftsdilemma

Für Russland könnte es einen Weg aus dem Dilemma geben, wenn die Sanktionen aufgehoben und Russland wieder zu den globalen Finanz- und Rohstoffmärkten zurückkehrt. "Andernfalls droht Russland ein allmählicher wirtschaftlicher Niedergang und eine anhaltende Stagnation mit all ihren Folgen - wirtschaftlich, politisch und sozial", prognostiziert Schewtschenko.

Zur Person: Kyrylo Schewtschenko leitete zwischen 2020 und 20222 die ukrainische Nationalbank. Im Oktober 2022 trat er zurück. Der Banker war Mitglied im Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat, wie auf seinem LinkedIn-Profil zu lesen ist.

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