
- Putin-Propagandisten diskutieren über Vorstoß russischer Truppen in Donezk
- Eroberung des Gebiets könnte laut Talkshow-Gast noch mehr als drei Jahre dauern
- Gibt es bald Friedensverhandlungen zwischen Kiew und Moskau?
Sollte es nicht doch noch zu Friedensgesprächen zwischen Moskau und Kiew kommen, wird der 24. Februar 2025 ein trauriges Datum sein. Dann ist es mittlerweile drei Jahre her, dass Wladimir Putins Truppen die Ukraine überfiel und damit einen schrecklichen Krieg in Europa vom Zaun brach. Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben, Hunderttausende Soldaten sollen bereits gestorben sein. Sollte der Kremlchef hartnäckig bleiben und seine Ziele weiterhin mit Waffengewalt lösen wollen, könnte der Krieg noch sehr lange dauern. Das gaben jetzt sogar Propagandisten im russischen Staatsfernsehen zu.
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Ukraine-Krieg könnte noch mehr als drei Jahre dauern laut Propagandisten im russischen Staats-TV
Wie in einem auf X (vormals Twitter) von Anton Geraschtschenko - dem ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministers - veröffentlichten TV-Ausschnitt zu sehen ist, diskutierten Moderator und Gäste über die Fortschritte an der Ukraine-Front. Ein Teilnehmer der Talkrunde sagte laut Übersetzung: "In diesem Jahr kommen wir fünfmal schneller voran als im letzten Jahr. Wir sind gut, wir haben beschleunigt. Aber es würde noch drei oder mehr Jahre dauern, um die gesamte Region Donezk zu befreien. Nur die Region Donezk." Donezk in der Ostukraine ist seit Beginn des Krieges hart umkämpft. Hier hat Russland bereits die selbsternannte "Volksrepublik Donezk" im September 2022 völkerrechstwidrig annektiert. Bereits vor der Invasion im Februar 2022 hatten zudem prorussische Separatisten Teile des Gebiets kontrolliert.
Russian propagandists say that it would take three years or more to capture the entire Donetsk region alone at the current pace.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) February 3, 2025
Russian advances at the frontlines are paid for in unbelievable human losses. pic.twitter.com/by7GsRGxoJ
Verbündete von Wladimir Putin diskutieren über russischen Vorstoß an der Front
Der Propagandist im russischen Staats-TV ergänzte zu seiner Einschätzung: "30 Quadratkilometer pro Tag. Das ist Mathematik. Das heißt, wenn wir hoffen, dass wir in diesem Tempo nur 30 Kilometer pro Tag zurücklegen, wird es nicht 100 Jahre dauern, aber es wird eine sehr lange Zeit sein." Er fügte hinzu: "Wir werden ohnehin mit der Ukraine zusammenarbeiten müssen." Anton Geraschtschenko schrieb seinerseits zu den Talkshow-Aussagen: "Die russischen Vorstöße an den Fronten werden mit unglaublichen menschlichen Verlusten bezahlt."
Warum das wichtig ist: Wladimir Putins Truppen machen seit Monaten schwere Verluste im Ukraine-Krieg zu schaffen. Angaben aus Kiew zufolge soll Russland bereits 841.660 Soldaten seit Beginn der Invasion verloren haben. Die Zahlen lassen sich aber nur schwer unabhängig überprüfen. Unterschiedlichen Experten zufolge könnte Putin auch deshalb zu Friedensverhandlungen gezwungen sein, weil ihm nach und nach die Kämpfer ausgehen. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, er wolle sich dazu mit dem Kremlchef treffen. Bislang gibt es jedoch noch keine Informationen zu einem möglichen Termin. Manchen Analysten zufolge könnte Putin einen Waffenstillstand womöglich auch dazu nutzen, um seine Truppen wiederaufzubauen und in Zukunft einen weiteren Angriff gegen die Ukraine zu starten.
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