Die deutsche Außenministerin und ihr französischer Kollege besuchen im Auftrag der EU Damaskus. Im berüchtigten Foltergefängnis Saidnaja machen sie sich ein Bild von den Gräueln an den Syrern.
Außenministerin Annalena Baerbock fordert angesichts des Schreckens von Folter und Mord im berüchtigten syrischen Gefängnis Saidnaja internationale Anstrengungen, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Man könne die Leben der dort gestorbenen Opfer des Regimes von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad nicht zurückbringen, sagte die Grünen-Politikerin beim Besuch des Gefängnisses nahe der Hauptstadt Damaskus. "Aber wir können alle als internationale Gemeinschaft dazu beitragen, dass es zu Gerechtigkeit kommt", fügte sie hinzu.
Baerbock hatte das Gefängnis gemeinsam mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot im Auftrag der EU besucht und sich von Vertretern der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme über die Zustände dort informieren lassen.
Um für Gerechtigkeit und Aufklärung zu sorgen, hätten Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren Akteure wie die Weißhelme, aber auch die UN dabei unterstützt, Beweise zu sammeln, sagte Baerbock. "Genau das wollen wir fortführen", kündigte sie an und ergänzte: "Deswegen sind wir unter anderem hier, um deutlich zu machen, dass wir auch bei der Frage der Beweissammlung, der Gerechtigkeit, der Aufklärung dieser schlimmen Verbrechen den Menschen hier in Syrien zur Seite stehen."
"Den Horror mancher Orte kann man sich einfach nicht vorstellen", zeigte sich Baerbock erschüttert. "Aber Menschen sind hier in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus durch die Hölle gegangen. Wurden umgebracht mit Methoden, die man sich in einer zivilisierten Welt nicht vorstellen kann." Baerbock und Barrot ließen sich von den Weißhelmen Folterkammern und unter anderem die berüchtigte Stahlpresse zeigen, mit der Menschen zerdrückt worden sein sollen.
Baerbock dankte den Weißhelmen für ihre Arbeit. Sie hätten immer wieder deutlich gemacht, "dass das Assad-Regime ein menschenverachtendes Folterregime ist, zu dem es keine Normalisierung geben darf".
Saidnaja gilt als das wohl berüchtigtste Militärgefängnis aus der Zeit des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad, der Anfang Dezember gestürzt wurde. Im Volksmund wurde es nur das "Schlachthaus" genannt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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