
FDP-Chef Christian Lindner hat nicht in die parteiübergreifende Kritik an der Münchner Rede des amerikanischen Vizepräsidenten J.D. Vance eingestimmt – sondern stattdessen zu mehr Demut und weniger reflexhaften Reaktionen geraten.
"J.D. Vance hat natürlich provokant gesprochen. Aber ich empfehle uns, eine gewisse Demut zu prüfen, ob nicht tatsächlich bei uns die Freiheit der Meinungsäußerung von vielen Menschen als eingeschränkt empfunden wird", sagte Lindner am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Er empfahl zudem "eine gewisse Demut auch natürlich mit Blick darauf, dass wir in unserem Land nicht die Migrationspolitik haben, die die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger" wünsche.
"Also vielleicht ist im Verhältnis zu einem kompliziert gewordenen Freund USA eine ein bisschen weniger reflexhafte Antwort erforderlich, dafür etwas mehr kritische Selbstprüfung", fügte Lindner hinzu. Hinter den Kulissen brauche es dagegen "das harte Vertreten unserer deutschen Interessen. Samtpfötigkeit ist auch kein guter Rat gegenüber der neuen Administration."
Harte Kritik von Scholz, Merz und Habeck an Vance-Rede
Die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen hatten die Rede von Vance scharf kritisiert und die Rückendeckung des US-Vizepräsidenten für die AfD einhellig als unzulässige Einmischung in den deutschen Wahlkampf verurteilt.
Vance hatte den europäischen Verbündeten am Freitag eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und eine Gefährdung der Demokratie vorgeworfen. Er kritisierte unter anderem den Ausschluss von AfD und BSW bei der Sicherheitskonferenz und wandte sich generell gegen eine Ausgrenzung von Parteien: "Es gibt keinen Platz für Brandmauern", sagte Vance.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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