Donald Trump: "Er ist eine furchtbare Person!" Nach seinem Interview hagelt es Spott

Donald Trump gab sein erstes Interview als US-Präsident für den Sender Fox News. Dort stichelte er gewohnt gegen seinen Vorgänger Joe Biden und fiel mit einigen Aussagen negativ auf. 

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Donald Trump gab sein erstes TV-Interview als US-Präsident. (Foto) Suche
Donald Trump gab sein erstes TV-Interview als US-Präsident. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Donald Trumps erstes Interview nach seiner Amtseinführung
  • US-Präsident verbreitet Lügen und ätzt gegen Joe Biden
  • 78-Jähriger für "Desaster"-Interview kritisiert

An den ersten Tagen seiner Präsidentschaft sorgte Donald Trump für kuriose Momente. Nichts ungewöhnliches, fällt der 78-Jährige doch immer wieder durch seine Aussagen auf. So auch mit seinem ersten TV-Interview bei seinem Haus- und Hofsender Fox News. Im Gespräch wurde er nicht müde teilweise wirre Äußerungen, Anschuldigungen und Lügen zu verkünden. Die mediale Aufmerksamkeit wahr ihm sicher. Ob es ein Erfolg war? Wenn es nach einigen Zuschauer:innen geht, eher nicht.

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Erstes TV-Interview: Donald Trump gibt sich als Amerikas Retter

"Präsident Donald Trump ist nach vier langen Jahren wieder da, wo er hingehört. Er ist im Oval Office", zeigte sich Sean Hannity, ein bekannter Moderater von Fox News, erfreut, als er das erste TV-Interview mit dem US-Präsidenten ankündigte. In diesem Raum, wo politische Entscheidungen getroffen werden, trafen sich beide zu einem Interview, das mehr an ein Gespräch zwischen Freunden anmutete. Der Journalist harkte kaum nach und ließ Trump offen poltern. Gleich in den ersten Minuten schimpfte er, was alles besser gelaufen wäre, wenn er die US-Wahl 2020 gewonnen hätte. "Wir hätten keine Inflation, nicht dieses Desaster in Afghanistan, keinen Ukrainekrieg, keinen 7. Oktober." Er gab der Vorgängerregierung offenbar die Schuld und bezeichnete die Politiker als "linksradikal". Jetzt ist er wieder zurück und gibt sich als Retter der USA: "Ohne meinen Sieg wäre Amerika für immer verloren."

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Donald Trump ätzt gegen Joe Biden

Moderator Hannity wollte mit ihm über die Kapitol-Stürmer sprechen. Trump hingegen wollte gegen Joe Biden hetzen. Kritische Nachfragen blieben aber aus. Er warf ihm mehrfach Versagen vor und wollte Ermittlungen nicht ausschließen - offen blieb allerdings, was er genau damit meinte und gegen wen sich diese richten sollten. "Ich bin vier Jahre lang durch die Hölle gegangen. Ich habe Millionen von Dollar an Anwaltskosten ausgegeben und gewonnen, aber ich habe es auf die harte Tour gemacht", sagte Trump mit Blick auf die Anklagen gegen ihn.

"Es ist wirklich schwer zu sagen, dass sie das nicht auch noch durchmachen sollten." Trump sagte weiter, dass Biden schlechte Berater habe. "Jemand hat Joe Biden geraten, alle außer sich selbst zu begnadigen." Biden hatte kurz vor seinem Abschied aus dem Amt mehrere Familienmitglieder und politische Gegner Trumps begnadigt.

Donald Trump wiederholt Lüge vom Wahlbetrug

Etwas späterhakte Hannity beim Thema Kapitol-Sturm und Trumps Begnadigung aller Straftäter nach. "Die einzige Kritik (...), die ich gesehen habe, betrifft Menschen, die verurteilt wurden oder in Vorfälle verwickelt waren, Polizisten angegriffen haben. Warum wurden sie begnadigt?", fragte er. Trump wiederholte seine Lüge vom Wahlbetrug und sagte, es sollte erlaubt sein, zu protestieren. Hannity entgegnete: "Sie sollten nicht in der Lage sein, ins Kapitol zu stürmen."

Trump sprach im Zusammenhang mit Angriffen auf Polizisten auch davon, dass es sich oft nur um "kleine Vorfälle" gehandelt habe. Unter den nun Freigelassenen sind Leute, die damals brutal auf Polizisten und andere Sicherheitskräfte einprügelten. Trumps rigorose Begnadigung von allen aberhunderten Straftätern vom 6. Januar 2021 überraschte selbst Leute aus seinem Umfeld.

Donald Trump stichelt gegen Behörden nach Waldbränden in Kalifornien

Für eine Überraschung sorgten auch weitere Momente. Nach der WHO ist ihm die Federal Emergency Management Agency (FEMA) (die nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe, Anm. d. Red.) offenbar ein Dorn im Auge. "Die FEMA wird in Kürze ein großes Thema sein, denn ich würde es lieber sehen, wenn sich die Staaten um ihre eigenen Probleme kümmern würden." Die FEMA ist auch in Fällen, wie dem Großbrand in Los Angeles, zuständig. Trump stichelte auch wieder gegen die Behörden vor Ort - nicht das erste Mal.

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Trumps Fox-Interview macht Zuschauer fassungslos

Von seinen treuen Anhängern wird Trump für sein Interview gefeiert. Andere Zuschauer:innen zeigten sich fassungslos. das dürfte auch an Trumps Äußerung liegen, das ihn Gott beschützt hätte, als 2024 ein mutmaßlicher Anschlag auf ihn verübt worden sein soll. Der Gründer des Medienunternehmens MeidasTouch, Ben Meiselas, bezeichnete das Gespräch in einem Video als "Desaster". Viele Social-Media-Nutzer zeigten sich ähnlich kritisch:

  • "Er ist eine furchtbare Person", reagierte ein Nutzer auf YouTube.
  • "Ich glaube, er will einfach jede Institution, die wir haben, aktiv zerstören", meint ein User auf YouTube.

(Anmerkung: Die Kommentare wurden aus dem Englischen übersetzt)

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/bua/news.de/dpa

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