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Bundeskanzleramt: "Zahlentrickserei" bei Migrationspolitik? CDU erhebt schwere Vorwürfe

Der Regierungssprecher Steffen Hebestreit verkündet im Netz, dass die Asylgesuche deutlich gesunken seien. Doch stimmt das wirklich? Die CDU wirft der Bundesregierung "Zahlentrickserei" vor.

Rechnet sich die Bundesregierung die Migrationskrise schön? (Foto) Suche
Rechnet sich die Bundesregierung die Migrationskrise schön? Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
  • Bundeskanzleramt veröffentlicht Statistik zu Asylgesuchen in Deutschland
  • Sind die Asylgesuche in Deutschland wirklich gesunken?
  • CDU wirft Bundesregierung "Zahlentrickserei" vor

Während das Bundeskanzleramt die Erfolgen der Migrationspolitik betont, wirft die CDU der Regierung "Zahlentrickserei" vor. Rechnet sich der Bundeskanzler die Krise schön?

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"Der Trend setzt sich fort: Die Zahl der Asylgesuche ist 2024 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken", schreibt Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter. Laut Statistik ist die Zahl der Asylgesuche im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent gesunken, im Vergleich zu 2022 um 15 Prozent. Wie die "Bild" unter Berufung auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schreibt, gab es in den Jahren vor der Scholz-Regierung deutlich weniger Asylgesuche. Das Blatt wirft dem Bundeskanzleramt einen unzureichenden Vergleich vor.

"Zahlentrickerei" bei Migrationspolitik? So stark sind die Zahlen wirklich gesunken

Während 890.000 Menschen im Krisenjahr 2015 Asyl in Deutschland suchten, sank die Zahl schon im Jahr 2016 auf 280.000. Unter der letzten Legislaturperiode von Angela Merkel von 2017 bis 2021 gab es 769.565 Asylgesuche. Unter der Ampelregierung von 2022 bis 2024 waren es 790.557. Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Fraktion, spricht von "Zahlentrickserei". "Die Bundesregierung sollte aufhören, die Migrationskrise kleinzureden und endlich das Problem an der Wurzel anpacken. Es ist genau diese Art von Zahlentrickserei, die in der Bevölkerung auf Unverständnis stößt und die radikalen Parteien stärkt", sagt der CDU-Politiker gegenüber der "Bild". Er kritisiert, dass durch derartige Statistiken der Eindruck entstehe, dass die Bundesregierung das Problem ignoriere. "Eine solche Asylzuwanderung überfordert unser Land und ist kein Anlass für irgendwelche 'Erfolgsmeldungen'", sagt Frei weiter.

Das Bundeskanzleramt verteidigt die Darstellung und stellt gegenüber der "Bild" klar: "Die Veröffentlichung der Asylgesuchszahlen auf dem X-Kanal des Regierungssprechers zeigt die Entwicklung innerhalb dieser Legislaturperiode." Man wolle damit "die klar Wirkung der Maßnahmen der Bundesregierung" aufzeigen.

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