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Putins Wirtschaft strauchelt: Experte warnt vor Insolvenz-Dilemma nach Milliarden-Verlusten

Russische Unternehmen haben mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Die Erhöhung des Leitzinses bringt aber keine Erleichterung. Sie verzeichnen Verluste in Milliardenhöhe. Ein Experte spricht sogar von drohenden Insolvenzen. 

Russischen Unternehmen könnte eine Insolvenz-Welle drohen. (Foto) Suche
Russischen Unternehmen könnte eine Insolvenz-Welle drohen. Bild: picture alliance/dpa/Sputnik/Kreml POOL/AP | Alexander Kazakov
  • Bericht deckt auf: Russlands Unternehmen drohen Insolvenzen
  • Leitzinserhöhung hat schwere Auswirkungen auf Firmen
  • Putin stärkt weiter die Kriegswirtschaft

Die russische Wirtshaft strauchelt. Um die Kämpfe im Ukraine-Krieg aufrechtzuerhalten, stärkte Putin seine Kriegswirtschaft, mit enormen Folgen für die wirtschaftliche Lage. Die Inflation stieg. Die Russische Zentralbank steuerte dagegen und hob den Leitzins an. Was dabei helfen sollte, die Auswirkungen abzumildern, könnte russische Firmen in die Insolvenz treiben.

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Bericht deckt auf: Hohe Zinsen belasten Russlands Unternehmen

Laut einem Bericht des Zentrums für makroökonomische Analyse und kurzfristige Prognosen (CMASF) zahlte eins von fünf Unternehmen Ende 2024 Zinsen in Höhe von mehr als zwei Dritteln ihres Gewinns vor Steuern (EBIT). Somit wirkte sich der Leitzins bereits negativ auf die Lage der Unternehmen aus. 

Hintergrund: Die russische Zentralbank hob im Oktober 2024 den Leitzins auf einen Wert historischen Wert von 21 Prozent an. Damit ist er auf dem höchsten Stand seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs. Für die Unternehmen eine bittere Entscheidung, denn der angehobene Leitzins trieb die Schuldenlast für Unternehmen in die Höhe.

Unternehmen verzeichnen Milliarden-Verluste

Es entwickelten sich weitere Hürden. Unternehmen hatten es schwerer, Kredite auf dem Schuldenmarkt aufzunehmen und die Kreditverknappung nahm zu. Hinzu kommen geringere Gewinne. Der Gesamtsaldo, also die Gewinne abzüglich der Verluste, sank laut der staatlichen Statistikbehörde Rosstat in den ersten zehn Monaten im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent. Das entspricht einem Verlust von 5 Billionen Rubel (51 Milliarden US-Dollar). Viele Firmen verzeichnen Verluste in Milliardenhöhe, darunter Kohleunternehmen.

Experte warnt vor drohenden Insolvenzen

"Die Kombination dieser Faktoren führt zu erheblichen Refinanzierungsschwierigkeiten für Kreditnehmer mit hoher Schuldenlast. In naher Zukunft könnte dies zu einer Welle von Zahlungsausfällen und Cross-Default führen", warnte der CMASF-Bericht. Kurz gesagt: Es können Insolvenzen drohen. Das prognostiziert auch Vasily Astrov, leitender Wirtschaftswissenschaftler am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsstudien gegenüber "Newsweek". Es besteht eine "realistische Gefahr", dass Russlands Unternehmens künftig vermehrt Insolvenz anmelden müssen. 

Von Insolvenzen sollen folgende Unternehmen betroffen sein:

  • Kohleunternehmen
  • Straßenbauunternehmen
  • Einkaufszentren
  • Straßentransportunternehmen
  • IT-Branche
  • Fluggesellschaften

Wie entwickelt sich die Lage? Unklar ist, wie lange die Situation andauern wird. "Vieles wird davon abhängen, wie lange die sehr hohen Zinssätze anhalten - je länger dies der Fall ist, desto größer werden die Auswirkungen in Form von Kreditausfällen sein", sagte Astov. Russland steckt immer noch viel Geld in seine Kriegswirtschaft - ein Treiber der Kredit- und Schuldensituation.

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