Mindestens 3.000 der 12.000 Soldaten, die Wladimir Putin aus Nordkorea für seinen Ukraine-Krieg erhielt, sind bereits tot oder verwundet - nun greift die Verstärkung aus Asien zu kostspieligen Tricks, um dem Tod an der Front zu entgehen.

- Wladimir Putin schickt Soldaten aus Nordkorea in den Ukraine-Krieg
- Tuberkulose-Atteste als Rettung vor dem Front-Einsatz?
- Soldatenfamilien bezahlen Unsummen, um Angehörige vor Kanonenfutter-Schicksal zu retten
Seit Ende Februar 2022 führt Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und nimmt an jedem Tag, an dem sich das Blutvergießen fortsetzt, mehr als 1.000 getötete Soldaten in den eigenen Reihen sowie immense materielle Verluste in Kauf.
Lesen Sie außerdem:
- Deshalb bangt der Kreml-Chef rund um die Uhr um sein Leben
- Experte alarmiert: Deutschland ist bei Putin-Angriff "nicht kriegstüchtig"
- Verschanzter Kreml-Chef taucht in Blutbad ab vor Trump-Treffen
- Hier verendet Wladimir Putins Nordkorea-"Kanonenfutter" im Schnee
Wladimir Putin setzt auf Nordkorea-Soldaten, um Ukraine-Krieg weiterzuführen
Um die personellen Einbußen in der russischen Armee zu kompensieren, greift Wladimir Putin inzwischen auf Schützenhilfe aus Fernost zurück. Ende Oktober 2024 hatte es erste Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland gegeben. Kremlchef Wladimir Putin und der Machthaber in Pjöngjang, Kim Jong Un, hatten zuvor eine verstärkte Kooperation auch im Militärbereich vereinbart. Ab November '24 gab es zunehmend Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Gebiet Kursk. Inzwischen hat Kiew auch die Gefangennahme mehrerer Nordkoreaner öffentlich gemacht. Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sollen bislang etwa 3.000 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg getötet oder verwundet worden sein.
Hintergrund: Nordkorea schickt Wladimir Putin Soldaten für den Ukraine-Krieg
- Schätzungen aus den USA und Südkorea gehen davon aus, dass Kim Jong-un Wladimir Putin bis zu 12.000 Soldaten als Verstärkung für den Ukraine-Krieg entsendet hat.
- Eingesetzt wurden die nordkoreanischen Soldaten dem Vernehmen nach hauptsächlich in der Grenzregion Kursk, wo russische Truppen seit August 2024 die ukrainische Gegenoffensive zurückdrängen wollen.
- Weder aus Moskau noch aus Pjöngjang wurde der Einsatz nordkoreanischer Soldaten an der Ukraine-Front bislang öffentlich bestätigt.
Soldaten aus Nordkorea versuchen, dem Front-Einsatz zu entgehen
Allerdings scheinen sich Putins Aushilfssoldaten aus Nordkorea längst nicht mehr mit Feuereifer ins Kriegsgetümmel stürzen zu wollen - eher das Gegenteil scheint der Fall, schenkt man einem aktuellen Bericht der "Newsweek" Glauben. Darin heißt es, dass Nordkoreas Soldaten und deren Familien Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sich vor Fronteinsätzen im Ukraine-Krieg in Sicherheit zu bringen - sogar mit medizinischen Lügen, die eine Menge Geld kosten.
Soldatenfamilien bezahlen Unsummen für gefälschte Tuberkulose-Atteste
Dem Bericht zufolge sind Angehörige der nach Russland entsandten Nordkorea-Soldaten inzwischen so verzweifelt, dass sie Unsummen für gefälschte ärztliche Atteste zu zahlen bereit sind, um ihre Liebsten vor dem Fronteinsatz zu bewahren. Besonders gefragt sind demnach Atteste, die eine Tuberkulose-Erkrankung bescheinigen. Ausstellende Ärzte sollen sich diesen Schwindel fürstlich entlohnen lassen: Viele Familien sind bereit, das Hundertfache eines durchschnittlichen Monatslohns für die Papiere zu zahlen, damit die Soldaten nicht nach Russland versetzt und dort als Kanonenfutter in den sicheren Tod geschickt werden.
Gänzlich aus der Luft gegriffen scheint die Tuberkulose-Ausrede nicht: Nordkorea gilt als eines der Länder mit den meisten Tuberkulose-Fällen weltweit. Auf 100.000 Nordkoreaner kommen der Statistik zufolge 513 Erkrankte, wie eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2013 anführte.
Nordkorea speist Hinterbliebene getöteter Soldaten mit faden Beileidsbriefen ab
Für jene nordkoreanischen Soldaten, die ihr Leben bereits für Wladimir Putins Kriegsgier ließen, kommt dieses Schlupfloch indes zu spät - die Leidtragenden sind dann die Hinterbliebenen, die mit halbgaren Mitteilungen abgespeist werden. In vielen Fällen werde den Angehörigen gefallener Soldaten in Nordkorea lediglich ein standardisiertes Beileidsschreiben übermittelt, in dem die Rede davon ist, der jeweilige Soldat sei "in der Ausbildung zum heiligen Kampf zur Ehre des Vaterlandes" gefallen, ohne dass konkrete Angaben zum Tod gemacht würden.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
loc/news.de/dpa
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.