
- Alice Weidel reagiert in der ZDF-Sendung "Klartext" ungehalten auf Zuschauerfragen
- Pflegeheimchef geht AfD-Kanzlerkandidatin an
- Zuschauer:innen zeigen sich nach dem TV-Auftritt fassungslos
Die Wähler:innen wünschen sich kurz vor der Bundestagswahl klare Antworten auf ihre drängenden Fragen. In der politischen Debatte wird "Klartext" verlangt. Eindeutige Antworten versuchten die Kanzlerkandidat:innen am Donnerstagabend (13.02.2025) in der gleichnamigen ZDF-Sendung zu liefern. AfD-Co-Chefin Alice Weidel ist das nicht ganz so gut gelungen. Auf die Frage eines Pflegeheimchefs reagierte sie wenig diplomatisch, dafür ungehalten.
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Alice Weidel äußert sich zum Fachkräftemangel bei "Klartext" vom 13.02.2025
Fremdenfeindlichkeit und Migration sind im Wahlkampf omnipräsent. Viele Angestellte mit Migrationshintergrund fürchten sich davor, nicht mehr in Deutschland erwünscht zu sein - gerade durch die von der AfD immer wieder verbreiteten Pläne zur Abschiebung. Ein Firmenchef äußerte die Besorgnis seiner Mitarbeitenden. Gerade wegen des Fachkräftemangels sind ausländische Mitarbeitende wichtig. Er fragte Alice Weidel, wie sie Ihnen Mut machen könne. Daraufhin bediente sie erneut ihre rechtspopulistische Agenda und wertete einen Teil der Zugezogenen als nicht-qualifiziert ab. Es gehe vor allem darum, sich an die Rechtsordnung zu halten. Dann habe man "nichts zu befürchten". "Es geht hier nicht darum, irgendjemanden zu diskriminieren [...], sondern es geht darum, dass unser Land in der Lage ist, gute schlaue Leute weltweit anzuziehen." Also eine Art "Willkommenskultur", entgegnete Moderator Christian Sievers. "Für qualifizierte Leute, die in Deutschland Steuern zahlen", sagte Weidel und lachte.
Weidels Antworten reichen nicht aus
Sievers wollte das Thema weiter vertiefen. Eine Altenpflegerin aus Georgien betonte, dass sie in Deutschland bleiben möchte und dort arbeiten wolle. Ihr Asylantrag wurde abgelehnt und sie ist geduldet. "Gibt mir Deutschland eine Chance", fragte sie Weidel. Dazu sagte Weidel noch vorher, dass sie den Duldungsstatus abschaffen will. Daran erinnerte sie Christian Sievers eindringlich. Weidel verneinte das. Sie hätte einfach nach Deutschland kommen können. Denn in Deutschland werden Fachkräfte benötigt. "Sie kann hierbleiben", meinte Weidel. Ihre Antworten reichten dem Arbeitgeber der Frau nicht aus.
Pflegeheimchef attackiert Weidel - AfD-Politikerin wird ungehalten
"Was haben Sie für eine Antwort auf die Zukunft der Altenpflege in Deutschland?", fragte Pflegeheimchef Bodo de Vries. Weidel antwortete darauf etwas schnippisch: "Das habe ich Ihnen gerade schon gesagt, und ich habe, ich will Ihnen gar nicht zu nahetreten. Ich habe den Eindruck, dass Sie mir nicht zugehört haben, dass Sie unser Wahlprogramm nicht gelesen haben und dass sie das, was Sie gerade sagen, auswendig gelernt haben." Im Studio ging ein lautes Raunen durch den Raum. Christian Sievers wollte sie dazu bringen, näher auf ihr Wahlprogramm einzugehen. Weidel wurde ungehalten und bat ihn, sie nicht zu unterbrechen, was sie aber selbst tat.
Wenn Arbeitgeber einer #AfD Alice Weidel die Leviten lesen, wird sie pampig und lacht unkontrolliert. Diese Frau will Bundeskanzler werden. Seriously? ???? #Klartext #fckAfD #btw2025 #Weidel pic.twitter.com/q5kbg5dkXQ
— . (@djcooky78) February 13, 2025
De Vries reichten ihre Antworten nicht aus und ihm fehle die Wertschätzung von ihr und der AfD. "Ich erlebe genau das Gegenteil von Wertschätzung. Wir verlieren fast ein Drittel unserer Mitarbeiter, die Babyboomer. Wir sind stolz darauf, dass sie mit 95 Nationen 24 Stunden am Tag die Arbeit stemmen." Anders als die AfD fordert, nämlich die Migration zu begrenzen, brauche es mehr. "Und das hat mit Remigration, für die Sie stehen, überhaupt nichts zu tun", so der Pflegeheimchef. Weidel ging nicht auf die Reaktion des Mannes ein. Sie bat ihn erneut, das AfD-Wahlprogramm zu lesen. "Das habe ich gemacht. Gerade zur Pflege ist ihr Programm eine absolute Enttäuschung", konterte de Vries.
Die ganze Sendung können Sie in der ZDF-Mediathek in voller Länge sehen.
Zuschauer-Spott nach Weidel-Auftritt
Ihr Verhalten fiel bei einigen negativ auf. "Focus Online" bezeichnete ihre Reaktion als "pampig". Auf dem sozialen Netzwerk X (früher Twitter) zeigten sich einige Nutzer fassungslos, während andere ihren Auftritt erneut lobten:
- "Wenn Arbeitgeber einer #AfD Alice Weidel die Leviten lesen, wird sie pampig und lacht unkontrolliert. Diese Frau will Bundeskanzler werden. Seriously", schreibt ein Nutzer.
- "Hilfloses Weglachen der eigenen Inkompetenz: Das ist das, was sie den ganzen Abend über macht, beim Thema Migration wie beim Thema Energie", meint ein User.
- "Unglaublich. Weidel ist komplett lost ....", heißt es in einem Kommentar.
- "Oh Gott, ist das schlecht. Null...also wirklich null souverän. Wie eine Schülerin, die bockt, wenn sie merkt, dass sie es nicht kann", urteilt ein Nutzer.
- "Wenn sie nicht weiter weiß kommt immer. Lesen Sie unser Wahl Programm", findet ein Nutzer.
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bos/news.de
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