Umfrage-Hammer für Friedrich Merz: Nach aktuellen Trends bleibt dem CDU-Chef wohl nur diese Option

Welche Koalition wird Deutschland nach der nächsten Bundestagswahl regieren? Viel deutet darauf hin, dass sie von CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzler geführt wird. Doch nachdem die SPD in einer aktuellen Umfrage weiter abstürzt, könnte er eine weitere Partei für Mehrheiten im Parlament brauchen.

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Kann CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz nach der Bundestagswahl 2025 nur in einer Kenia-Koalition mit SPD und Grünen regieren? (Foto) Suche
Kann CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz nach der Bundestagswahl 2025 nur in einer Kenia-Koalition mit SPD und Grünen regieren? Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Aktuelle Umfrageergebnisse deuten allesamt auf einen Sieg der Union bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar hin. Doch alleine regieren werden CDU und CSU wohl nicht können. Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) hat bereits eine Koalition mit der rechtspopulistischen und in Teilen rechtsextremen AfD ausgeschlossen. Laut dem neuesten Insa-Meinungstrend für die "Bild" bliebe ihm derzeit nur noch eine andere Option, die bei manchen Parteikollegen auf großen Widerstand treffen würde.

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Denn der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts zufolge würde eine Große Koalition aus SPD und Union auf keine Mehrheit mehr kommen. Die Zusammenarbeit zwischen den einst beiden stärksten Parteien im Bundestag galt zuletzt als eine der wahrscheinlichsten Optionen. Doch die Sozialdemokraten stürzen in der Sonntagsfrage weiter ab, verlieren einen halben Prozentpunkt. Damit liegen sie nur noch bei 15,5 Prozent. Die Union bleibt unverändert bei 30 Prozent. Addiert man beide Werte erreichen SPD und Union zusammen 45,5 Prozent. Das ist knapp zu wenig für eine Mehrheit im Parlament, die es erst ab 46 Prozent gäbe.

Friedrich Merz bräuchte die Grünen für eine Kenia-Koalition auf Bundesebene

CDU/CSU bräuchten, um in Ruhe regieren zu können, neben der SPD also eine weitere Partei. Und da eine Koalition mit der AfD offenbar nicht in Frage kommt, würden nur noch die Grünen dafür übrig bleiben, die im Insa-Meinungstrend 13 Prozent (unverändert) der Stimmen erhalten. Erstmals würde es in diesem Fall eine sogenannte Kenia-Koalition auf Bundesebene geben. Solch eine Konstellation regierte zuletzt von 2019 bis 2024 in Sachsen auf Landesebene.

FDP scheitert an Fünf-Prozent-Hürde in neuer Wahlumfrage

Ebenfalls im nächsten Bundestag vertreten wären die Linke (6 Prozent, +1) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (5,5 Prozent, unverändert). Die FDP, die gern eine Koalition mit der Union eingehen würde, wäre mit nur 4 Prozent (-0,5) raus aus dem Parlament.

Wie das Umfrageergebnis zu bewerten ist: In Teilen der Union wird eine Zusammenarbeit mit den Grünen im Bund kategorisch ausgeschlossen. Insbesondere CSU-Chef Markus Söder schoss in seinen Reden und Interviews in den vergangenen Monaten immer wieder heftig gegen die Partei von Vizekanzler Robert Habeck. Dafür erntete er allerdings auch Kritik aus den eigenen Reihen. So sagte zum Beispiel erst Anfang Januar 2025 erst Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz", dass Söder bei diesem Thema lieber "den Mund halten" sollte. Günther, der in seinem Bundesland eine Koalition mit den Grünen führt, will weiterhin mit allen anderen demokratischen Parteien reden. Eine Kenia-Koalition im Bund bleibt deshalb wohl eine realistische Option.

Reißt die Union die Brandmauer zur AfD ein?

Derweil gibt es insbesondere aus der linken politischen Ecke Befürchtungen, die Union könnte doch noch ihr Versprechen brechen und die Brandmauer zur AfD würde fallen. Friedrich Merz musste bereits viel Kritik dafür einstecken, dass er einen Entschließungsantrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der Rechtspopulisten durch den Bundestag brachte. Er betonte allerdings noch einmal im TV-Duell gegen SPD-Kanzler Olaf Scholz am vergangenen Sonntag, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen der Union und der AfD gebe. Alice Weidel, Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland, warb tags darauf dennoch für eine Zusammenarbeit mit CDU/CSU. "Meine Hand ist ausgestreckt. Man kann in Verhandlungen eintreten", sagte sie in der ZDF-Sendung "Was nun?". Die AfD liegt in der Sonntagsfrage von Insa bei 22 Prozent (unverändert), ist damit zweitstärkste Kraft hinter der Union.

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