15.000 Demonstrierende blockieren AfD-Parteitag für mehrere Stunden. Die Polizei reagiert mit Gewalt!
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Am 11.01.2025 sollte der AfD-Parteitag um 10 Uhr in Riesa starten. Dort sollte unter anderem Alice Weidel als Bundeskanzlerkandidatin festgelegt werden. Der solidarische Verein "Widersetzen" blockierte ab 6:30 Uhr die Fahrzeuge der AfD. Dadurch erreichten sie eine mehrstündige Verzögerung des Parteitagsbeginns. Von 12 bis 15 Uhr setzte die Polizei gewaltsame Räumungen der Blockaden durch. Auch Polizeihunde und mehrere Wasserwerfer kamen zum Einsatz. Wir waren vor Ort und berichten für Sie.
Widersetzen blockiert AfD-Parteitag in Riesa für mehrere Stunden
Schon die Einfahrt nach Riesa wurde von der Polizei eingeschränkt. Zwar war die Demonstration angekündigt und somit rechtmäßig, trotzdem sperrte die Polizei mehrere Zufahrten in die Stadt, wodurch eine Einfahrt mit Pkw unmöglich gemacht wurde. Die Anreise mit dem Zug war jedoch möglich.
Am Bahnhof versammelten sich Tausende Demonstrierende um 10 Uhr, die jedoch erneut von der Polizei blockiert wurden. Damit wurde ihnen ihr Recht auf Versammlung für weitere Stunden verwehrt. Langsam bewegte sich die Menge durch die Stadt. Mit tosenden Parolen, bunter Kleidung und einer solidarischen Stimmung ließen sich die Demonstrierenden ihren Raum nicht nehmen. Nach zwei Stunden erreichte der Demonstrationszug die Parteitagsstätte, die WT Energiesysteme Arena in Riesa.
Dort versammelten sich hinter einer Bühne über 10.000 Demonstrierende. Um 11:30 Uhr spielte der Rapper Pöbel MC und sorgte für aufgeheizte Stimmung am frostigen Samstagvormittag. Nach dem Konzert wurden die Demonstrierenden aufgerufen, zu Schlüsselpunkten zu wechseln, um die Blockaden zu unterstützen. Von einer dieser Blockaden können wir persönlich berichten.
Polizeigewalt bei Blockadenauflösung: Parlamentarier verliert kurz das Bewusstsein
Im Außenbezirk der Stadt, an der Kreuzung Rostocker Straße und Nossener Straße, kam es zu Ausschreitungen. Hier wurde der direkte Weg zum Parteitag um 13:30 Uhr weiterhin blockiert. Blockaden lösten sich auf, wurden jedoch sofort wieder erneuert. Dadurch konnte eine Verzögerung des Parteitags erfolgreich herbeigeführt werden. Die Demonstrierenden setzten sich unter lautstarken Sprechchören auf den Boden, wurden von der Polizei gewaltsam weggetragen und setzten sich danach wieder dahinter. Eine vollständige Räumung gelang der Polizei nicht.
Bei einer Blockade soll der Linken-Abgeordnete Nam Duy Nguyen nach eigenen Aussagen geschlagen worden sein, wodurch er kurz das Bewusstsein verlor. Aufgrund dieser gewaltsamen Überschreitung durch die Polizei kann der Politiker morgen nicht an der Nachbesprechung der Demonstration teilnehmen.
Quelle: LVZund Widersetzen
Auf dem Rückweg zur Großdemonstration wurde der Weg erneut von der Polizei gesperrt. Mehrere Politiker:innen der AfD wurden beobachtet, wie sie sich mit ihren Fahrzeugen den Weg zum Parteitag bahnten. Dabei kam es erneut zu Polizeigewalt, bei der Demonstrierende gepackt, weggetragen und sogar getreten wurden. Ein Polizeigruppenführer äußerte auf die Frage, warum sie die Demonstrierenden blockierten, dass er der AfD ermöglichen müsse, zum Parteitag zu gelangen. Er sprach sich für das Versammlungsrecht der Partei aus, ebenso wie für das Recht der Demonstrierenden. Auf die Frage, warum dies gewaltsam geschehen müsse, konnte er jedoch keine Antwort geben.
Demonstration des Bündnisses Widersetzen zum AfD-Parteitag in Riesa: Ein solidarischer Erfolg
Laut Schätzungen des Bündnisses "Widersetzen" fanden sich an diesem Tag 15.000 bis 20.000 Demonstrierende aus ganz Deutschland mit Bussen und Zügen in Riesa ein. Nicht nur blockierten sie den AfD-Parteitag für mehrere Stunden erfolgreich, sondern machten in Solidarität deutlich ihren Standpunkt:
"Eine antidemokratische Partei, die Hetze und Lügen verbreitet, hat in diesem Land keine Berechtigung zu regieren", so ein Sprecher von Widersetzen.
Zwar wurden die Blockaden von der Polizei gewaltsam geräumt, doch insgesamt verlief die Demonstration seitens der Demonstrierenden friedlich. Überall wurden Essen und Wärmedecken verteilt, es wurde gemeinsam gesungen und getanzt – ein Erfolg für die solidarischen Menschen des Landes.
mel/news.de