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Donald Trump gegen Selenskyj: "Wir hatten eine Abmachung!" Lügen-Präsident fährt vor Wut aus der Haut

Donald Trump verbeißt sich immer heftiger in seinen neuen Lieblingsfeind Wolodymyr Selenskyj: Nachdem Trump den Ukraine-Präsidenten als Kriegstreiber und Diktator beschimpfte, legt der US-Präsident mit einer weiteren Anschuldigung nach.

US-Präsident Donald Trump schießt sich immer unflätiger auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein. (Foto) Suche
US-Präsident Donald Trump schießt sich immer unflätiger auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
  • Donald Trump attackiert Ukraine-Präsident Selenskyj
  • Nach Diktator-Vorwürfen: Selenskyj soll laut Trump Deal mit USA gebrochen haben
  • Expertin erklärt: Weshalb hasst Donald Trump Wolodymyr Selenskyj so sehr?

Wenn sich Donald Trump von Akteuren in seinem politischen Umfeld auf den Schlips getreten fühlt, sind nicht selten erbitterte Schimpftiraden, ausufernde Anschuldigungen und Beleidigungen unter der Gürtellinie die Folge. Jetzt hat sich der US-Präsident auf einen neuen Lieblingsfeind eingeschossen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekommt gerade die volle Breitseite des Trump-Hasses ab.

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Wolodymyr Selenskyj lehnt Russland-USA-Verhandlungen zu Ukraine-Krieg ohne EU und Ukraine ab

Trumps wüste Verbal-Attacken schienen aus heiterem Himmel zu kommen, nachdem die USA Unterhändler nach Saud-Arabien schickte, um mit Vertretern Russlands erste Gespräche über das Ende des seit drei Jahren tobenden Ukraine-Krieges zu führen. Bei den Gesprächen waren weder die Ukraine noch Vertreter der EU anwesend - ein Umstand, den Wolodymyr Selenskyj heftig kritisierte und ankündigte, Kiew werde über die Köpfe der Ukraine hinweg zwischen Russland und den USA getroffene Vereinbarungen nicht akzeptieren.

Donald Trump schießt sich auf Selenskyj als Lieblingsfeind ein

Die Retourkutsche von Donald Trump kam prompt und unmissverständlich: Der US-Republikaner griff zur bei Aggressoren beliebten Täter-Opfer-Umkehr und beschuldigte die Ukraine und ihren Präsidenten, den Krieg selbst unnötig verlängert zu haben. Kurz darauf erging sich Donald Trump in wüsten Beschimpfungen und bezeichnete Wolodymyr Selenskyj als einen "Diktator". Des Dramas vorläufig letzter Akt: Donald Trump wirft Selenskyj den Bruch eines angeblich mit den USA getroffenen Bodenschätze-Deals vor.

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Donald Trump ätzt weiter gegen Selenskyj und wirft Ukraine-Präsident Bruch von Vereinbarung vor

Donald Trump zufolge habe es angeblich einen Bruch einer Vereinbarung zu Rohstoffen seitens der Ukraine gegeben. "Wir hatten eine Vereinbarung über seltene Erden und andere Dinge, aber sie haben diese Vereinbarung gebrochen. (...) Sie haben sie vor zwei Tagen gebrochen", behauptete Trump bei einer Veranstaltung in Miami. Seine Äußerungen schienen der von Russland angegriffenen Ukraine zu gelten, ganz eindeutig war seine Wortwahl aber nicht. Der Republikaner hatte zuvor moniert, dass Europa bei der Unterstützung des - auf westliche Hilfe angewiesenen - Landes besser wegkomme als die USA.

Zoff um seltene Erden: Donald Trump ist scharf auf ukrainische Bodenschätze

Der US-Präsident knüpft die Hilfe der USA an den Zugang zu seltenen Erden aus der Ukraine, deren Ausbeutung wirtschaftlich lukrativ und strategisch bedeutsam ist. Über die Reise seines Finanzministers in die Ukraine vergangene Woche sagte er, Scott Bessent sei dort "ziemlich unhöflich" behandelt worden. "Er reiste viele Stunden mit dem Zug, was eine gefährliche Reise ist", so Trump. Letztlich habe sich Bessent dort ein "Nein" abgeholt und sei mit leeren Händen zurückgekommen. Selenskyj habe keine Zeit für den Finanzminister gehabt, sagte Trump. Allerdings: Trumps Aussage ist eine glasklare und schnell widerlegbare Lüge, denn vom Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Scott Bessent existieren Fotos, die die Falschaussage des US-Präsidenten belegen:

Donald Trump behauptete, Wolodymyr Selenskyj hätte den US-Finanzminister Scott Bessent nicht empfangen - dieses Foto vom 12. Februar beweist Trumps Lüge. (Foto) Suche
Donald Trump behauptete, Wolodymyr Selenskyj hätte den US-Finanzminister Scott Bessent nicht empfangen - dieses Foto vom 12. Februar beweist Trumps Lüge. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Babenko

Vor einigen Wochen hatte der US-Präsident in einem Interview gesagt: "Ich habe ihnen gesagt, dass ich das Äquivalent von 500 Milliarden Dollar an seltenen Erden haben möchte." Selenskyj bezeichnete diese Forderung als "unseriös" und betonte: "Wir sind bereit für ein ernsthaftes Dokument, aber wir brauchen Sicherheitsgarantien." An einem Vertrag, der unter anderem einen Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe vorsieht, werde weiter gearbeitet.

Donald Trump tritt nach und beschimpft Selenskyj als Diktator

Auf Kritik der Ukraine, dass das Land nicht eingeladen worden sei zum jüngsten Treffen zwischen Unterhändlern der USA und Russlands in Saudi-Arabien, entgegnete Trump nun in Miami mit Blick auf Selenskyj: "Er ist sehr verärgert, dass er nicht eingeladen wurde. Er hätte kommen können, wenn er gewollt hätte." Gleichzeitig verhandelten die USA mit Russland "erfolgreich" über ein Ende des Krieges. Der US-Präsident bezeichnete den gewählten Präsidenten Selenskyj einmal mehr als "Diktator", der nicht demokratisch legitimiert sei - eine Position, die auch Russland vertritt, von ukrainischen Juristen und anderen aber als Verdrehung der Tatsachen zurückgewiesen wird.

Expertin erklärt: Deshalb wird Trumps Hass auf Selenskyj immer größer

Doch warum attackiert Donald Trump den ukrainischen Präsidenten seit neuestem so aggressiv? Die Antwort will die Politologin Jana Puglierin kennen, die am 19. Februar bei "Markus Lanz" im ZDF zu Gast war. Angesprochen auf Donald Trumps wüste Beschimpfungen erklärte sie, dass der US-Präsident aus einem bestimmten Grund seit Jahren Wut auf Selenskyj angestaut habe:

  • "Wir dürfen nicht vergessen, dass Selenskyj eine wesentliche Rolle dabei gespielt hat, dass das erste Amtsenthebungsverfahren gegen Trump geführt wurde."
  • "Es gibt einen Groll immer noch bei Trump."

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/news.de/dpa

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