Tino Chrupalla bei "Hart aber fair 360": AfD-Mann in kuriose Hitler-Debatte mit YouTube-Star verwickelt

AfD-Chef Tino Chrupalla sorgte mit seinem Auftritt bei "Hart aber fair 360" in der ARD für alles andere als helle Begeisterung. Konfrontiert mit einer Hitler-Aussage seiner Partei verliert der Politiker die Contenance.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

AfD-Chef Tino Chrupalla war zu Gast bei "Hart aber fair 360" und stellte sich den kritischen Nachfragen der Gäst:innen. (Foto) Suche
AfD-Chef Tino Chrupalla war zu Gast bei "Hart aber fair 360" und stellte sich den kritischen Nachfragen der Gäst:innen. Bild: dpa/Sebastian Kahnert
  • Tino Chrupalla zu Gast bei "Hart aber fair 360"
  • AfD-Chef mit Hitler-Aussage konfrontiert
  • Youtuber bringt AfD-Politiker ins Schlingern

Das Diskussionsformat "Hart aber fair 360" bietet den Gäst:innen vor Ort die Möglichkeit, mit den hier geladenen Politiker:innen direkt ins Gespräch zu kommen. Die ausgewählten Gäst:innen können hier unter der Führung von Moderator Louis Klammroth Fragen und kritische Bemerkungen stellen und mit den Politiker:innen ins Gericht gehen. In der aktuellen Ausgabe stellte sich AfD-Chef Tino Chrupalla der Herausforderung. Seine Aussagen stießen jedoch beim Publikum auf wenig Gegenliebe. Angesprochen auf eine "Hitler"-Aussage seiner Partei geriet der AfD-Mann in die Bredouille.

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Youtuber bringt Tino Chrupalla mit "Hitler"-Frage aus der Fassung

Während es zu Beginn der Sendung zunächst um den kritischen Bezug der AfD zum Euro ging und anschließend Deutschland als Wirtschaftsstandort diskutiert wurde, nahm die Sendung mit Youtuber Tim Jacken (TJ) erst so richtig Fahrt auf. Dieser konfrontierte Tino Chrupalla mit einer erst kürzlich getätigten Aussage der AfD-Kanzlerkandidaten Alice Weidel. "War Hitler für Sie ein Linker?", so die provokative Frage an den AfD-Chef, die Chrupalla zunächst mit "nein" beantwortet. Was dann passiert, ist jedoch interessant. Auf die gezielte Nachfrage, warum es von der AfD derzeit so viel behauptet wird, antwortet Chrupalla: "Von welcher Partei? Ich behaupte es nicht."

So weit, so gut. Denn nur kurze Zeit später geriet der AfD-Chef ins Wanken mit seiner Meinung. "Es gibt unterschiedliche Interpretationen. Kann doch jeder für sich das so interpretieren", so Tino Chrupalla. Und weiter: "Ich meine, er war ein Nationalsozialist. Ein Sozialist ist für mich definitiv ein Linker."

Youtuber setzt AfD-Chef mit Hitler-Vergleich unter Druck - dieser weicht aus

Youtuber Tim Jacken, der hartnäckig nachbohrt, kommentiert, dass es doch interessant sei, dass man Geschichte einfach neu interpretieren könne und versucht den Widerspruch in Chrupallas letzter Aussage aufzudecken. "Also ist die Demokratische Volksrepublik Korea für Sie auch eine Demokratie?" Denn schließlich bezeichne sich Korea ja auch als Demokratie. Chrupalla weicht der geschickten Gesprächstaktik des Youtubers schließlich aus, als er in Bedrängnis und in Erklärungsnot geriet. Er wisse gar nicht, worauf man hinaus wolle, so der AfD-Politiker, der ähnlich wie seine Partei-Kolleg:innen entscheidende Fragen und Aussagen schlichtweg auszuweichen scheint.

Tino Chrupalla bei "Hart aber fair 360": ARD-Show zeigt Tücken in der Debatte

Ein Problem, welches das Sendungskonzept schonungslos aufdeckt. Chrupalla selbst fühlt sich im Anschluss an die "kritische" Auseinandersetzung bei Louis Klammroth spürbar als "Sieger". Bemerkte noch abschließend, dass die Sendung noch ein wenig "kontroverser" hätte sein können. Richtig auf dem Zahn fühlen konnte man ihn in dieser Sendung jedenfalls nicht.

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