Es macht bisher einen Unterschied, ob ein Terrorist oder ein psychisch Kranker ein Attentat begeht. Kanzler Scholz möchte den Betroffenen in jedem Fall Hilfe anbieten.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg für mehr Unterstützung für Attentatsopfer ausgesprochen. "Ich möchte, dass die Opfer dieser Gewalttat einen besseren Anspruch auf staatliche Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen erhalten", sagte Scholz dem "Stern".
"Bislang steht es Opfern nur dann zu, wenn ein Vorfall als Terrorangriff bewertet wird – bei der Untat eines Verrückten hingegen nicht in gleicher Weise." Für die Betroffenen mache dies jedoch kaum einen Unterschied, meinte der Kanzler. "Auch bei solchen Taten müssen wir umfassender helfen können."
Zweieinhalb Wochen nach dem Attentat in Magdeburg war die Zahl der Todesopfer auf sechs gestiegen. Eine 52-Jährige sei an ihren Verletzungen gestorben, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.
Der 50-jährige Täter wurde unterdessen in die Justizvollzugsanstalt Dresden verlegt. Er war kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Ums Leben kamen dabei ein neunjähriger Junge sowie fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zudem gab es knapp 300 Verletzte. Das genaue Motiv ist bisher unklar und auch, ob der aus Saudi-Arabien stammende Mann psychisch krank ist.
Opferbeauftragter: 531 Betroffene
Der Bundesopferbeauftragte geht nach dem Anschlag von mehr als 531 Betroffenen aus. Als Betroffene gelten Personen, die durch die Tat Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben.
"Der Fall muss sehr genau aufgeklärt werden", betonte Scholz. "Sollte sich herausstellen, dass es neue Befugnisse braucht, etwa für die Kommunikation der Sicherheitsbehörden untereinander, werden wir sie schnell auf den Weg bringen."
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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