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Heidi Reichinnek: Linken-Politikerin sargt Merz ein - Video zeigt "fliehenden CDU-Chef"

Vor der Abstimmung zum "Zustrombegrenzungsgesetz" kommen sämtliche Fraktionen im Bundestag zu Wort. Darunter auch Heidi Reichinnek für die Linken. Sie grillt den CDU-Chef erneut verbal, doch der flüchtet aus dem Bundestag.

Heidi Reichinnek knöpft sich im Bundestag erneeut Friedrich Merz vor. (Foto) Suche
Heidi Reichinnek knöpft sich im Bundestag erneeut Friedrich Merz vor. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Heidi Reichinnek rechnet erneut mit Friedrich Merz im Bundestag ab
  • CDU-Chef verlässt fluchtartige den Bundestag vor Rede von Linken-Politikerin
  • Netz spottet über fliehenden Merz

Eklat im Bundestag:Die AfD hat einem Unionsantrag zur Migrationspolitik zur Mehrheit verholfen. SPD, Grüne und Linke sprechen von einem Dammbruch. Ein paar Tage später gipfelte die politische Konfrontation mit der Abstimmung zum "Zustrombegrenzungsgesetz". Nachdem Linken-Politikerin Heidi Reichinnek den CDU-Chef bereits am Mittwoch verbal rasierte, nun legte die 36-Jährige nach.

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Heidi Reichinnek knöpft sich Friedrich Merz vor - CDU-Chef flüchtet aus dem Bundestag

In der Debattezum "Zustrombegrenzungsgesetz" knöpfte sich die Spitzenkandidatin der Linken erneut Friedrich Merz vor. "Wer sich die letzten Jahre gefragt hat, wann der Punkt kommt, an dem unser Land in eine Richtung kippt, die ernsthaft gefährlich wird. Das ist der Punkt", sagte Reichinnek. "Und dagegen müssen wir, die die Demokratie ernsthaft verteidigen, geschlossen zusammenstehen. " Und dann wandte sie sich direkt an den CDU-Chef. "Herr Merz, ich kann Ihnen nur sagen - jetzt ist er wieder weg - 'Herzlichen Glückwunsch', Sie haben es geschafft. Sie haben dafür gesorgt, dass eine rechtsextreme Partei zum ersten Mal seit 1945 hier in diesem Land die Möglichkeit hat, ihre Politik aktiv durchzusetzen."

Und weiter: "Ich frage mich, wie fühlen Sie sich gerade. Sind Sie stolz? Sind Sie zufrieden? Ist es Ihnen einfach total egal? Sie haben gerade gesagt: 'Von meiner Partei reicht niemand der AfD die Hand.' Stimmt, Sie liegen sich ja schon lange glücklich in den Armen. Ihre Rede hat es erneut eindrücklich gezeigt, Sie wiederholen jeden historischen Fehler, den dieses Land in seine dunkelste Zeit gestürzt hat. Sie verlassen die Mitte der Gesellschaft und die Mitte der Gesellschaft verlässt Sie." Es sei eine Schande, dass Merz mit einer Partei zusammenarbeite, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist. "Der Weg, auf den Sie die Union geführt haben, ist brandgefährlich", warnte die Linken-Politikerin. Schließlich forderte sie von Merz, dass er als Kanzlerkandidat zurücktreten solle und erinnerte die Union an christliche Werte.

Video zeigt fliehenden Merz - Netz verspottet CDU-Chef

Friedrich Merz stürzte jedoch aus dem Parlament, als er Heidi Reichinnek erblickte. Die Aufzeichnung der Bundestagsdebatte zeigt deutlich, dass der CDU-Chef zunächst gemütlich auf seinem Stuhl sitzt, den Kopf hebt und dann den Saal verlässt, als die Linken-Politikerin zum Pult läuft.

Im Netz sorgt diese Szene für reichlich Gelächter:

  • "Wenn Menners zu emotional sind, um einer Frau zuzuhören", heißt es in einem Kommentar auf Instagram.
  • "@HeidiReichinnek betritt das Rednerpult & @_FriedrichMerz verlässt den Saal. Herrlich", schreibt ein X-Nutzer.
  • "So unfassbar, dass jemand ohne Kritikfähigkeit und Kompromissbereitschaft ernsthaft Kanzler werden will.
    Jedem sollte klar sein, dass das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf schwarz/braun hinausläuft", heißt es in einem weiteren Tweet.
  • "Wieso dürfen die eigentlich immer kommen und gehen, wie die lustig sind!? Park deinen Arsch auf deinem Stuhl, Fritz und stell der der Kritik", fordert ein anderer X-Nutzer.
  • "Merz, die beleidigte Heulsuse rennt raus. Soviel zum Thema Kritikfähigkeit", ist in einem Tweet zu lesen.
  • "Dabei war Heidi vergleichsweise zahm", merkt ein X-Nutzer an.
  • "Heidi durchlöchert sein Ego, und das mag der Mittelstandsmillionär mal so gar nicht", heißt es in einem Tweet.

"Zustrombegrenzungsgesetz" scheitert im Bundestag

Friedrich Merz wollte mit der Abstimmung über das "Zustrombegrenzungsgesetz" am Freitag Tatkraft und Handlungsstärke in der Migrationspolitik demonstrieren. Doch nach stundenlangen Verhandlungen mit SPD, Grünen und FDP gelang kein Kompromiss, bei dem ohne entscheidende Rolle der AfD abgestimmt werden konnte. Der Antrag scheiterte. Nur 338 Abgeordnete stimmten mit einem Ja, 349 mit Nein, fünf enthielten sich.

Mehr zu Heidi Reichinnek gibt's hier: Die Spitzenkandidatin der Linken im Portrait

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