Im Auftrag der EU besuchen die deutsche Außenministerin und ihr französischer Kollege Damaskus. In der Nähe der Hauptstadt machen sie sich ein Bild über die Zustände im "Schlachthaus".
Außenministerin Annalena Baerbock hat rund vier Wochen nach dem Umsturz in Syrien das berüchtigte Foltergefängnis Saidnaja besichtigt. Gemeinsam mit ihrem französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot ließ sich die Grünen-Politikerin von Vertretern der syrischen Zivilschutzorganisation Weißhelme über die Zustände in dem Gefängnis nahe der Hauptstadt Damaskus informieren.
Saidnaja gilt als das wohl berüchtigtste Militärgefängnis aus der Zeit des Langzeitmachthabers Baschar al-Assad. Im Volksmund wurde es nur das "Schlachthaus" genannt. Seit 2011 haben Menschenrechtler dort systematische Massenhinrichtungen, Folter und das Verschwinden von Tausenden Gefangenen dokumentiert.
Amnesty: Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Amnesty International kam nach Interviews mit Ex-Häftlingen, Sicherheitsleuten, Richtern sowie Anwälten und Experten zu dem Schluss, dass in Saidnaja unter Anweisung der Assad-Regierung Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangenen wurden.
Hinrichtungen und Folter wurden schon zur Regierungszeit von Assads Vater Hafis dokumentiert, der im Jahr 2000 starb. Vater und Sohn regierten Syrien mit eiserner Faust mehr als 50 Jahre lang.
Syrische Weißhelme seit 2016 von Deutschland unterstützt
Die Weißhelme sind eine syrische Zivilschutzorganisation, die 2013 nach Beginn des Bürgerkriegs von Freiwilligen gegründet wurde und seit 2016 von Deutschland unterstützt wird. Die rund 3.000 Freiwilligen halfen unter anderem nach Luftangriffen dabei, Opfer zu bergen, waren aber auch nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei 2023 im Einsatz.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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